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76

Die Runds kulpturen.

Im Fundbereiche des Altars ist eine große Anzahl von Rundskulpturen gefunden
worden, bei denen sich aus dem Vorhandensein einer Anzahl gleichartiger Stücke
vermutungsweise aus eine Verwendung als dekorativer Schmuck bei einem Bauwerk
schließen läßt.
Drei Gruppen derartiger Bildwerke lassen sich unterscheiden.
Die erste umfaßt solche, deren frühere architektonisch-dekorative Verwendung
außer Frage fleht. Hierher gehören unterlebensgroße Pferde, Tritonen, Sphinxe und
vielleicht Löwen.
Von den Pferdchen ist eins nebenstehend auf S. 77 abgebildet. Sie mussen recht
zahlreich gewesen sein; denn aus den erhaltenen Reifen sind noch 13 nachzuweisen.
Von Tritonen sind zwei erhalten, deren einer auf S. 78 abgebildet ist, von Sphinxen
eine, vielleicht gehört noch hierhin ein stark verstümmeltes Bruchstück einer Sphinx
und eines Löwen.
Die zweite Gruppe umfaßt fünf Götterstatuen von bewegter Haltung in dreiviertel
Lebensgröße, Poseidon, Apollo, Dionysos, Athena und noch eine Göttin.
Zur dritten Gruppe endlich gehört eine große Anzahl überlebensgroßer Frauen-
figuren, sitzender und flehender.
Standspuren von Statuenplinthen, aus denen sich der srühere Standort dieser
Skulpturen ermitteln ließe, sind auf zwei Baugliedern erhalten, auf den Kassettenplatten
der Säulenhalle des Altarbaues und auf den Geisonstücken des Opferaltarkranzgesimses.
Die vier Kassettentafeln mit Standspuren sind schon auf S.45, a—d dargestellt
und beschrieben.
Über die Skulpturen, die zu den Standspuren auf den Steinen a und b gehören,
kann kein Zweifel herrschen. Es sind die kleinen Pferde; ihre Standplatten passen
genau auf Standspuren der Kassetten. Nun wird sich wohl unwillkürlich die Vorstellung
einfinden, daß die Pferde zu Viergespannen vereinigt auf den Außenecken des Baues
und an den Treppenwangen einen monumentalen Abschluß des ganzen Aufbaues gebildet
 
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