t.'rn Allianzplan befolgen kann,als derjenige ist, den dessen
Ministerium seit Zo Jahren, mit so großer Beharr-
L chkeir und offenbarer Verblendung beibehalren hat-
Alsdann sage ich könnte Frankreich der Mühe überho-
ben seyn, der Republik Venedig Hülfe zuzuschicken,
die doch immer zu spach kommen dürfte, um dieselbe ge-
hörig zu verrhcidigen. Indeß wird es wohltbun, bei
Errichtung einer neuen Allianz, die künftigen Vorfälle,
in soweit sie die Sicherheit und Unabhängigkeit von
Venedig betreffen, im voraus zu bestimmen und vorzu-
beugen , um dadurch selbigem den ruhigen Bestz ihrer
Lauder ein vor allemal zu versichern, denn in allem Ve-
rrucht, ist cs Frankreichs Vortheil, vorzubeugen, daß
Venedig nicht angegriffen werde, als diese Vertheidi-
gung zu übernehmen.
Die Republik Genua.
Genua, das ehemals Venedig gleich, und viel-
leicht in der Macht und Glanz selbiges noch übertraf;
mir selbigem aber die Herrschaft über die See, so wie
die Vortheile des Handels theilte, nachdem es seine
siegreichen Waffen bis jenseits des BoSphorus und des
schwarzen Meeres gebracht, in Taurien und Calchis
Eroberungen gemacht; eben dieses Genua besizt nichts
mehr als den kleinen Staat der längs dem Ufer des
mittlandlschen Meeres , zwischen Toscana und Piemont
belegen ist. Der gegen Abend belegene Theil des ge-
nuesischen Gebietheö wird gemeiniglich Rnvicru äi ?o-
neiwe genannt, ist durchaus von den Staaten des Kö-
nigs von Sardinien eingeschloßen; und von der Mor-
genseite kann der Kaiser von der Modenesischen Seite,
den andern Theil bbiviera ch I_evunce leicht beunruhigen;
so daß diese Republik den Einfallen zweier mächtigen
Nachbarn ausgesezt ist, die nach deren Besi'z sich schon
längst lüstern bezeuget, und Genua mit einander zu
rheilen, seil langer Zeit zur Absicht gehabt; wahr-