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Conze, Alexander
Altertümer von Pergamon (Band I, Text 1): Stadt und Landschaft — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.929#0010
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2 Conze, Geschichte der Uotersuchung.
[dingend, von dem Schlösse aus dem Stadtberge nur mit den verwirrten Variationen eines be-
kannten Tragudi zu berichten, deren Auszeichnung aus dem Munde mehrer Pergamener wir
Hepding verdanken1.
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Über den Ruinen der Unterstadt nilteten sich die Nachlebenden ein, mit immer neuem
Bebauen und WiedcrversallenlaÜcn häuste iich allmählich meterhoch der Schutt der Baussäche.
Aus dem Stadtberge aber wurde es Hill und itiller, in den letzten Jahrhunderten ericholl auch
nicht mehr als vereinzelter Kriegslärm. Nur die Steinmetzen und Kalkbrcnner Hörten regel-
mäßig die Ruhe mit ihrer Ausbeutung der beiden ossenbleibenden marmorreichen Wunden am
Stadtkörper des Berges, Gymnalium und Trajaneum.
Wir haben die volle Verödung oben noch gesehen, und wo noch nicht gegraben iit,
herrscht iie weithin noch heute.
Nur niedriges Buschwerk und Kraut wuchert zwischen dem Trachytgeröll, das den
kahlen Berg überdeckt.
Wenn im November die erllen Regen sallen, dann treten die niedrigen Leontodon-
pssänzchen mit ihren glänzend gelben Blumen hervor. Alles Krautwerk sängt an iich zu rühren.
Die Diiteln entsalten ihre Blätterkelche. Die noch lebenssähigen Königskerzen, auf deren ver-
dorrten Stengeln oben die letzten gelben Blüten vergehen, nehmen wieder Sast und Farbe an.
Die Asphodeloszwiebcln lassen ihre Blätter sprießen. Die Malven zeigen wieder Blüten im
dunklen Laub. Im DorngestrÜpp blüht ein Alpenveilchen. Auch am Stadtberge geht so die
Pssanzenwelt der Regenzeit entgegen.
Wird es dann Sommer, so erglänzen die zahlreichen Ginsterbüsche mit ihrem leuchtend
gelben Blutenschmucke all über den Berg hin verstreut, und der Ligultcr setzt seine lila
Blüten an.
Brennend lieht die Hochibmmcrlbnnc über der Höhe und dörrt alles aus. Nur die
Büsche behalten ihr sahles Grün, drunter i(l das Kraut trocken, vergilbt. Dann kann ein kleines
Pssnkchen einmal eine ganze Bergseite in Klammen setzen. Nachher lieht es versengt, die Zweige
schwarz, das Laubwerk in Asche. Lrlt nach Jahr und Tag wecken es die Regen wieder aus.
Aber es wüchst nichts hoch, auch die wilden Ölbäume bleiben Büsche, die Holzsuchcr aus

Zum Text zu vergleichen Conze, Reise ;ms den Insein des Thrak. Meeres S. 5. üoxtiküi;, 200 &hmu>&n k\\n-
aTa 1,7 Nr.4 Garnett, Grcek solkpocsy I 255,256.
 
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