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Entwickelung des GrundriJTes der
Säulenhallen.

Aus den Friesplatten und den Steinen des Deckgesimses geht hervor, daß die
Gigantomachie drei Seiten des Altars, die Nord-, Ost- und Südseite, in ununterbrochenem
Zuge umschloß. Wir werden an diesen drei Seiten die durch die Säulenaufschnürungen
geforderten Hallen ohne Unterbrechung herumführen mussen. Die Achsweiten der Hallen
betrugen an der Ostseite 1,44, an der Nordseite und Südseite 1,40 m. Die hinter den
Säulen flehende Mauer bildet dann einen vorläusig an drei Seiten geschlossenen Hof.
In die vierte Seite, die Westseite, schnitt die große Freitreppe ein, rechts und links von
gleich breiten Wangen eingefaßt. Die Wangen waren — im Reliefgrund gemessen —
5,22 m breit. Die sie an der Stirn bekrönende Säulenhalle hatte drei Interkolumnien
von je 1,40 Achsweite.
Von den Stirnen der Treppenwangen bogen die beiden Schenkel des Frieses
und mit ihnen die Säulenhallen nach innen um und liefen an der Treppe entlang. Da
nun drei Seiten des Altars schon geschlossen sind, so mussen die längs der Treppe
laufenden Säulen an einer Stelle nach innen umbiegen und hierbei die durch die Fund-
stücke geforderten einspringenden Ecken bilden. Nun wissen wir aus den erhaltenen
Werkstücken des Gebälkes über den Ecken, daß von den inneren Ecken nach beiden
Seiten Säulenhallen mit den längeren Achsweiten ausgingen. Für die auf der Innenseite
der Treppe entlanglaufenden Hallen ergeben sich also größere Achs weiten, für die auf
ihnen liegenden Kassettentafeln die größere Spannweite. In den an der Treppe liegenden
Ecken der Wangenstirnen haben wir dann die durch die Kassetteneckstücke bezeugten
Stellen gefunden (vgl. Abb. b auf S. 44), an denen die kurzen und die langen Achs-
weiten zusammenstießen.
Die Säulen auf der Außenseite und Innenseite der Wangen flehen zu weit aus-
einander, als daß man den Raum zwischen ihnen durch eine Kassettendecke ohne
 
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