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Petzet, Erich
Über das Heidelberger Bruchstück des jüngeren Titurel — München, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.14770#0001
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287

Über das

Heidelberger Bruchstück des Jüngeren Titurel.

Von Erich Petzet.

(Mit 2 Tafeln.)

(Vorgelegt von F. Muncker in der philos.-pbilol. Klasse am 2. Mai 1903.)

I.

Seitdem der Glaube ins Wanken gekommen war, dass
Wolfram von Esclienbacli der Dichter des ganzen Jahrhunderte
lang unter seinem Namen gepriesenen Titurel sei, stand die
Bedeutung des Heidelberger Fragmentes fest, das über den
wirklichen Verfasser einige Aufklärung zu geben versprach.
Ein seltsames Schicksal aber hat es gefügt, dass dieses Bruch-
stück gerade in dem Augenblicke spurlos verschwand, als die
Wissenschaft daraus Belehrung zu schöpfen suchte: die erste
literarische Erwähnung davon, die wir finden, ist die Fest-
stellung seines Verlustes in Lachmanns Wolfram - Ausgabe
(1833 S. XXXI): „Ich habe gehört, auf einem Vorsetzblatte
des Heidelbergischen Titurel n. 141 habe ehemals eine Notiz
über Albrecht von Scharfenberg gestanden: aber als ich im
Herbst 1819 die Handschrift abschrieb, war nichts der Art
darin." Um so wichtiger war die Mitteilung, die Sulpiz
Boisserue noch in demselben Jahre in der Münchener Aka-
demie der Wissenschaften machte, dass er im Jahre 1817 von
dem nun verschollenen Stück eine Abschrift genommen habe,
die dann im Jahre 1835') als Beilage zu seiner Arbeit „Über

') Im I. Bande der Abhandlungen der philos.-philol. Klasse der
K. B. Akademie, S. 381—392.
 
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