belegt und schwer ausdeutbar61. H. Quitta hebt
hervor, daß die Fundumstände oft schlecht fest-
gehalten wurden und zur Ausscheidung man-
chen Fundes führen, z. B. der zwei Geräte aus
schwarzem Hornblendeschiefer, die sich am
Ostufer des Mains zwischen Kitzingen und Al-
bertshofen fanden62. Eindeutiger scheinen zwei
„Pflugkeile" zu sprechen, die in Horhausen mit
anderen um ein Gefäß gelegen haben sollen
(S. 57). Auch ein Schuhleistenkeil und eine Hak-
ke aus Geroldshausen müssen hier genannt wer-
den (Taf. 18, 1; ähnlich 18, 13; vgl. S. 52). Von
7—8 Steinbeilen, die im Limpurger Forst, Ldkr.
Scheinfeld/Mfr., zusammengelegen haben sollen,
ist nur ein rohes Stück mit dünnem Nacken
und annähernd viereckigem Querschnitt erhal-
ten geblieben (S. 61). Die Kulturzugehörigkeit
bleibt nach diesem Stück unklar. Der Hort von
Großheubach ist S. 32 behandelt.
Zahlreich sind die Reste von Keramik und un-
ter diesen verzierte Kümpfe. W. Buttler glieder-
te seine verzierte Ware in Köln-Lindenthal in
14 Typen (A—M), die selbstverständlich nicht
vollkommene Entsprechungen in einem so weit
abliegenden Gebiet wie Unterfranken haben
können. So treffen wir Buttlers Typen K, L und
M nicht an und finden andere Zierweisen:
Typ Ao: Bogen- und Spiralbänder ohne Einsti-
che dazwischen kommen auch in Köln-Linden-
thal vor, müssen hier aber getrennt vermerkt
werden (Taf. 5; 6,2. 12; 9, 1-10).
Typ Bi: Sog. Notenkopfzier sollte auch von
Typ B abgetrennt werden (Taf. 6, 11).
Typ C2: Von Einstichen begleitete Winkelbän-
der, horizontale Einstichreihe unter dem Rande.
Typ Eo: Bogenbänder mit Gruppen mehrreihi-
ger Einstichreihen im Inneren (Taf. 6, 4; 7, 10).
Typ E4: Bänder mit Einstichgruppen.
Typ Es: Stichreihen, Bänder mit Stich- und
Kreuzschraffurrauhung; Kumpfprofil ge-
schweift.
Typ F 3: Stichreihen zwischen Dreieck- oder Bo-
genlinien (Taf. 9, 24).
Typ Gi: Plastisches Tannenzweigband.
Betrachten wir unsere „geschlossenen" Funde
nach dem Vorbilde Buttlers in ihrer Typen-
zusammensetzung, so muß das Ergebnis zu-
nächst hypothetischen Charakter haben, weil
moderne Ausgrabungen mit entsprechender
Fundkomplexsonderung, geschweige stratigra-
phischen Beobachtungen fehlen und die Quan-
tität nicht sehr groß ist. Trotzdem ist die ty-
pologische Entwicklung im allgemeinen so ge-
klärt, daß wir folgendes feststellen können:
Vor die Funde von Köln-Lindenthal sondert
sich eine Gruppe 0 rein älterer Linearbandkera-
mik aus, die nur Verzierungen des Typs Ao
führt: Lengfeld; Pflaumheim Gruben h u. i
(Taf. 9, 1-10); Prosselsheim Wohnstelle I, Gru-
be 6; Rimpar Gruben III, VI u. XVII. Buttler
hat zwar auch solche Komplexe, doch sind sie
ihm in Köln-Lindenthal quantitativ zu gering,
so daß er berechtigterweise keine eigene Zeit-
stufe aufstellt, zumal er seine Flomborner Er-
zeugnisse etwas jünger als die Funde im Do-
naugebiet und in Mitteldeutschland ansetzt63.
Buttlers Gruppe I (Typ A u. B) ist vertreten
in Neusetz; Estenfeld; Pflaumheim Grube f u.
Prosselsheim I u. III.
Buttlers Gruppe II (Typ A—G) treffen wir in
Estenfeld XXXIII; Kürnach; Pflaumheim XI
(Taf. 9, 11-24), c (Taf. 5; 7,5) u. Rimpar IV, V,
VII, XI u. XIX.
Buttlers Gruppe III (Typ D—L) ist in Unter-
franken nur mit den Typen E—I vertreten:
Großostheim I, III; Pflaumheim XII (Taf. 6,
1.7; 7,2-3.7; 8), a. Hierher gehören auch die
Funde von Eichelsbach, Ldkr. Obernburg64.
Buttlers Gruppe IV fehlt in Unterfranken über-
haupt. Sein Haupttyp M wird von Buttler auch
als ein „wohl in Lindenthal selbst ausgebildeter
Lokaltyp" angesprochen65. Wie dieser eine Ab-
art von F 2 ist, könnte unser Typ F 3 eine solche
in Mainfranken sein. Es ist in diesem Zusam-
menhänge von Bedeutung, daß dieser Typ zu-
sammen mit dem Eo in der Jungfernhöhle von
Tiefenellern vorkommt. Die Eigenständigkeit
der bandkeramischen Funde dieser Höhle hat
O. Kunkel entsprechend herausgestellt, doch
macht es die im Vergleich zu Köln-Lindenthal
größere geographische Nähe verständlich, daß
Verbindungen zu unseren Funden vorhanden
sind66. So ähneln die durch Einstiche erzeug-
ten plastischen Rippen (Typ G1) der Zier auf
der völlig isolierten Flasche der Jungfernhöhle.
Wie weit sich Komplexe nur mit Typ E (Klein-
wenkheim II; Pflaumheim), Typ F (Pflaum-
heim V, VII, XIII; Rimpar I), Typ E—G
61) PZ 6, 1914, 40 (K. Schumacher); 10, 1918, 137 ff. (J. Kostrzewski) ; — Leipziger Beiträge zur Vor- und
Frühgeschichte 1, 1955, 20 ff. (H. Quitta).
62) P. Endrich, Kitzingen, 20 f. (spricht aber auch nicht von einem Hort!). — H. Quitta a. a. O. 49 Anm. 29.
63) W. Buttler u. W. Haberey, Die bandkeramische Ansiedlung bei Köln-Lindenthal. Röm.-Germ. Forschun-
gen 11, 1936, 186.
64) BAUB 12, 1898, 165 ff.; 13, 1899, 69 ff. (P. Reinecke).
65) W. Buttler a. a. O. 118.
66) O. Kunkel, Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern, 1955, passim, bes. Taf. 7, 1 u. 22, 1.
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hervor, daß die Fundumstände oft schlecht fest-
gehalten wurden und zur Ausscheidung man-
chen Fundes führen, z. B. der zwei Geräte aus
schwarzem Hornblendeschiefer, die sich am
Ostufer des Mains zwischen Kitzingen und Al-
bertshofen fanden62. Eindeutiger scheinen zwei
„Pflugkeile" zu sprechen, die in Horhausen mit
anderen um ein Gefäß gelegen haben sollen
(S. 57). Auch ein Schuhleistenkeil und eine Hak-
ke aus Geroldshausen müssen hier genannt wer-
den (Taf. 18, 1; ähnlich 18, 13; vgl. S. 52). Von
7—8 Steinbeilen, die im Limpurger Forst, Ldkr.
Scheinfeld/Mfr., zusammengelegen haben sollen,
ist nur ein rohes Stück mit dünnem Nacken
und annähernd viereckigem Querschnitt erhal-
ten geblieben (S. 61). Die Kulturzugehörigkeit
bleibt nach diesem Stück unklar. Der Hort von
Großheubach ist S. 32 behandelt.
Zahlreich sind die Reste von Keramik und un-
ter diesen verzierte Kümpfe. W. Buttler glieder-
te seine verzierte Ware in Köln-Lindenthal in
14 Typen (A—M), die selbstverständlich nicht
vollkommene Entsprechungen in einem so weit
abliegenden Gebiet wie Unterfranken haben
können. So treffen wir Buttlers Typen K, L und
M nicht an und finden andere Zierweisen:
Typ Ao: Bogen- und Spiralbänder ohne Einsti-
che dazwischen kommen auch in Köln-Linden-
thal vor, müssen hier aber getrennt vermerkt
werden (Taf. 5; 6,2. 12; 9, 1-10).
Typ Bi: Sog. Notenkopfzier sollte auch von
Typ B abgetrennt werden (Taf. 6, 11).
Typ C2: Von Einstichen begleitete Winkelbän-
der, horizontale Einstichreihe unter dem Rande.
Typ Eo: Bogenbänder mit Gruppen mehrreihi-
ger Einstichreihen im Inneren (Taf. 6, 4; 7, 10).
Typ E4: Bänder mit Einstichgruppen.
Typ Es: Stichreihen, Bänder mit Stich- und
Kreuzschraffurrauhung; Kumpfprofil ge-
schweift.
Typ F 3: Stichreihen zwischen Dreieck- oder Bo-
genlinien (Taf. 9, 24).
Typ Gi: Plastisches Tannenzweigband.
Betrachten wir unsere „geschlossenen" Funde
nach dem Vorbilde Buttlers in ihrer Typen-
zusammensetzung, so muß das Ergebnis zu-
nächst hypothetischen Charakter haben, weil
moderne Ausgrabungen mit entsprechender
Fundkomplexsonderung, geschweige stratigra-
phischen Beobachtungen fehlen und die Quan-
tität nicht sehr groß ist. Trotzdem ist die ty-
pologische Entwicklung im allgemeinen so ge-
klärt, daß wir folgendes feststellen können:
Vor die Funde von Köln-Lindenthal sondert
sich eine Gruppe 0 rein älterer Linearbandkera-
mik aus, die nur Verzierungen des Typs Ao
führt: Lengfeld; Pflaumheim Gruben h u. i
(Taf. 9, 1-10); Prosselsheim Wohnstelle I, Gru-
be 6; Rimpar Gruben III, VI u. XVII. Buttler
hat zwar auch solche Komplexe, doch sind sie
ihm in Köln-Lindenthal quantitativ zu gering,
so daß er berechtigterweise keine eigene Zeit-
stufe aufstellt, zumal er seine Flomborner Er-
zeugnisse etwas jünger als die Funde im Do-
naugebiet und in Mitteldeutschland ansetzt63.
Buttlers Gruppe I (Typ A u. B) ist vertreten
in Neusetz; Estenfeld; Pflaumheim Grube f u.
Prosselsheim I u. III.
Buttlers Gruppe II (Typ A—G) treffen wir in
Estenfeld XXXIII; Kürnach; Pflaumheim XI
(Taf. 9, 11-24), c (Taf. 5; 7,5) u. Rimpar IV, V,
VII, XI u. XIX.
Buttlers Gruppe III (Typ D—L) ist in Unter-
franken nur mit den Typen E—I vertreten:
Großostheim I, III; Pflaumheim XII (Taf. 6,
1.7; 7,2-3.7; 8), a. Hierher gehören auch die
Funde von Eichelsbach, Ldkr. Obernburg64.
Buttlers Gruppe IV fehlt in Unterfranken über-
haupt. Sein Haupttyp M wird von Buttler auch
als ein „wohl in Lindenthal selbst ausgebildeter
Lokaltyp" angesprochen65. Wie dieser eine Ab-
art von F 2 ist, könnte unser Typ F 3 eine solche
in Mainfranken sein. Es ist in diesem Zusam-
menhänge von Bedeutung, daß dieser Typ zu-
sammen mit dem Eo in der Jungfernhöhle von
Tiefenellern vorkommt. Die Eigenständigkeit
der bandkeramischen Funde dieser Höhle hat
O. Kunkel entsprechend herausgestellt, doch
macht es die im Vergleich zu Köln-Lindenthal
größere geographische Nähe verständlich, daß
Verbindungen zu unseren Funden vorhanden
sind66. So ähneln die durch Einstiche erzeug-
ten plastischen Rippen (Typ G1) der Zier auf
der völlig isolierten Flasche der Jungfernhöhle.
Wie weit sich Komplexe nur mit Typ E (Klein-
wenkheim II; Pflaumheim), Typ F (Pflaum-
heim V, VII, XIII; Rimpar I), Typ E—G
61) PZ 6, 1914, 40 (K. Schumacher); 10, 1918, 137 ff. (J. Kostrzewski) ; — Leipziger Beiträge zur Vor- und
Frühgeschichte 1, 1955, 20 ff. (H. Quitta).
62) P. Endrich, Kitzingen, 20 f. (spricht aber auch nicht von einem Hort!). — H. Quitta a. a. O. 49 Anm. 29.
63) W. Buttler u. W. Haberey, Die bandkeramische Ansiedlung bei Köln-Lindenthal. Röm.-Germ. Forschun-
gen 11, 1936, 186.
64) BAUB 12, 1898, 165 ff.; 13, 1899, 69 ff. (P. Reinecke).
65) W. Buttler a. a. O. 118.
66) O. Kunkel, Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern, 1955, passim, bes. Taf. 7, 1 u. 22, 1.
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