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Conze, Alexander [Hrsg.]
Altertümer von Pergamon (Band I, Text 3): Stadt und Landschaft — Berlin, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.931#0096
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412 Gröber, Die Wasserleitungen.
welchen der eine nach 12,80 m, der andere nach 18,20 m endet. Rückwärts nach Nord weiten
aber geht dieser hochliegende Stollen weiter und wurde noch etwa 25 m versolgt, ohne daß
lein Ende erreicht wäre. Dort war er mit Geröll und Bergsand zugesetzt.
Wir haben es mit zwei verschiedenen Stollen zu tun, einem mit südnördlicher Richtung
und einem um 6—7 m hoher gelegenen mit annähernd westöstlicher Lage. Diele beiden lind
durch die geschüderten Erweiterungen und Abteusungen jedensalls in später Zeit miteinander
verbunden worden, so daß jetzt das gesamte Wasser aus dem eilten Stollen an der Südseite des
Berges heraustritt. .Man lieht im Grundriß, wie man lieh von den beiden Frwciterungen aus
gegenseitig gesucht hat. Die Pseilrichtungen geben das Gesalle an.
Es iit eine kleine antike Walserlcitung, erkennbar an der Ausmauerung des erilcn Stollens,
wo aus beiden Seiten zuerll drei Schichten anseheinend alten Mauerwerks bis zu 5,90 m, dann
süns Schichten bis zu 15,45 m ties in den Berg die Stollenwände auskleiden. Dann belteht das
Seitenmauerwerk aus kleinen rechteckigen Steinen in gleichmäßigen horizontalen Lagen und
endet bei 27,40 m. Die Abdeckung bilden große, roh gearbeitete Platten. Weiterhin iit der
Fclsltollen unbekleidet. Die lichte Größe des Stollens iit in diesem ausgemauerten Teil
0,60:1,30 m. Da, wo der sreie Fclsltollen anlangt, hat er eine Hohe von 1,80 m und eine
Breite von 1,50—1,80 m, verengt sich bald aus 0,75—0,85 m Breite. Hohe und Breite sind aber
lehr ungleich, da das weiche und mürbe Gcltein vielsach abgebröckelt iit; so iit vor Punkt IV
die Breite und Höhe bis zu 2 m erli durch NachstuTZ von Geltein cntltanden. Bei Punkt IV
beginnt in der Sohle Plattenbclag von 0,50 m Breite, es liegt in der Sohle streckenweise eine
Tonrohrleitung.
Die Abbildung 14 gibt die Lage der beiden Stollen im Grundriß und im Schnitt, soweit
sich die etwas verzwickte Richtung zeichnerisch im Schnitt wiedergeben läßt; die Abbildung 15
zeigt die Kreuzung der Stollen in vergrößertem Maßstabe,
Da der eine Stollen etwa 15 m oberhalb des Plateaus der Gurnellia aus dem Berge tritt, wird
sein Wasser sür das dort einlt gelegene Bauwerk (s. oben S. 284) gedient haben. Der zweite,
höher gelegene Stollen wird gerade oberhalb der Kirche Agios Georgios aus dem Berg hervor-
gekommen sein. Sein Ausgangspunkt iit noch nicht ausgelucht.


Wasserbecken aus grauem Marmor,
gefunden in derZisterne unterhalb des
Altarplatzes, noch am Orte

Ernst Fabricius, Wilhelm Dörpseld und Carl Schuchhardt haben lieh in dankens-
wertclter Weise einer Kcvilion der Drucksahnen dieses Bandes I, 3 angenommen.

im Druck tbgesctilossen Auguss 1911
 
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