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Conze, Alexander
Altertümer von Pergamon (Band I, Text 1): Stadt und Landschaft — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.929#0009
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«V.s mag die Stadt, die aus einem
Berge liegt, nicht verborgen fein.«

Pergamon hat nach dem Niedergange der antiken Welt nie leinen alten Namen verloren, und
so ist auch eine dunkle Erinnerung daran, daß dieler Name einlt einen großen Klang
hatte, nie ganz verwischt worden. Wer die Stelle betrat, dem weckten die Uberreste aus alter
Zeit wcnigltens eine Ahnung davon. Bei den Türken kleidete Geh das einit wohl in den bewun-
dernden Namen eine Nimrudltadt. Daremberg (Notices et extraits des mss. medicaux, Paris
1853, S. i2i) sührt eine byzantinische Auszählung aus einer Meermannschen Hl*, an, in der an
letzter Stelle erscheint: Kai ev TTepraMtp iepöv (iepw cod.) Küpou toü ßaaiAetnc, und, wie mir eben-
falls Hermann Schöne nachweiit, treten tä Küpou ßaciAeict ev TTepreiMoic ganz entsprechend aus unter
den Weltwundern in Piccolomini, Estratti inediti det cod. gr. della Lauren\iana (Pila 1879,
S.45)-
Eine srühe Beschreibung von Pergamon besitzen wir dann in einem Briese des spateren
Kaisers Theodoros II Laskaris an den Gcschichtschreiber Georgios Akropolites, zuletzt ab-
gedruckt von Gelzcr (Pergamon unter Byzantinern und Osmanen, Abh. Berliner Ak. 1903, S. 89,
Anm. 1). Laskaris besuchte Pergamon um 1250 n.Chr. In dem lehr griechisch wortreichen Hrguile
ist die Rede von zerslörten Theatern, und maßlos werden die langen Überwölbungen des Seimus
bewundert. Dann heißt es, zu beiden Seiten derUmmauerungen des großen Theaters (dasür wird
die heute so genannte Kisil-Awli genommen) Händen Rundtürnie (wie ja noch heute), otov e£ feou
Toüt AiOouc €\€iv ^HAoTunouvTec <awac rk Ttvac nepi<ü>vv6jjevot (die noch jetzt erhaltenen umlaufenden
Simse). Das Folgende isl aber nach dem jetzigen Zultandc der Ruine nicht zu verliehen, daß durch
die Türme der Aufgang sei zu den Ummauerungen dahinter, also doch wohl zum Mittelbau (oi be
ueoov thv övobov t)(üVTec biarrop6jieüouGi rrpöe jcx fiei' c<ütoü<; nepiTet^Ja^ora thv eHeAeuaiv). Ein Haus
des Galen wurde noch gezeigt, sonlt selilen Benennungen der Ruinen. Der Faden klarer Er-
innerung erscheint nach diesem Berichte eines hochgebildeten Griechen abgeritten. Aus dem
Hause des Galen wird bei Ibn Batuta, der etwa hundert Jahre später Pergamon besuchte,
ein Haus des Philolbphcn Plato (Geizer S. 94). Der Volksmund aber weiß, noch bis heute nach-
Peryumon I. 1
 
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