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Conze, Alexander
Altertümer von Pergamon (Band I, Text 2): Stadt und Landschaft — Berlin, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.930#0222
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Conze, Die Stadt.

Formen im ssießenden Pinselstriche, man kann sall tagen manieriert, umgebildet lind; die Eicheln lind mitTonsarb
ausgesetzt. Über die ganze Vasenklasse und ihre Verbreitung hat Zahn (Priene S. 399 ss.) im Anschlusse an Drase *
dorff gehandelt; eine Arbeil von Leroux ill zu erwarten. Im Ottomani'sch""
Museum in Konstantinopel sind gleichartige Vasen, aus Pitane ssammend ausü
gestellt. Als im Museum zu Kandia befindlich weist mir Winter drei Flasche
mit Efeu- und anderem Blatterich mucke nach. Nach Handlereangabe feile
sie aus Axos (Kreta) ssammen, Chatlidakis argwöhne aber, sie seien w;
andere Stücke desselben Handlers, aus Kyrene, wo die Art ja auch'sonll
nachgewiesen ill. Wolters macht mich aufmerksam aus ein Exemplar das
bei A. Palma di Cesnola, Salaminia S. '45 leider so schlecht abgebildet i'il
daß man nicht sicher ill, ob da ausnahmsweise auch mensehliche Figuren
vorkamen.
Von einer anderen merkwürdigen Tonware, gesunden
am unteren Markte, bewahrt im Marktmuseum, gab Hermann
Thiersch Nachricht in den Athen. Mitt. des Inlt. 1902, S. [58s.
Letzthin hat Albert Ippel die Stücke eingehend untersucht.
Nach seiner Anordnung sind lie auf Beiblatt 47 und in bei-
Fig.87. slehender Skizze (Fig. 87) zulammcngeltellt, und ich schließe
mich im solgenden an seine Beschreibung an.
Als Form des Gesäßes, die Thiersch bereits als kraterartig bezeichnete, ergibt sich ein etwa 0,75 m hoher
Krater, sad kugeligen Leibes, mit weit ossenem Hälse, der mit annähernd 0,30 m Höhe etwa zwei Fünftel des
ganzen Gesäßes ausgemacht haben kann. Der Leib ist von Weinranken mit Blättern und Trauben umsponnen,
die Blatter grün, die Trauben rot bemalt, beide gesondert geformt und ausgesetzt. Anpallend aus der Schulter des
Gefiißes hebt lieb ein Doppelhenkel gerade aus, der wie die sogenannten Koloneticnhenkel bis an die Randlippe
des Gessißes gereicht haben und mit einer Henkelplatte abgedeckt gewesen sein wird. Oval im Durchschnitt sind
die beiden Henkelstamme von Eseuranken mit Blattern und rot bemalten Korymben umwunden. Zu dem an der
Gefsißschulter erhaltenen einen Fuße paßt das linke Bein eines dann einerseits vom Henkel aufrecht liebenden nackten
Satyrs, und ais zugehörig anzusehen ill aus besonderem Fragment ein bekränzter Kops, der bis unter die Rand-
lippe des Gefiißes reicht. Diese srei ausgearbeitete Figur ist aus der Form gepreßt und roh mit Tonklumpen an
die Gesäßwandung geklebt, der volle Kopf lebendig cbarakterisiert und wild rot bemalt. Entsprechend kann dann
auf der andern Seite des Henkels die Freifigur eines ausrechten Silens gellanden haben, aus derlelben Form
wie der Satyr gepreßt, aber durch Über und Über eingegrabene Striche zum Haarmenschen gemacht. Nahe an
seiner linken Hüste paßt ein Stück des Gefiißhalses an, auf dem in ausgesetztem Relief eine weiche Silensmaske
 
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