Die unterste Wasserieitung an der Ostleite des Stadtberges. Die Katkos-Leitung. 401
welcher vom römischen Tor an eine nicht unerhebliche Schlucht bergab bildet, die größte der
Ostseite der Burg. Auf der ludlichen Seite des Feiseinschnittes erkennt man, daß die Rohrleitungen
lieh teilen. Vermutlich wird auch hier irgendwo ein Verteilungsbecken liegen, denn man sicht,
wie zwei Tonrohrleitungen tieser abwärts sühren, leitlich ein kleines Schöpfbecken neben sich;
eine Rohrleitung geht etwas höher geradeaus nach Süden. Bald daraus ericheint diele aber
wieder als Doppelleitung und geht weiter, bis lie die große Hauptssraßc zur Burg neben der
römilchen Mauer erreicht. Weiter konnte die Leitung nicht verfolgt werden, da die große,
zeitweilig durch die Ausgrabung entltandcnc Schutthalde des großen Gymnalions es hinderte.
Die Leitungen vervielsachen lieh hier wieder. Zwei Tonrohrlcitungcn liegen oben neben
der Straße, aber etwas tieser als lie, in richtigem Gefalle der langen Kanallinie, zwei andere
1,92 m tiefer und wieder eine einzelne Leitung 30 cm unter dielen mit einem eingeschalteten
Becken. Größere Ausgrabungen werden erforderlich sein, um den Laus der vielen Leitungen
auszuklären,
Jenseits der großen Schutthalde, unmittelbar neben der spä teilen byzantiniscb.cn Stadtmauer,
ericheinen die beiden zuoberll gelegenen Tonrohrleitungen wieder, allerdings mit einem größeren
Querlchnitt der Röhren von 24 cm Durchmeller gegen den srüheren von 22 cm. Der große
byzantinische Eckturm neben dem Stadtbrunnen hat diele letzte Doppelleitung unterbrochen,
es unterliegt aber wohl kaum einem Zweisel, daß lie das Wasser zum Stadtbrunnen hinbrachte;
iie liegt mit ihrer Sohle noch 54 cm höher als das Marmorgesims des Stadtbrunnens. Von
diesem letzteren gehen dann wieder zahlreiche Tonrohrleitungen ab, unter dem alten Straßen-
prlaiter liegend.
Nach allem Dargelegten darf man wohl annehmen, daß die unterste der drei Waller-
leitungen am Ollabhang der Burg neben der Walserveiibrgung diescs Stadtteiles auch zur Be-
Ichassung des Wallers zum Stadtbrunnen gedient hat und weiterhin den Stadtteil bis zur
zweiten Agora speiste.
Wir dürfen annehmen, daß der Oltabhang des Burgberges ganz bebaut gewesen iil, und
daß daher auch mancherlei Straßenzüge vorhanden waren. Die verschiedenen Abzweigungen
von Tonrohrleitungen werden dielen gesolgt (ein. Wenn wir an der Nordoltecke der unteren
Agora sehen, wie die eine Hauptltraße bergauf zum Gymnalion geht, eine andre geradeaus, und
daß in beiden eine Anzahl Tonrohrleitungen liegen, so werden von dieler letzteren, die sich
ebensalls als eine Hauptltraße in einer tieseren Lage an den Ostabhang entlangziehen wird,
die Tonrohrleitungen vermutlich in irgendeiner Verbindung mit den Abzweigleitungen liehen,
die wir vorher erkennen konnten. Dies in kurzen Zügen die Geltalt der dritten Watserieitung
am Oltabhang der Burg, welche in ihrem hinteren Teil ziemlich vollrta'ndig ausgedeckt worden ist,
in dem vorderen, in der Stadt gelegenen, aber nur io weit, daß man ihren Lauf im allgemeinen
verfolgen kann, während weitere Ausgrabungen wahrscheinlich noch viele Ergänzungen und
Abänderungen ergeben können. Man erhält aber doch einen Einblick, in wieviel Adern das
Waller durch die Stadt lieh verteilte.
Die Kaikos-Leitung.
Unter den Wail'crleitungsrelten von Pergamon hat von Ansang an ein Bauwerk im
Ketiostal die Aufmerksamkeit auf lieh gezogen, ein Aquädukt, welcher oberhalb der Kirche
Agia Kaltelliani und der nach dem Dorfe Amschali sührenden modernen Brücke das Fluß-
bett in einem großen Bogen von mehr als 12 m Spannung mit anschließender kleinerer
Öfsnung übersetzt; Beiblatt 102 gibt eine Ansicht Hußauswärts gesehen. Ebenso hatte man
an der Straße im Ketiostal einen großen Kanal gesehen, ihr parallellaufend und lie aus eine
lange Strecke begleitend, der nach seiner Konstruktion unzweifelhast Kennzeichen römischer
Bauweise auswies (s. oben S. 187 IT. mit Fig. 29). Seine Größe, Tieslage und römilche Bau-
welcher vom römischen Tor an eine nicht unerhebliche Schlucht bergab bildet, die größte der
Ostseite der Burg. Auf der ludlichen Seite des Feiseinschnittes erkennt man, daß die Rohrleitungen
lieh teilen. Vermutlich wird auch hier irgendwo ein Verteilungsbecken liegen, denn man sicht,
wie zwei Tonrohrleitungen tieser abwärts sühren, leitlich ein kleines Schöpfbecken neben sich;
eine Rohrleitung geht etwas höher geradeaus nach Süden. Bald daraus ericheint diele aber
wieder als Doppelleitung und geht weiter, bis lie die große Hauptssraßc zur Burg neben der
römilchen Mauer erreicht. Weiter konnte die Leitung nicht verfolgt werden, da die große,
zeitweilig durch die Ausgrabung entltandcnc Schutthalde des großen Gymnalions es hinderte.
Die Leitungen vervielsachen lieh hier wieder. Zwei Tonrohrlcitungcn liegen oben neben
der Straße, aber etwas tieser als lie, in richtigem Gefalle der langen Kanallinie, zwei andere
1,92 m tiefer und wieder eine einzelne Leitung 30 cm unter dielen mit einem eingeschalteten
Becken. Größere Ausgrabungen werden erforderlich sein, um den Laus der vielen Leitungen
auszuklären,
Jenseits der großen Schutthalde, unmittelbar neben der spä teilen byzantiniscb.cn Stadtmauer,
ericheinen die beiden zuoberll gelegenen Tonrohrleitungen wieder, allerdings mit einem größeren
Querlchnitt der Röhren von 24 cm Durchmeller gegen den srüheren von 22 cm. Der große
byzantinische Eckturm neben dem Stadtbrunnen hat diele letzte Doppelleitung unterbrochen,
es unterliegt aber wohl kaum einem Zweisel, daß lie das Wasser zum Stadtbrunnen hinbrachte;
iie liegt mit ihrer Sohle noch 54 cm höher als das Marmorgesims des Stadtbrunnens. Von
diesem letzteren gehen dann wieder zahlreiche Tonrohrleitungen ab, unter dem alten Straßen-
prlaiter liegend.
Nach allem Dargelegten darf man wohl annehmen, daß die unterste der drei Waller-
leitungen am Ollabhang der Burg neben der Walserveiibrgung diescs Stadtteiles auch zur Be-
Ichassung des Wallers zum Stadtbrunnen gedient hat und weiterhin den Stadtteil bis zur
zweiten Agora speiste.
Wir dürfen annehmen, daß der Oltabhang des Burgberges ganz bebaut gewesen iil, und
daß daher auch mancherlei Straßenzüge vorhanden waren. Die verschiedenen Abzweigungen
von Tonrohrleitungen werden dielen gesolgt (ein. Wenn wir an der Nordoltecke der unteren
Agora sehen, wie die eine Hauptltraße bergauf zum Gymnalion geht, eine andre geradeaus, und
daß in beiden eine Anzahl Tonrohrleitungen liegen, so werden von dieler letzteren, die sich
ebensalls als eine Hauptltraße in einer tieseren Lage an den Ostabhang entlangziehen wird,
die Tonrohrleitungen vermutlich in irgendeiner Verbindung mit den Abzweigleitungen liehen,
die wir vorher erkennen konnten. Dies in kurzen Zügen die Geltalt der dritten Watserieitung
am Oltabhang der Burg, welche in ihrem hinteren Teil ziemlich vollrta'ndig ausgedeckt worden ist,
in dem vorderen, in der Stadt gelegenen, aber nur io weit, daß man ihren Lauf im allgemeinen
verfolgen kann, während weitere Ausgrabungen wahrscheinlich noch viele Ergänzungen und
Abänderungen ergeben können. Man erhält aber doch einen Einblick, in wieviel Adern das
Waller durch die Stadt lieh verteilte.
Die Kaikos-Leitung.
Unter den Wail'crleitungsrelten von Pergamon hat von Ansang an ein Bauwerk im
Ketiostal die Aufmerksamkeit auf lieh gezogen, ein Aquädukt, welcher oberhalb der Kirche
Agia Kaltelliani und der nach dem Dorfe Amschali sührenden modernen Brücke das Fluß-
bett in einem großen Bogen von mehr als 12 m Spannung mit anschließender kleinerer
Öfsnung übersetzt; Beiblatt 102 gibt eine Ansicht Hußauswärts gesehen. Ebenso hatte man
an der Straße im Ketiostal einen großen Kanal gesehen, ihr parallellaufend und lie aus eine
lange Strecke begleitend, der nach seiner Konstruktion unzweifelhast Kennzeichen römischer
Bauweise auswies (s. oben S. 187 IT. mit Fig. 29). Seine Größe, Tieslage und römilche Bau-