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Bohn, Richard
Altertümer von Pergamon (Band IV, Text): Die Theater-Terrasse — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.919#0009
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Thürlturz aus dem Theater.

Die halbtrichtersörmige Höhlung am Westabhange des Stadtberges iit zu einer
Terrassenanlage ausgebildet, die wegen ihrer Grossartigkeit zu den bedeutendsten
Schöpfungen nicht allein Pergamons, sondern des Altertums überhaupt gerechnet werden
darf. Sie zerfällt in drei Abiatze. Die obere Terrasse, rund 268,5 m über dem Meeres-
spiegel, hat, von den Zugängen abgesehen, nur von der Schwelle des Eingangs ab
gerechnet, die slattliche Länge von 246,50 m; ihre Breite Ichwankt zwiichen 15,70 und
17,40 m, ausschliesslich der Hallen. Die zweite, etwas niedriger liegende, ist nur wenig
kürzer, jedoch erheblich schmäler; ihre Breite stnkt auf 6,90 m, am Nordende auf 3,40 m,
während die dritte und unterste Terrasse zwar in der Länge nur etwa ein Drittel der
oberen misst, dagegen in der Breite wieder auf 20,40 m steigt. Die Tafeln I bis III
geben den Lageplan, sowie einen Blick von Süden und einen von Norden auf die
Terrassen.
Natürlich war diese mächtige Terrassenfolge nur zum Teil um ihrer selbst willen
hergestellt; sie diente vornehmlich dazu, an dem unregelmässig schrägen Hange diejenigen
wagerechten Flächen zu schafsen, welche erforderlich waren, um die verschiedenen Bau-
werke überhaupt errichten zu können und sie auch bequem und in würdiger Weise
zugänglich zu machen. Hierbei hat man es aber in meisterhafter Weise verstanden, die
Baulichkeiten in ihrer Lage und Gestaltung den natürlichen Verhältnissen anzupasfen.
Das Ganze ericheint bei der ersten Betrachtung als nach einheitlichem Plane aus
einem Guss entstanden. Doch werden wir bei näherem Zusehen erkennen, dass, ab-
gesehen von den späten römischen Zuthaten, bereits die griechischen Bauten aus ver-
Pergamon IV. 1
 
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