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Bohn, Richard
Altertümer von Pergamon (Band IV, Text): Die Theater-Terrasse — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.919#0026
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Nischenbau.

Unmittelbar südlich von dem Theater (vergl. Taf. IV) liegt ein Bau, welcher
offenbar mit diesem in einem wenn auch losen Zusammenhang gestanden hat und
deshalb hier besprochen werden soll. Die an das Theaterrund südlich anschliessende,
im Grundriss dreieckige Fläche, deren beide langgeslreckte Schenkel von der Futter-
mauer des Altarperibolos und der östlichen Stützmauer der Terrasse gebildet werden,
ist ein ziemlich steiler felsiger Hang. Wir haben ihn vollständig freigelegt; seine gegen-
wärtige Gestalt tritt uns am deutlichsten auf Taf. III, über die Sitzreihen hin gesehen,
entgegen. Spuren von Bebauung fanden sich nur an dem Nordende, hart am Theater,
wo etwa in halber Höhe ein tieser Einschnitt gemacht und so eine durch vorgeschobene
Stützmauern noch erweiterte Plattform geschafsen ist. Auf dieser liegt, senkrecht zur
Terrasse gerichtet, ein auf drei Seiten, nördlich, östlich und südlich, umkhlossenes
Rechteck von 12 m äusserer Breite; die lichte Weite in nordsüdlicher Richtung beträgt
10,32 m (Taf. XIII und XIV). Die einsassenden Wände, welche in ein bis zwei Schichten
erhalten sind, beliehen aus Tufsquadern und sind 0,76 bis 0,86 dick; auf ihrer Innenseite
sand sich bei der Aufdeckung vereinzelt noch Putz mit rötlicher Bemalung. Nur in
der Nordostecke ist die Mauer mit Marmor verkleidet; davor hat der im übrigen ziem-
lich wagerecht abgeglichene Felsboden eine Vertiefung, von der zwei in den Felsen
gearbeitete Rinnen auslaufen, die sich aber an der Südwestecke des Raumes nahezu
wieder vereinen.
An den nördlichen Teil der Ostwand schliesst ein noch weiter in den Abhang
hineingeschobener, im Grundriss viereckiger, aber nach der Tiefe zu sich verengender
Raum an, der, auf drei Seiten umschlossen, nur nach dem grossen Gemach hin sich
ösfnet. Die Umfassungsmauern, welche teilweise nur als Verkleidung des steil ansteigenden
Felsens zu betrachten sind, beliehen aus sorgfältig gesügten, mässig hohen Tufsquadern.
Zahlreiche Löcher an den Innenseiten sprechen dasür, dass die Wände einst mit einem
edleren Material verkleidet waren. Der Fussboden liegt rund 0,80 über der äusseren
 
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