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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#1133

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Cierbad, Buden Walbin KB — 89., Werkheinag,


























4

*






3, Borkag g Grpebition von Sebr, Quber
i Zuelbelherg, Biyiagerürehe 7,






A. Jhtt.





Beitelungen


jämmtlichen. Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
pwie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
rahe 7, entgegeugenommen.

Verlag des „Ffälzer Bote.°°











” Der Baylt und der Dreibund.

Seit mehreren Jahren iſt die deutſche katholiken-
feindliche Pleſſe aller Richtungen eifrig bemüht, den
apoſtoliſchen Stuhl ın einen ſcharfen
Gegenfag zum Dreidbund zu brın gen und


franzöfiſch ruffiſchkn Berbrüderung
Hinzuftellen, Wir haben demgegenüber ſtets die An-
ſchi vertrelen, daß der apoftoliſche Stuhl von fran.
zöſiſch⸗ruſſiſcher Seite nichts zu erwarten habe; daß
der Dreibund zwar auch z 3 ſchwerlich der
Stellung der katholiſchen Weltkixche, namentlich durch
eine erwünſchte Einflußrahme auf die Loͤſung der
tömijcdhen Frage, Rechnuug tragen werde, daß
aber von demſeiben, ſchon wegin der Betheiligung
Deſterreichs, _ eine eigentlich Lırdhenfeindliqe
Bolitik weniger zu befürchten fei, wie
von dem ratibnaliſtiſchen Frankreich und dem ſchis-
matiſchen Rußland. Unter allen Umſtänden werde
der apoſtoliſche Stuhl, lediglich bedacht auf die Er-
füllung ſeiner alle Glieder der großen katholiſchen

hat nun vor kurzem wiederholt lange Unterredungen


h. Stuhl niemals an eine gewaltjame Wiederher-
ſtellung der früheren Zuftände gedacht habe, daß der
Papſt niemal8 eine andere als eine friedliche Action
uͤuternehmen werde, und daß er es darum auch ſtets
abgelehut habe fich in eine derbeſtehen-

zurückliegenden vier Budget⸗ Perioden bis zum Jahre
1890 duͤrch außerordentlich günſtigen Abſchluß des
Staatshaushaltes der umlaufende Betriebsfondes bis
auf 27'/2 Millionen Mark angewachſen war, hat die


bedeutenben Betriebsfonds bis auf einen
kleinen unentbehrlichen Reſt aufzuzehren, d. h.



ziehen zu Lajfen. Gefoͤrdert werde einzig, daß
die Kathoͤliken allerwärts die roͤmiſche Frage als


hen jet.“

Einem ſpäteren Briefe der in Rede ſtehenden
Perſbulichkeit entnimmt dasſelbe Blatt noch die nad)-
ſtehenden Bemerkungen:


welches ich während meines Aufenthaltes in Rom mit


da man ganz unmittelbat uuter dem Eindruck der
ruſſiſch fraͤnzöſiſchen Verbrüderuugsfeſte ſtand Der



ten geheiligten Jutereſſen ſich belchräuken.



gung für die Richtigkeit dieſer Anſchauangen hinwei-
ſen zu können Der Ausgaugspunkt der gegentheili-
gen Betrachtungen war ſteis die Annahne, der apo-


gewaltſame Wieder herſtellung des frü-
hern, durch die Revolution beſeitigten Z u ſtandes



Ich verließ Rom mit der Ueberzeugung, daß zwar die
frauzbſiſchen Sympathien, wie in ganz Italien, ſo
auch im Vatican ihre Vertreter haben, datz aber der
hl. Vater und ſein erſter Rathgeber von einer für


lungnahme durchaus entjernt ſind.“

* Zum badifden Budget

Aus den Mittheilungen der Preſſe über die
feierliche Eröffnung der badiſchen Landſtände iſt am
meiſten die Thatſache aufgefallen, daß die Eröffuungs-
rede des Herrn Staatsminiſters Dr. Nolt mit einem
froſtigen Schweigen ſeitens der Ständeverſammlung




in welcher die Eröffnungsrede die ungünſtige Finanz-
lage ſtreiftund eine Erhöhung der Einkommenſteuer in
Ausſicht ſtellt, von der rechten Seite des Hauſes ein
erſtauntes Hört! hört! vernehmbar wurde.

ſtätter den intereſſauten Namen Ausgabe heber-
ſchuß erhielt, un Betrage von rund 16 Millionen
aus den angefammelten Betriebafonds der Vorjahre
edeckt

Es iſt angeſichts dieſes auffallenden, noch niemals
in dem Umfange dageweſenen Defizits des badiſchen


gung gemacht werden konnte, da ſchon das letzte

erwarten ließ, und da unter alen Umſtänden


Das neue Budget weiſt im ordentlichen und
außerordentlichen Etat für beide Rechnungsjahre eine


Millionen, ſo daß die Ständekammern vor ein Difizit
von rund 10 Millionen geſtellt ſind. Hierzu kommt
noch daß entgegen den bisherigen Budgets aus all-



ſtatt ſeither 3%/4 Millionen Mark


ca. 1/a Million Mark durch eine veränderte Buchung
bei der Amortiſationskaſſe entlaſtet wird. Es ergibt
ſich hiernach nicht nur ein Defizit von 10 Millionen,
ſondern thatſächlich mit Einrechnung dieſer beiden
Beträge von rund 114 Millionen Mark.

Aus den Darſtellungen des Finanzminiſters geht
klar hervor, daß auch ohne die Steuerermäßigung




MAusführung mitgetheilt worden, aus dem Hervorgeht,
daß die binſichtlich der Finanzlage gehegten Befürch-
tungen noch übertroffen werden. Während in den

Ebenſo
Har iſt auch, daß die geplante Einkommenſteuererhöh-
ung von 2 M. auf 250 Mark keineswegs hinrei-
chend ſein wird, um das Defizit verſchwinden zu laſſen,


gedeckt werden können, während der Löwenantheil da-









Allerlei.

Eir ſtehen im Zetchen der Srfältung. In allen
— zwickt und plagt ſie uns als Schnupfen, Huſten,

faͤhrt in der Richtung nach Wien; Jpäter. wird er nach



in St.



Habthat. Man wırd fait gleichgi n
Luſtẽn und Herferkeit und wenn man auch in den erſten
Tagen Meißig „gedoktert“ und artig das Zimmer gehütet
hat, zuleßt (äBt man’3 gehen, wie ;e$ will. &3 wird ja
doch nicht beffer und fOlieplih muß Ddas bischen Hulten
xon Jelbit - aufhüren — — oder auch nicht. Was aber
ann? Se nun das Leben wird es nicht gleich Koften, 19
Denfen neun. von zehn Menſchen die Hüſten Haben. Man
Tarın doch nicht zum bleichfüchtigen Stubenhocder werden,
und Gejchäft acht vor Gejundheit. Ueberhaupt das bischen
GejundhHeit. Wer mird darum immerfort zum Doktor lau-
jen! Thoren, Ddie fo reden. : Das , bischen Gejundheit _ ift
ald unteraraben. Man jollte nie vergeffen, daß Hulten
und Heiſerkeit der Ausdruck einer entzündenden Reizung
er Athmungsorgane find, die ohne die Schhonung nur zu
Echt in einen Sroniſchen Zuſtend übergeht, auf deſſen

aji3 ernitere Störungen zur Entmicdlung gelangen konnen
Die WiderftandsSfähigfeit der Achmungsorgane wird immer
Mehr heſchwaͤcht und damit gleichjam Dder Boden geebnet
ür das Eindringen ſchaͤdlicher Arankheitsfeime. Nur der
tarfe, in allen Zheilem gefunde Organismus bildet einen
Ncheren Schußwall gegen Ddieje gefährlichtten Feinde des
m?eni_ä)engeichted)tß, die gerade die UthHmungsSorgane mif
Sorliebe zum YUngriffspunkte wählen. Darum ſei. unſer
%ffteben, auch bei der Heinlichiten katarrhaliſchen Unpäß-
lichteit, welde un8 das feuchtfalte Herbitwetter beſehert.
alles zu thun was unjer Befinden wieder zu einem voͤllis
Normalen macht. Ein Loth Vorbeugung zur rechten HZeit,


Biund Auriren. .

Der nenue Gofzug des Zaren, der ſtatt Des bei
Borki verunglücten und theilmeijfe mwiederheraejtellten DHof-
3UgeS zı Anfang Des nächſten Jahres








ein Waggon für das Zugperfonal, der Küchenwaggon und
zwei Bagagewaggons. Mit Ausnahme der Räder und
Achien die Krupp in Eſſen fertig Lieferte, wurde für den
Bug nur rulfiidhes Matertal verwendet. Durch 2 auto:
matijche Bremjen kann der Zug von . jedem Waggon aus
mit- Leichtigleit in einem Moment zum Stehen gebracht
werden: - Die innere Ausſtattung des Wagabns zeichnet ſich
bei aller Sleganz Durch aro|
Jonderheit bilden Ddie verſchiedene Grüße und Zorm Der
Feniter der beiden Langjeiten des Waggons. Die Lang-
Jeite, an welcher jih im Innern ein Korridor binzieht,
zeigt eine Reihe gleich großer denſter Die andere Dagegen
arögere und Feinere, breitere und [Amälere, die den Be-
Dürfnijjen und Naumverhältnifjen Dder kaiſerlichen SGemä-




Zarin enthält, gelanat man n *
Ddurch zujammenlegbare Wände geſchützte Berbindungs-
brüde in den Speijejaal, den ein Bogen von dem größeren
Salon theilt. Sodaun folgen Waggons Ddes Sroßfürſten
und Großfuͤrſtinnen, der Suite ujw. Der Kücdhenwaggon
mit Borrathakammer und Sisteller wird an den Speijejaal
angetoppelt. Die Außenwände des Kaiferlichen Waggons
beitehen auZ einem Stück Eiſenblech, dem größten, welches
bisher in Rußland gewalzt wurde. Zür Die Bekleidung
der Innenwände wurden ausſchließlich Chagcrin, Holztäfel-
ung und in den Damenzimmern und im Salon Seide
verwendet
Jugendliche Auarchiſten. Aus Valenee in Snd-
Frankrelch wird folaende Heſchichte von franzölijchen
Blättern in franzöjijcher Aufbereitung gemeldet. Ein
Familienvater machte die Wahrnehmung, Daß fein Vier-
zehnjähriger Sohn, weldher eine ſtädtiſche Schule befuchte,
Dıtfter und fhweiglam geworden war und nicht mehr 1{0
vegelmäßig wie jonjt aus Der Schule nach Haufe Tam.
Yın womöbalich der Sache auf die Spur zu fommen, {tD-



berte er in den Büchern und Heften dez Schuͤlers herum
und fand einige chriffrirte Zettel, die ſeine Neugier noch
ſteigerten. Nun folgte er dem Jungen bei ſeinem nächſten
Musgange ungeſehen wartete bis dieſer einen Kameraden
aus einem Hauje abgeholt hatte und betrat dann das
Haus. Als er den Vater des zweiten Schülers von ſeinen
Heſorgniſſen in Kenntniß ſetzte lachte dieſer hell auf, wil-
liate aber ſchließlich doch ein, in dem Zimmer feines Sohnes
eine Hausſuchung zu haͤlten und ſiche da: die heiden Väter
fanden in einem Schranfe unter Kleidern und Hüten ſora-
fältig herſteckt, ein ganzes Erploſionsmaterial, leere Sar-
Dinenblichjen, S®lycerinfläjhhen, eine Düte mit weißem
Pulver ujw. Zur Kede geftellt, legten die Jungen ein
volljtändiges Geſtänduiß ab. Sie und einige ihrer Kame-
raden, etwa zehn, waren mit einem Lehrer , unzufrieden,
weil er ungerecht und parteiijch ſein ſollte und haͤtten


zu |prengen. SIn einigen Tagen ſollte das Attentat aus-
geführt werden und dem, welcher das Geheimniß verrathen
würde war die Todesſtrafe angedroht.

— — —

Humoriſtiſches.

; CO lagjeritg. —
Patient (der mur noch zwei Zähne befißt): „Sie haben
mir aber den unrechten ’rausgezogen.“ }
Baͤhnarzt: . „Selbftverftändlich mußte ich doch den
richtigen drin laſfen

*
Neberbotenm .
Sie, haben Sie den Kunſt Taucher im Cirkus gefehen
der bleibt vier Minuten unter Wafjer.
Das iſt gar nichts! Ich hab mal einen geſehen,
iſt gar nicht wieder zaufgekommen.

*
Schwale Mitgift.
Klärchen: Was wirſt Du mir geben, Papa, wenn ich
mich verheirathe ? }
Geizhalz; Meine Einwilligqung, Klärchen

der


 
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