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Zeitschrift für Pathopsychologie — Leipzig und Berlin, 3.1914-1919

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Drittes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.2777#0277
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Znr Psychologie der Eigenbeziehung.

Von

J. Berze.

Vier Absichten verfolge ich mit diesen Ausführungen. Erstens
möchte ich auf die Kritik meiner Theorie des Beziehungswahnes im
Symptomenbilde der Paranoia *, welche Heveeoch im dritten Bande
(1. Heft) dieser Zeitschrift2 vorgebracht hat, mit einigen Worten
zurückkommen, zweitens zu der Auffassung des Beziehungswahnes,
zu welcher sich der genannte Autor ebendort selbst bekennt, Stellung
nehmen, drittens die Arbeit Picks über das gleiche Thema, welche
ifa dritten Bande (2. Heft) dieser Zeitschrift3 erschienen ist, von
meinem Gesichtspunkt kurz besprechen, endlich viertens die Formu-
lierung meiner eigenen Theorie in einem Punkte meiner heutigen
Auffassung entsprechend abändern.

Die Theorie, welche ich in der genannten Arbeit vertreten habe,
ist, kurz gesagt, folgende : der Beziehungswahn des Paranoikers hat
seine Grundlage in einer Störung des Wahrnehmungsvorganges,
welche es mit sich bringt, daß den Ergebnissen der neuvorbereiteten
Wahrnehmung (»Apperzeption bei zuvor passiver Bewußtseinslage«
oder kurz: »passive Apperzeption« Wündt) ein pathologischer Akzent
anhaftet, der eben die Deutung des Wahrgenommenen im Sinne des
Beziehungswahnes bedingt.

Dies das Wesentliche. Über die Natur der erwähnten Störung
«es Wahrnehmungsvorganges vermochte ich mir zunächst kein ge-
naueres Urteil zu bilden. Zahlreiche Befunde sprachen nur im all-
gemeinen für eine Erschwerung des Vorganges der »Erhebung
eines psychischen Inhaltes in den innern Blickpunkt.« Spätere Be-

1 über das Primärsymptom der Paranoia, 1903.

2 Der Beziehungswahn und das Problem der Kausalität.

3 Zur Psychologie der > Eigenbeziehung«.

Zeitschrift f. Pathopsychologie. III. 19
 
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