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Pfälzer Bote für Stadt und Land (29) — 1894

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Nr. 91 - Nr. 100 (24. April - 5. Mai)
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— taglis artt Busnahne ber Sannn ım & iertage

— — —— —



den Vobeupaueu . Det ta E vwiiuu — —







Eubuts ehenn Sohwebingen, Philippsburg,
— — — — — Mosbiad
den. Wallbirn,Z.-Bı “8b., Berrmemiae.



— ra















Mr V ; — Redatteur: /
M' . Zulius Zecker in Heidelbers.



Drud, Berlag u, Erpedition von Gebr.











Beſtellungen

f den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei





wie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
“aße 7, entgegengenommen

8 ruſe Yeicy und Die Zefuiten-

‚F.L. Wiesbaden, 25. April.















?ä“tiée Reich am Scheidewege“, die Annahme des
_ Strags für Aufhebung des Jeſuitengeſetzes vom
— — des Rechtes der deutſchen Kath oliken.
eenttirte die Rechtsfrage und wahrte das
Ptlnzip der Parität, die uns verfaſſungsmaͤßig ge-
DÄhrleiftet ift. Sie hob hervor, daß e& fih nun

tg—e‘‚“ müſſe, ob das deutſche Reich trotz ſeinen 17
üllionen Katholiken und feinen katholiſchen Dynaſtien
{ N „Proteftantifjches“ ſein ſolle, in welchem bie
Bokifen in Folge der Vergewaltigung Ddurch ihre

















vur





Nachten, und zwar diesmal ausſchließlich, natürlich
* unter der vollen Wahrung unſerer unveräußer-
en Rechte, von dem der LebenS- u. Entwickelungs-
Fee des Reichs. — Daß wir unter demſelden








t alfo ein Reich im „klein- deutſchen? Sinne, nicht
Jeſſionell getheilt und zerriſſen, verfteht fich von
jeem . deutfchen Standpunkte von felbjt. Daß ein
— Gaͤnze in dem Grade an Feſtigkeit und




°Ort wird, als
n .. Elemente abnehmen, oder doch wenigſtens
@ ihren Verlangen feine feindlichen Tendenzen
4 Ausdruck Fommen, wird wohl kaum zu
ſein. Es liegt deshalb im Intereſſe
° Reichs, die Bürger für feine Inftitutionen zu
Stvinnen, fie zu Intereſſenten an ihnen zu machen,
4 ſie als ihre Vertreter und Wächter betrachten zu
„Anen, Dieſe Idee iſt nicht erſt bei uns entſtanden,



G
o
S—

















— indem ſie dieſe heterogenen confeſſionellen
“mente durch die gewährleiſtete Parität in eine

Diedergefunden.

Erzählung von Alexander Stern.

; _ Maddruc berbotem

‚ «Aber es iſt ſicher, daß er nicht die ganze Zeit welche

1e6t veriloffen ijt, gebraucht hat, um gnen „Ort 3u

8 wvoer ſich einftweilen 44 fönnte,“ meinte

* Daron.. Kebrigens finde ich es ſehr ſonderbar, daß
Nicht daran gedacht hat, hier ſeine Zuflucht zu juchen,“
! hinzu. !

MOr

7 '&efe; h

Bar S® Tanın mir dies ſehr wohl erklären,“ faote die
eneffe „Seine Mutter mißbilligte jeine Heirath, Ddie‘








5











©Da Teichfall® abgerathen habe. Uebrigens habe ich
46 * Comtefie niht recht begreifen



&u‚‘ne‘!‚ enn ihre Stellung war beiderſeitig dieſelbe und
* R ;
rar 0, i weiß e8, ſie war eine Perle unter den jungen
ätgbwm‚ aber die Comteſſe verzieh’ ihrem Vater nicht,
iı < dem Könige Zugeftändnijfe angerathen Hhatte, Ddie
ir fowie dem Lande jelbit jo unheilvoll gewordeit ſind
— Marcel waren in Folge defien bis
8 M Tage erkaltet, wo die Angelegenheiten unferer ge»
5 465 Tante unz nöfhigten, mit einander in Corre-
‚.tqun *3 zu treten. Unter dieſen Gedanken konnte er wohl
zu — denken, ohne beſondere Veranlaſſung hierher
ien.“
„ begreife dies.“ 4 *
ght Senn i wüßte, wo er ſich in dieſem Ausenblicke
Iic};emt‘ würde ich ihn fugleich ſchreiben, um ihm ein galt-
98 Obdach anzubieten.“ ; ;
mig SSübrend der Baron noch iber Ddielen Gegenftand
fg eir Saronefie plauderte, meldete der Diener dem Be-
g‘f“gr ?R%Dctme de Hespelt, welche einige Minuten
; intraf.















* 2

one de Hespelt war die Wittwe eines ranzdſiſchen
4 welcher ın einer Schlacht gegen die bradanconi-
Rebointionsitänuct im Sahre 1790 gefallen war.


















— —




‚ Yuber in GHeidelberg, Bwingerfrafe 7,



Lage bringen wolte, die es allen erlaubt. ſich als
Nutznießer, Betheiligte und Vertreter der Reichsinſti-
tutionen zu fühlen.


„politiſchen Verſöhnungsgedauken// ſondern im gleichen


confeſſionellen Dingen. Die Vergewaltigung irgend
eines confeſſionellen Theiles durch den Andern, iſt
dem Geiſte der Reichzverfaſſungen entgen und erzeugt


Reich.

Deshalb widerſpricht e& den Reichsintereſſen,
wenn die Wünſche proteſtantiſcher Fanatiker und
Zeloten, ſo wie ſolche aller Feinde der poſitiven Lehre,
gegenüber dem ſtaatsrechtlich begründeten Verlangen
der Katholiken gar dauernd die Oberhand ge-
winnen ſollten. Das deutſche Reich hat im ſtaais-
erhaltenden, reichsfreundlichen Sinne keine überflüſſi-
gen Kräfte, die Regrer ungen ſind ſehr daͤ—
ranfangemwiejen, die Interefjen der Bürger für


vermehren.

in den geſetzgebenden Körpern ihre Vertretung finden
wäre es nicht ſtaatsmänniſch gedacht, reichstreuen
Bürgern in ihrem ſtaatsrechtlichen Verlangen
gegenzutreten, in ihnen die Freude am deutſchen
Reiche zu verderben und ſie wenigſtens intereſſenlos


geduldet und mit Mißtrauen betrachtet werden.

res Berbrechen an der Treueder preu



Hauptweisheit in dec Verhetzung der Parteien und
den brutalen Gewaltmaßregeln beruhte, die, wenn ſie
Einmal verſagen, den Zuſammenſturz des ganzen Ge-

bäudes zur Folge haben. —44 —
Vindthorft Hielt bereits 1884 dem Fürften Bis-
marck vor, daß die Regierungen ſich nicht bloß auf

* „mechaniſchen? Machtmittein des Staͤates {tügen

ollten. —

Wir können, da wir allweg zu unſerem anges
ſtammten Landesherrn, wie zu K und Reich
ſtehen, nichts Anderes annehmen, als daß die Einzel-
regierungen des Reiches die Gelegenheit, welche ihuͤen
durch den Reichgtag geboten woͤrden iſt, mit „Ge»



ihren andern Mitbürgern gegenüber gleich zu ſtellen
und ſie wieder in den vollen Genuß ihrer reichsbür-
gerlichen Rechte einzuſetzen. Insbeſondere ermarten
wir von unſeren katholijchen Dynaſtien, daß ſie ihrer
Katholieität auch einen politiſchen Ausdruck verleihen
und die Höhe ihrer ſocialen und politiſchen Stellung
nicht dieienige beeinträchtigt, welche ihre Mitglieder

als Katholilen beſitzen.
Sott dem Allmächtigen ſtehen und Ihm als Richter
für die Ewigkeit über unſer Thun und Laſſen Rechen-
cchaft ablegen müſſen; je hoͤher und mächtiger die
Stellung des Einzelnen auf Erden war, deſto größer
die Verantwortung, eine Verantwortung mit ewigen

Folgen! — ; ; /

dieſe große Hoffnung entſpringt dem nicht minder
großen Vertrquen, das wir auf die Gerechtigkeit, die


im Hinblicke auf ihre Haltung und Leiftun-
geninden Jahren 1866 und 1870/71
nur mit Bitterkeit, ja felbſt mit Verach-
tungerfüllen müßte. .. 2
Die preußiſchen und deutſchen Katholilen haben
glänzend beſtanden, ſie haben ihren großen, unvergeß»
lichen, wie unerſetzlichen Führer Windthorſt zu den


lafſen wir uns von Niemand zurück-
ſetzen.“ Was will man alſo noch weiter von

Die Regierungen werden hoffentlich in wohlver-
des Reichstags zu Gunſten der Aufhebung des „Aus:
nahmegeſetzes gegen die Jeſuiten aceeptiren und mit
dem Reſte einer Regierungspolitik aufräumen, deren



Sie war laum ein Zahx verheirathet aeweſen und befaß
keine Kinder. Da ihr Schloß nicht weit von Hief Iag und
ſie mit der Baroneſſe enge befreundet war, ſo kam fie diefe
oft befuchen, bejonders jeitdem ſich die Meine Cäcilina hier
befand, welche fie ebenfo ſehr wie ihre Freundin liebsewon-
nen hatte, Jodaß ſie ihr ſchon den Borjchlag gemacht hatte,
die Kleine abwechſelnd bei ihr und in ihrem Haufje die
Beit zubringen zu laffen. *

„Nun,“ jagte fie, als fie eintrat, „Habt Ihr noch nichts
Neues hinfichtlich dieſes KNeines Engels vernoinmen? Ihr
I)actggt mhs‘gmanbe‚nf beauftragt, Erkundigungen einzuziehen
nicht wahr?!

„Seider nein,“ antwortete Madame de Vierre leicht
errothend, aber hoffen wir ... Uebrigens iſt ja Cäcila
auch bei uns ganz wohl aufgehoben !“

Freilich Das hHeißt, ſie könnte dieſes ebenſowohl
bei ihren Eltern ſein, wer dieſe mun guch fein mögen —
4 man müßte doch an ſie und ihre Befümmerniß

enfen ! \ © ;
» „Allerdings,“ rief der Baron aus, „dieſer Gedanke
fährt mir jeden Zag immer im Hobf yerum, und immer
wieder macdhe idh mir den VBorwurf, daß ich felbſt
nicht Nachforſchungen angeftellt habe. VBon morgen an

jaffen.” N | . }
Madame de Vierre warf ihrem Gatten einen vor-

Arme.
Nadame de Hespelt fuhr fort:
Vielleicht bringt Euch das was ich ſoeben vernommen
Habe, auf die richtige Spur.“ ,
„Sie wüßten aljo etwas über
rief Der Baron lebhaft aus *
„Im Grunde nicht, aber hört, was mir dieſen Morgen

dieſe Angelegenheit?“

i einer alten Zrau mit einem jungen Mann, welcher cinen
Ballen Waaren auf ſeinen Rücen trug. Ih dachte gleich,
daß es Haufirer jeien, als mir die Alte einige Sadhen zum
Kaufe anbot. Da ich Mancherlei, was fie bei ſich führte,



gebrauchen konnte, ließ ich fie eintreten und begann mit
*










Eteteweisheit und die chriſtliche Kraft unſerẽs Kaiſers

* — — mit‘ den echt taiſerlichen Worten,


Loren ſchrieb: „Und Rechi muß doch Rechte
bleiben?,; wird der Kaijer als „Erſter des Reichz“
auch in dieſer Frage entſcheiden; dei ihm werden die
lichen Bpportunitat den Sieg erhalten. Und _ wir

verlangen ja nicht mehr als unſer gutes, uraltes
Recht! das uns nie hätte genommen werden ſollen,


und das wirinkein
; haben.- . 8
Möge uns aus Gerechtigkeit und Klugheit wieder
/ werden, was wir durch Ungerechtigkeit, Verblendung
und Anmaßung verloren haben. Nur was auf Wahr
heit und Gerechtigkeit berüht, kann von Dauer ſein.

er Weife verſcherzt





dieſen Leuten, die ja vielfach in der Welt Herumkommen
und Vieles ſehen und hHören, ein 8* Ehe Beide
weggingen, frug die Alte mich, ob ich den Baron de Vieve
kenne? Alz ich dies beiahte, meinte die Alte ;
ein autes Verk gethan, datz ſie das Kind aufgenommen
haben zwiſchen Walcourt und Philippexiſle — Gott wird
e3 ihnen lohnen.“ — „AWie, frug ich, Ihr wißt davon?“
„Obh, das Iannn bei unſexem Ge werde nicht auffallen.
Wir ſind ja übrigens auch in der ganzen Gegend Herum-
gefommen, wo man das Kind gefunden hatte,“ — „Mbh,
und was fagt man dort von der Sache? Es iſt ficherlich
entiveder Jemandem verloren gegangen oder man hat e&
abſichtich dahin gebracht,“
„Weder das eine noch das andere,“ fagte die Alte —


rade nicht, aber da iſt ein Mann, der wohl etwas wifien
will, denn er befaßt ſich damit, nach dem Kinde und feinen
‚Eltern zu forfchen. — Schon wollte ich die Alte nach dem
Namen dieſes Mannes fragen, als der junge Mann, Dder
ſie begleitete, fie daran erinnerte, daß ſie vor Mittag
in einem Nachbarorte erwartet werden Darüber {ind
%te denn hinausgegangen, das iſt es, was ich Euch ſagen
ann *

„Und haben ſich dieſe Leute den ins Dorf begeben?“
Wenigſtens haben ſie mir gegenuͤber fih geäußert,
daß ſie dies thun würden, und haben auch die Richtung
darauf zu eingejmlagen.” } \
„ will mein Yferd ſatteln und dahin reiten,“ meinte
der Baron „IO werde dann ſchon Alles von Ihnen er
_ fahren, was ſie wifjen.“ ; ;
i .. „Aber, lieber Sreund,“ Jagte die Baronefje änsſtlich,
' gib Dir doch nicht diefe Mühe, und ſchiaͤe Jemanden dort
hin, Dder ſie bittet hierher zu fommen; wir koͤnnen fte ja
durch einige Sinkäufe entſchädigen? ;
„Dein Gedanke iſt nicht übel, Caroline,“ fJagte. der
Baron und klingelte ;

Gortſetzuns folgt;


 
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