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die Linke rückwärts auf den Sitz ausstützend, die Rechte unterhalb des Mantels in den Schoß
gelegt. Die Füße sind auf einen niedrigen Schemel gesetzt. Ein lang und hinter den Beinen
in breiten Faltenlagen herabhängendes Untergewand und ein Mantel, der, um den Oberkörper
und den Schoß gelegt, bis zur Mitte der Unterschenkel herabreicht und in feinen strasfen Falten
fest umgezogen ist, hüllen die schlanke Geftalt ein. Der eleganten Erscheinung der Frau entspricht
die reiche Ausstattung des Sitzes. Es ist ein gepolsterter Stuhl, mit einem bis zum Boden herab-
hängenden Tuch überhängt, das, hinten etwas zurückgeschoben, das rückwärtige Bein freiläßt.
Dieses ist sehr zierlich gebildet, als schlanke, nach oben in einen balusterförmigen Abschluß an-
schwellende Stütze, deren untere Spitze, unterhalb einer glockenförmigen Verzierung, in eine
niedrige Platte eingedreht ist. Diese Fußplatte ist auch von dem im übrigen verhängten vorderen
Stuhlbein sichtbar. Rechts von dem Sitze und in schwach erhobenem Relief hinter diesen zu-
rücktretend ist auf dem schmalen Streifen bis zum Plattenrand ein kastenartiger Gegenstand
dargestellt, der bis zur Mitte des Stuhlbeines hinaufreicht. Das vor der Frau flehende Mädchen
ist in einen locker herabfallenden Chiton mit Überschlag gekleidet. Es war dem Beschauer in
Vorderansicht zugewendet und hielt, wie es scheint, in der Linken ein Kästchen, von dem nur
der untere Rand in einer links vor dem rechten Knie der Sitzenden aus dem Grund heraus-
tretenden Linie erhalten ist. Diese flößt rechts an einen längs des rechten Unterschenkels der
Sitzenden in schwacher Erhebung hinaufgehenden schmalen Streifen, der dicht über dem Knie,
wo er sich nach rechtshin ein Stück weit erbreitert, abgebrochen ist. Es war ein hinter dem
Bein der Frau aussteigender Baumstamm, wie der in Höhe des Mantelrandes abzweigende An-
iatz mit deutlichem Astloch erkennbar macht.
Die Darstellung wiederholt eins der in den Grabreliefs ausgebildeten und häufig verwendeten
Motive. Von hellenistischen Grabreliefs ist z. B. die von Pfuhl im Arch. Jahrb. des Inst. 1905
S. 52, 6 abgebildete Stele des Leydener Museums (Janssen, Grabreliefs Taf. II n. 6) sehr ähnlich.
die Linke rückwärts auf den Sitz ausstützend, die Rechte unterhalb des Mantels in den Schoß
gelegt. Die Füße sind auf einen niedrigen Schemel gesetzt. Ein lang und hinter den Beinen
in breiten Faltenlagen herabhängendes Untergewand und ein Mantel, der, um den Oberkörper
und den Schoß gelegt, bis zur Mitte der Unterschenkel herabreicht und in feinen strasfen Falten
fest umgezogen ist, hüllen die schlanke Geftalt ein. Der eleganten Erscheinung der Frau entspricht
die reiche Ausstattung des Sitzes. Es ist ein gepolsterter Stuhl, mit einem bis zum Boden herab-
hängenden Tuch überhängt, das, hinten etwas zurückgeschoben, das rückwärtige Bein freiläßt.
Dieses ist sehr zierlich gebildet, als schlanke, nach oben in einen balusterförmigen Abschluß an-
schwellende Stütze, deren untere Spitze, unterhalb einer glockenförmigen Verzierung, in eine
niedrige Platte eingedreht ist. Diese Fußplatte ist auch von dem im übrigen verhängten vorderen
Stuhlbein sichtbar. Rechts von dem Sitze und in schwach erhobenem Relief hinter diesen zu-
rücktretend ist auf dem schmalen Streifen bis zum Plattenrand ein kastenartiger Gegenstand
dargestellt, der bis zur Mitte des Stuhlbeines hinaufreicht. Das vor der Frau flehende Mädchen
ist in einen locker herabfallenden Chiton mit Überschlag gekleidet. Es war dem Beschauer in
Vorderansicht zugewendet und hielt, wie es scheint, in der Linken ein Kästchen, von dem nur
der untere Rand in einer links vor dem rechten Knie der Sitzenden aus dem Grund heraus-
tretenden Linie erhalten ist. Diese flößt rechts an einen längs des rechten Unterschenkels der
Sitzenden in schwacher Erhebung hinaufgehenden schmalen Streifen, der dicht über dem Knie,
wo er sich nach rechtshin ein Stück weit erbreitert, abgebrochen ist. Es war ein hinter dem
Bein der Frau aussteigender Baumstamm, wie der in Höhe des Mantelrandes abzweigende An-
iatz mit deutlichem Astloch erkennbar macht.
Die Darstellung wiederholt eins der in den Grabreliefs ausgebildeten und häufig verwendeten
Motive. Von hellenistischen Grabreliefs ist z. B. die von Pfuhl im Arch. Jahrb. des Inst. 1905
S. 52, 6 abgebildete Stele des Leydener Museums (Janssen, Grabreliefs Taf. II n. 6) sehr ähnlich.