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Schrammen, Jakob
Altertümer von Pergamon (Band III,1, Text): Der grosse Altar - der obere Markt — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.922#0012
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Der Altarplatz.

Über die Gestalt des Altarplatzes vor dem Bau des Altares haben die bis auf den
gewachsenen Felsen heruntergeführten Grabungen folgendes ergeben:
An der Nordwestecke der von der Südseite der Gipfelebene des Stadtberges ab-
fallenden Berglehne lag eine schmale Terrasse, westlich begrenzt durch die hier von Süd-
West-Süd nach Nord-Ost-Nord laufende »voreumenische« Stadtmauer, östlich durch
den Hauptburgweg. Nach Süden fiel das Gelände in Heilem Abhänge zu einer haken-
förmigen Plattform ab, auf der in der Königszeit sseh der Markt der Oberstadt befand.
Die Terrasse war mit Baulichkeiten besetzt, die in ihrer Anlage mit der »vor-
eumenischen« Mauer in Verbindung gestanden zu haben scheinen, wenigstens haben
alle erhaltenen Baureste dieselbe Achsrichtung wie diese Mauer.
Als man daranging, auf dieser durch ihre Lage bevorzugten Stelle des Stadt-
berges einen großen Prachtaltar zu errichten, schob man, um Platz Zugewinnen, über
die »voreumenische» Stadtmauer eine doppelte Stützmauer gegen Weiten hinaus, indem
man sie so weit herumsehwenkte, daß sie nur noch um io° von der Nordrichtung ab-
weicht. Im nördlichen Teile wurde die Terrasse durch Absprengen des Felsens ver-
breitert, südlich führte man eine krästige Stützmauer hoch und füllte den Boden auf.
Der den Platz östlich begrenzende Mauerzug behielt, wohl wegen des vorbeilaufenden
Hauptburgwegs, die alte Richtung nach Nord-Ost-Nord bei (Taf. II).
So ergab sich ein viereckiger, fast genau von Osten nach Wetten orientierter Platz,
dessen Breite, von Norden nach Süden gemessen, 69,0 m beträgt und der an der Süd-
seite etwa 77,0 m, an der Nordseite 92,50 m lang war. Die älteren Bauten brach man
nur soweit ab, daß sie unter dem neuen Fußboden verschwanden. Infolgedessen sind
namentlich in dem tiefer gelegenen südlichen Teile des Platzes die älteren Bauwerke
in Reiten erhalten. Selbst im Altarfundament steckt noch der Reit eines sehr merk-
würdigen Gebäudes mit halbkreisförmigem Abschluß und zwei symmetrischen halb-
runden Apsiden.
 
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