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Petersen, Eugen
Die Kunst des Pheidias am Parthenon und zu Olympia — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.933#0165
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Oer Westgiebel.

Im Westgiebe>s, iür welchen Carrey's Zeichnung (Mich. Tf. 7, 3)
mit den erhaltenen Bruchstücken die Hauptquelle ist'), dargestellt
war nach Pausanias der Streit der Athena und des Poseidon um
den Besitz des attischen Landes, tj IJoaetdävog ngog ^Ad-tjväv sönv
eqiq intq wyc yijg. Der Sieg in diesem Streite war ja der Anfang
von Athena's vorzüglichen Ehren in diesem Lande. Auch in man-
chen andern Theilen Griechenlands erzählte man von solchem Götter-
streit, in Troizen, Argos, Sparta, Korinth, in Ambrakia und auf
den Inseln Sicilien, Naxos, Aigina, und meistens ist Poseidon einer
der Streitenden und zwar gewöhnlich der Unterliegende2). Be-
greiflicherweise ist uns keine dieser Streitsagen so gut bekannt
wie die athenische. Die Ueberlieferung über dieselbe ist aber
keineswegs eine so übereinstimmende, wLe man bisher angenommen
hat3), vielmehr weicht der ausführlichste Bericht des Apollodoros
3, 14, 1 nicht unwesentlich von allen übrigen ab.

'Zur Zeit des Kekrops', sagt Apollodor 3, 14, 1, 'wollten die
Götter Städte in Besitz nehmen, in denen ein jeder besondere Ehren
haben wollte. Da kam nun zuerst Poseidon nach Attika, stiefs
mit dem Dreizack mitten auf die Akropolis und liefs dort das
Meer hervorsprudeln, welches man jetzt die Erechtheis nennt. Nach

') Warum ich die Zeichnung von 'Nointels Anonymus' (Mich., Tf. 7, 2)
fiir eine Copie nach Carrey halte, habe ich Neue Jabrbb. f. Phil. u. Paed. 1872,
S. 307, 25 gesagt.

*) Plutarch, Symp. qu. 9, 6.

s) S. Welcker AD. I, S. 101, 28, und Michaelis S. 178.
 
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