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Pfälzer Bote für Stadt und Land (25) — 1890

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Nr. 91 - Nr. 100 (23. April - 3. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44151#0366

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Preßorgane machen gelterd, daß die Zeit der Privat⸗
geſelſchaften mit Freibriefen vorbei jei; England ſolle
ebenfo voͤrgehen wie andere Machte, ſtatt Privatgeſell⸗
ſchaften Hoͤheitẽtechte zu verleihen. Auf einem euro-
paͤiſchen Congreß über die Theilung Afrikas wurde
England allerdings für dieſe Geſellſchaften die Verant⸗
wortlichfeit übernehmen müflen, Hoffentlich nimmt ein
Eongreß auch Ruͤckicht „ cuf die Singehorenen, dexen
Rechie Handelageſellſchaften und Staalen bisher rück⸗
fichtslos verletzt haben.

Aus land

Roͤin 20. April. Der tateniſche Pilger—
zug wurde heute in Mafjen-Audienz um 12 Uhr in
der Loggia von St. Peter empfangen, an 5000 Per⸗
ſonen. Cardinal Sanfelice von Neapel war anweſend,
e& herrſchte die großte Drdnung, Papſt Leo erſchien
um 12 Uhr 20 Min. mit 15 Carbinälen, dem Hof
und zahlreichen Biſchöfen. Der Präſident Alliota hielt
eine Anfprache an den Papſt. Dieſer bezeidnete in ſeiner
Autwort dieje Kundgebung des katholiſchen Italiens
als ihm beſonders angenehm wegen der verwerflichen
Handlungen des officiellen Italien gegen die Religion
und das Papſtthum. — Die Freimaurer unterwühlten
alle Yutorität, Jederwann ſtehe unter ihrer Botmäßig⸗
feit: das neue Strafgeſetzbuch, der Entwurf betr. die
frommen Stiftungen, die Rede Crispi’8 in Parlermo,
alle8 gebe den Bewei8, daß nach Umſtoßung der welt⸗
lichen Macht der Krieg gegen die geiſtliche Macht des
Paͤpſtthums geführt werde Der Papſt berlangte volle
Souverainetät und verpflichtet alle Iteliener, oͤffentlich
fuͤr die Religion und das Papſtthum mit aller Macht
einzutreten, Die Katholiken ſeien die alleinlgen Freunde
Staliens, die Freimaurer ſeine Faͤnde, weil ſie die
Religion untergraben. Man möge eintreten für voll⸗
jtändige Wiederherſtelung der weltlichen Herrſchaft. —
Hiernaͤch ertheilie der Papſt feierlich den Segen, woran
endlofe Hochrufe auf den Papſikönig ſich ſchloſſen.
Dann fand Vorſtelluug der Comite?, Biſchöfe u. \ :
itatt. Ende 1 Uhr 25 Minuten. Der Papſt hat ſehr
eindrucksvoll geſprochen.







us Baden.
Landt ag.
H. Kammer. (42. öffentliche Sitzung)
Karlsruhe, 21. April.

Das Sekretariat macht Mittheilung von dem Ein⸗
laufe einer Bitte der Gemeindexäthe und Ortzeinwohner
in Frieſenheim, Schüttern, Heiligenzell, Oberweier,
Kürzell und Meijenheim, das Anhalten eines Eiſen⸗
bahrlzugs betreffend. Die Petition wird der Kommiſſion
fur Siraßen und Eiſenbahnen überwieſen

Bezuͤglich des erſten Puultes der Tagesordnung,
Bericht der BPetitionstommiffion Über die Bitte der
Zandwirthe des Amtsbezirks Pfullendorf u. a., Frei-
gabe der Beſteuerung be8 zum Hausgebrauch gebrauten
Bier3 betr., ſtellt der Berichteritatter Abg. Krafft den
Autrag auf empfehlende Ueberweiſung und wird
diefer Antrag, nachdem ſich an der Diskuſſion ſeitens
der Sroßh. Regierung‘ Minijterialrath Lewald, ſowie
ſeitens des Hauſes die Abgg. Straub, Lohr, Klein—
Weinheim, Berber, Kiefer betheiligt hatten, ange⸗
nowmen.

Zu dem zweiten Punkt der Tagesordnung/ der
Bitie des Oberbadiſchen Weinbauvereins u. v. a die
Beſteuetung des als Haustrunk verwende—
tenBranntmweins betreffend, begruͤndet der Bericht-
erftatter Abg. Weygoldt den Antrag der Kommiſſion
auf empfehlende Ueherweiſung.

An der Diskuſſion betheiligen ſich Finanzminiſter
Ellſtaͤtter und Miniſtexialrath Lewald, ſowie ſeitens
de8 Hauſes die Abgg Geldreich, Dreher, Reichert und
Pfefferle.

Yım 2 Uhr wird die Sitzung, nachdem. ein An—
trag auf Schluß der Debatte abgelehnt iſt, bis 4 Uhr
ausgeſetzt.

YUm 4 uhr wird die Sttzung wieder erdffnet und
ſprechen noch die Abgg. Sireicher, Hennig, Lohr,
Gfell, Marbe, Hug, Dreher, fowie Miniſterialrath
Lewald.

Der Kommiſſionsantrag auf empfehlende
Ueberweiſung wird alsdann einſtimmig angenom—
men. Naͤchſte Sitzung Dienſtag.

Heidelberg, 22. April.

-Ueber die Erkrankung des Abg. Nuſer wird
der „N, B. L.“ von einem Freunde desſelben Folgen⸗
des mitgetheilt : „Soeben komme ich aus Karlsruhe
du einem Befuch unſeres hochverehrten Herrn Abg.
Mujer zurück/ und kann Ihnen {omit aus eigener
Anfhauung Näheres — und Gott ſei Dank recht
Sütes — berichten. Herr Muſer liegt im ſog Bin-
centinshaufe, dem Haͤnſe der Niederbronner Schwe⸗
ſtern, in der Krtegsftraße, und genießt daſelbſt die
beſie und aufmerkfauſte Bilege. Seine Frau Ge⸗
mahlin, welche nach dem Unfall ſofort telegraphiſch
hierher berufen wurde, wohnt im gleichen Hauſe und
ſeine aͤrztliche Behandlung liegt in den bewährten
Haͤnden des Herın Dr. Bauer und des eigenen Bru⸗
ders Hru. Dr. Muſer, z. 3. in Karlsruhe Der Un⸗
fall ſelbſt war, wie nun. ſicher feſtſteht, ein leichter
Schlaganfall in Folge der rieſigen geiſtigen und





körperlichen Auſtrengungen und ſtarkem Blutandrang
na dem Kopfe, alfo entgegen den im Umlanf be⸗
findlichen Geruͤchten einer SGenickftarre (Meningitis-
Arna). MNach guter ruͤhiger Nacht und dreiftündigem
erquidendem Schlafe konnte heüte früh Die Gefahr
alz befeitigt angefehen werden, und da peder Fieber
noch irgend welche Lähmungzerſcheinungen
conitatirt. wurden, ſo ſtellt ſich auch bet der Jugend
und der feflen Conftitution Muſer's die Prognoſe
überaus „ünftig. Das Bewußtſein und völlige Klar—
heit {ind ebenfallg heute vorhanden, ſo daß der Pa⸗
tient ſich ſogar der näheren Umſtände des Unfalles
erinnerte,. Naͤturlich bedarf er aber für die nächſten
Wochen oder Monate der größten Schonung, und
jedwede Aufregung und aller Beſuch müſſen von dem
Patienten ferngehalten werden.



Aus Stadt und Land.

* Geidelbera, 22, April.

SC.B, (Mutdmaßlihes Wetter) an Mitiwoh, den
23, April. Der feit mehreren Tagen Über Nordſkandinayien
Tagernde Hochdruck hat fich noch erheblich verſtärkt und über
das ganze innere Rußland auzgedehnt, auch von Züdweſten her
ift der Hohdruck bis nach Bayern vorgedrungen, Unter dieſen
Umitänden mußte die Deprejlion über Norddeutſchland raſch
verfchmwinden, die ſchon vor mehreren Tagen auf Dienſtag an⸗
gefündigte Aufheiterung ſchon am hHeutigen Montag Nachmittag
ich einftellen, und auch ein nordweftlich von Schottland neu
anfgetietener Luftwirbel kann auf Süddentfchland keinerlei Ein⸗
fluß augüben, jonbern er mird entweber rücktäufig werden oder
nach Norden in der Richtung gegen Island auzweichen. Bei
diefer Sachlage ift ſowohl für Mittwoch als auch für Donners⸗
tag und wahriſcheinlich die garze Woche Hindurh andauernd
trocfene3 Wetter mit ſteigender Temperatur in Ausſicht zu
nehmen.

— (Bergbahn.) Die Direction der Heidelbergen Straßen-
und Bergbahn-Gejelljdhaft theilt mit, Daß ſie um mehrfad)- ge⸗
äußerten Wuͤnſchen zu ent|prechen, von jetzt an auch Berabahn⸗
Mbonnementstarten: Kornmarkt-Schloß und, zZut üc,
SGloß-Molfenkur und zurüc (für je 10 Fahrten aufs
und je 10 Fahrten abwärts alfo inggejammt 40 Fahrten) zum
aleichen Preis mie die Direkien MAhonnementsfarten Kornmarkt-
Molfenkur und zurüc, nämlidh für 5 M. ausgibt,

— (Altkatholijiches.) Wir brachten vor einiger Zeit
die Mittheilung, daß 14 Kinder der altlatholiſchen Gemennde
am weißen Sonntag zur „Communion“ geführt worden ſeien.
Mirx waren, IHheint, e& faiſch berichtet. Wie nämlich dem alt⸗
katholiſchen Volksblatt au® Heidelherg von eine Cortespondenten
St. (und der muß es ja wifjen) mitgetheilt wird, Dbetrug Ddie
Zaͤhl der altkath. Sritcommunikanten aus Heidelberg und Ums
gebung nır S, Herr St. macht davon im genannten Blatt in
fofgender Form Mittheilung: „Die Zahl der Srftcommunicanten
war diesmal mit 8 Rındern eine jehr geringe, worin
ſich immer noch die Nachwirkung von fruͤher geltend wacht.
Zwei Schäflein wurden in letzter Stunde in die römiſche
Hürde eingefangen; dagegen iraten 3 Familien und meh⸗
rere alleinjtehende Perſonen unjerer Gemeinde neu hei.“ Es
genugt/ dieſen unſchädlichen Muthausbruch des Correſpondenten
des „Altfath. Boltzhl.“ niedriger zU hängen. — In der
Reftdenzitadt Karl8ruhe zählie man cnach derſelben Quelle)
17 -altfath. Erſteommunikanten

— (Schöffengerigtafigung) vom Montag, 21, April,
Leopold Wimmer und Heinrich Seiler von hier wegen Ruhe⸗
{törung und Thaätlichkeiten, erfterer erhält 8 Wochen, legterer
6 Wochen Haft. SIohann Beter Zimmer, Zimmermann und
Georg Michael Meng Ehefrau von Wieblingen wegen Lörper⸗
verleßung wurde die Verhandlung vertagt. Peter Jalob Koppen-
hHöfer, Fabrikarbeiter von Hochſpeier wegen Diebſtahl Woche
Gefängniß.

* Mannheim, 21. April. Am Samfiag VBor-
mittag verunglücte in der Lanz’fchen Maſchinenfabrit
ein Keſſelſchmied dadurch, daß ihm ein Keſſel auf die
Beine fiel. Der bedauernswerthe Mann wurde hie⸗
durch derart verletzt, daß wohl eine Amputation beider
Beine nothwendig werden wird.

DE Begründer der weltbekannten Engel⸗
hard'ſchen Tapetenfabrik, Herr Herm. Engelhard, iſt
geſtern nach Langem Leden hier geſtorhen.

Neckarau 21. April. Die geſtrige Monats⸗
verſammlung des Männervexeins Centrum wexr gut
beſucht. Es wurde ein Bortrag gehalten von Herrn
Kaplan Schwarz von Mannheim Üüber die Sozial-
Ddemokratie, ſowie über die Preſſe (M. A.)

m. Qadendurg, 20. April. Geſtern wurde die an
der Ilvessheimer Faͤhre geländete Leiche des Reallehrers
Obergfell beerdigt! Der Leichenzug war ein impoſanter
und mwaren etwa 60 Lehrer und Profeſſoren von Mann⸗
heim, Heidelberg und Umgegend dabei betheiligt. Die
Rede de8 proieſtantiſchen Pfarrers ſprach allgemein
an; er hob hervor, daß der Unglückliche, ein fehr fleißiger
und gewißenhafter Lehrer, geachtet, beſonders von
ſeinen Collegen, dabei ein guter und thätiger Proteſtant
geweſen, der gewaͤhltes Mitglied des Kirchenvorſtandes
war. — Als nach der Predigt der alikatholiſche Schul⸗
vorſtand Prof. Weiß das Wort ergriff, entfernte ſich
eiwa die Hälfte der anweſenden Herren.

A Weinheim a. d. Bergſtr. Am letzten Sonn—
tag, den 20. ð. M. ſollte in den unteren vLokalitäten
der Bockſtahler ſchen Wirthſchaft eine Antiſemiten⸗
verfammlung ſtatlfinden mit der Tagesordnung: Die
Judenfrage. Dr Heutſchel aus Handſchuchs⸗
Feim, welcher in der vor ungefähr 6 Wochen ſtatt⸗
gehabten erſten Antifemitenverfammlung geſprochen,
hatte aud) diesmal wieder das Referat Hbernommen.
Einige Lehrer der Bender ſchen Auſtalt und höheren
Bürroerſchule/ welche ebenfalls der antiſemitiſchen Agi⸗
tation huldigen, hatten ſich eingefunden. Es kam
aber anders als die Herren erwarteten. Als nämlich
Dr. Hentſchel ſowie Lehramtspracticant Sturm
ſprechen wollten, wurden ſie von den vielen anweſen⸗
den Fabrilarheitern welches nebenbei bemerkt, bezahlte
Schreier waren, förmlich Augebellt und augebrüllt.
Benannte Herren mußten flüchtig gehen. Sie nah—


men den Weg über den Marktplatz nach dem Ben— 8
der'ſchen Juſtitut, woſelbſt ihnen Kinder und Er: . l
wachjene unter großen Tuwult und Gebruͤll nach⸗ *
Folgten. Der focialiftijche Redner Süßkind (Iude) *
aus Mannhetm ergriff dann unter brauſenden Hoch T
rufen da3 Wort und wir befanden unZ plöBlidh iM} Da
einer ſehr großen nach Hunderten zählenden foctali: | 8
{tifchen Verfammlung in welcher Alles, was nicht in E?eß
das {ocialdemokratifche Horn blie8, fchlecht wegkant. [} de
Die phantaſiereiche Rede des Hru Süßkind wirkte *
auf die anwejenden Maffen der Fabrikarbeiter zn k *
dend. Unter Anderem rief der Redner aus: „Das *e[.?t"»“
Chriftenthum tann den Arbeitern nicht helfen, Dier j 0O
muß praktifd vorgegangen werden.“ (Die f D
Soctaldemokraten arbeiten, wie man ſicht, ganz nach 4
(beral-Freimaurthen Mufter. Das Kind „Sozze“ *
(
mir mitgetheilt wird, wurden die Arbeiter am — —
tag Aend in verſchiedenen Wurthſchaften mit Frei⸗ *
bier regalirt. Wer die Spender desſelben warem, ı b
braͤucht wohl nicht erwähnt zu werden. *
— ntergrombach, 21. April. Et Michaels
feier.) Donerſtag, den 8. Mai d. J. wird in derllt
St. Miaelatapelle hHier das Fefl der Erfheinung de8 w <


licher Welſe mit Prozeſſion, Predigt und Amt vortz
auggefeßtem Allerheiligſten gefeiert; Nacdhmitlags 4—
ſakramentale Bruderſchaftsandacht ſtatt. —
heit iſt Nachmittags rorher von 3 Uhr an in bef“un
Pfarrkirche; am 8. Mai von Morgens 5 bis halb *
8 Uhr wieder in der Pfarrkirche, von 7 Uhr morgen%, [
an aug in der Kapelle Den eblen Gutthätern der be 8
der Kapelle zu errichtenden Kaplanei jact wiederholt eln
herzliches Vergelts Sott“ und bittet um weitertt
Gaben (Friedrich Huterer, Pfarrer und erzb. Schulſah
Inſpektor) 8
Kreis Mosbach 21. April. Seitens D6Mey
Gr. Oberfchulraths iſt dieſer Tage eine — G
getroffen worden, welche füir weitere Kreije vnn grO BArn
MichHtigkeit iſt. Ein kath. Lehrer hatte ſich geweigertuͤ
den im ganzen Srzbisthum für die Organiſten gelter ſ
den -Dienftvertrag zu unterſchreihen, weil der $ Lerde
alſo lautet: „Der Organiſt hat die Schullinder unnel
ſoweit nöthig! die Gemeinde im kirchlichen Geſang 34Ra
unterrichten und hierzu wochentlich wenigſtens zwal
Stunden zu verwenden.“ Dazu wollte der fraglichen
Lehrer fich nur verfiehen gegen eine jedeSmalige VBe’Syr
gütung von 50 Pf. für die Gefangsfiunde, _ Der 62008
Oberfhulrath nun, deſſen Snijcheidung die Stiftung!
fommijfion anrief, belehrte den Lehrer, daß ihm DW
durch gar nichts Ungebührliches zugemuthet werdiin
und daß er den betreffenden Pärägraphen ohn!
jede Vergütung zu befolgen habe, widrigenfali
er ſeine ſofoͤrtige Verfetzung zu gewärtigen habe. 8
fällt gewiß keinem Geiſtlichen ein, jenen Karagraphek
haarſcharf zu hHandhaben; indeſſen ift eS gut, enl e
ſolche Lehrer, welche für den Eottesdienſt gar nih am
mehr ohne Bezahlung thun wollen, eine Ent{hHeidunllGei,
ihrer Schulbehörde vor ſich hahen, welche ihnen 2
Pflege des Kirchengeſangs zur ſtrengen Pflicht macht

Reuukircheu 20. Ayril. Geſtern wurde W
benachbarten Neckargeracdh unter großartiger Thel
nahme der einheimiſchen und benachbarten Bevoͤlke
ung der kath. Hauptlehrer Franz Schenk
Derfelbe machte in der vorhergehenden Woche L 3
im beften Wohlſein und mit dem gewohnten guteH
Erfolge die Religionsprüfungen zu Feckargerach
Guttenbadh mit, erkrankte dann ploͤtzlich an etfl”fnb“
IOmerzlien Darmverſchlingung und ſtarh gnttergebeä M
ſchoͤn naͤch wenigen Tagen, nachdem eine glü f
vollführte Operation ihm leider keine dauernde 5 5
bringen konuͤte. Herr Lehrer Schenk war 1846 *
Gerlachzheim geborem und ftarb im Glühendf 4*
Mannezalter von 44 Jahren, von welchen er 4
Tebten 24 Sahre der Geuieinde Neckargerach wümeh
Cr war ein Lehrer von ganz ſeltener — —
außerordentlichein Lehrgeſchicke und muſterhafter Ffiic *
freue; er verſtand es vhre viele Worte und 4
Zuͤcht und Autorttät zu handhahen und auch 2
felfchaftlicher Hinſicht ebenſo wuͤrdevoll als 2
ſich zu benehmen.




Au feiner frohlihen Gefinmut *
madhte er fein Hehl, wie er überhaupt Schule W mi
Religion in engiter Verbindung wiſſen wollte. @“«‚55&
Tamilie, die Semeinde und Schule verliereh 3‚%\'
feinem Oinfcheiden fehr viel. Die zahlreide DG

nahıne auS allen Kreijen der Bevölkerung, befon

Seitenz der Lehrerwelt und Geiſtlichkeit, die die Dei
Thränen, die an jeinem Sarge gefloffen, find CM 4 20
zedies Zeugniß für die Hode Achtung unDd —53“„ u
Deren ex fich allenthalben erfreute. Möge der *
Goͤll ſeiner trauernden Wittwe ein Tröſter und 4 18
3 @indern ein treubeforgier Vater ſein vnd de
nreinde dereinſt ein ebenſo geſchickted und charalt® Iı

voller Nachfolger geben. 44
* Bruchjal, 20. April. Vach TFejtftellung *
Vorſtandes der landwirthſchaftlichen — —

jchaft haben und forfiwirthfhaftlichen 4
{riebaunternehmer des Amtöbezirks Bruchſal ſii
Zeit jeit Einführung der Unfallverficherung 4

1888 big 31. Dez. 1889) auf je 100 ArbeitP g ı

ein Sahı geredhnet eine Umlage von 10,8 Pfg



eine Umlage von 1312 Bfg. zu entrichten, w0S f D

| geben würde.
 
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