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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Juli bis September)

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Nr. 148-173 (1. - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68779#0103
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Nr.4VS

^Heidel-erser »olksblatt« — Dienstag, de« U. IM 1SS8



in Mannheim das Realgymnasium und setzt«
nach dem Abitur seine Studien an den Universi-
täten Heidelberg, Berlin und München fort.
Nach dem ersten juristischen Examen war er in
Mannheim, Karlsruhe und Adelsheim tätig.
1931 promovierte er zum Dr. jur. und ließ sich
dann als Rechtsanwalt in Adelsheim nieder.

MaWenlmg stillt das WMM Mstsstriublläum

stines slllstrallS
Ein Ehrentag für Herrn Pfarrer Schmidt.
Malschenberg, 10. Juls. Am. gestrigen Sonn-
tag feierte der hochw. Herr Pfarrer Emil
Schmidt sein 40jähriges Priesterjubiläum.
Obgleich jedermann im Dovse weiß, daß der
hochw. Herr Jübilar kein Freund großen Feste-
feierns ist und jedermann seine Einfachheit und
bescheidene Zurückgezogenheit kennt, ließ es sich
oie Gemeinde nicht nehmen, diesen Freudentag
ihres Seelsorgers festlich zu begehen.
Eingeleitet wurde das Fest am Samstag
abend durch einen Fackelzug mit einer klei-
nen Kundgebung vor dein Pfarrhaus. Der
Sonntag zeigte das ganze Dorf im Festschmuck:
Reichgezierte und beflaggte Häuser und eine
kunstsinnig geschmückte Kirche. In feierlichem
Zuge wuroe der Herr Jubilar vom Pfarrhaus
zur Kirche geleitet. Im levitierten Hochamt
hielt Herr Pater Rektor des Paulus-
Heimes in Bruchsal die Festpredigt. Er zeich-
nete darin den Priester als Lichtträger und als
Kr-euzträger, zeigte, Mik dieses Fest zugleich eine
Verherrlichung des Priestertums der kath. Kirche
ist und ermahnte die Gläubigen, Priester und
Kirche auch fernerhin wie bisher die Treue zu

wahren- Nach dem Gottesdienst geleitete man
die hochw. Herren feierlich zum Pfarrhaus zu-
rück, wobei die Vereine Spalier bildeten.
Für die weltliche Fefer am Nachmittag war
ein reichhaltiges Programm aufgestellt. Der
Hof der Kleinkinderschule erwies sich als sehr
geeignet für ein derartiges Fest. Kirchenchor
und Gesangverein, Schule und Kleinkinder-
schule sowie sämtliche örtlichen Vereine trugen
nach Kästen dazu bei, die Feier zu verschönern.
Lieder, Gedichtvorträge, Reigen und turnerische
Vorführungen, unterbrochen von den Glüch
wünschen der Ortsbehörden, Schule, Vereine
und S. A., gestalteten das Ganze sehr abwechs-
lungsreich,
Mjt besonderem Beifall wurden die Vorfüh-
rungen der Kleinsten, der Kleinkindexschüler,
ausgenommen. Die SH. halte am «onutag
mittag wie auch am Samstag abend den Ord-
nungsdienst übernommen. Durch die allge-
meine, einträchtige Beteiligung aller Or.tseiu-
wohner hatte sich das Jubiläum deZ Ortsgeist-
lichen zu einem harmonischen -Gemeindesest ge-
staltet.

CMlsllMrtwUn in Ekerbach
Eberbach, 9. Juli. Für Samstag und Sonn-
tag varen die Segelflieger von Nardaden, auch
von Ludwigshafen und Worms, zu einem
Treffen hierher nach Eberbach gekommen. Am
Samstag abend warb der Flugsport ju Eber-
bach durch einen Mmmarsch mit Flugzeug und
Modellen. Dann fand in der Turnhalle ein
wirkungsvoller Lichtbildervortrag über das
Fliegen von Ganter-Heidelberg und
Dahl-Mannheim statt. In der Frühe des
Sonntags zogen die zahlreich erschienenen
Sportflieger zu dem Flugplatz am Katzenbuckel.
Mit zwei Flugzeugen, einem Eindecker vom
Typ „Holsderteusel" und einem Doppeldecker
des Herrn HWner-Mosbach wurden am Vor-
mittag und Nachmittag mehrere gelungene
Segelflüge durchgeführt und Prüfungen A und
B pon Flugschülern abgelegt. Die beste Flug-
zeit Mar 74 -Sec. Außerdem wurden zahlreiche
Modelle ausprobiert.
Die Leiter der Veranstaltung, Landes-
gruppenführer Schlers-Mannheim und Gan-
ter-Heidelberg sprachen sich über das Gelände
am Katzenbuckel sehr günstig aus. Es sef zu
Schulungszwecken sehr gut geeignet. Mit der
Gemeinde Waldkatzenbach und den Besitzern
.der Wiesengelände wurden bereits Verhand-
lungen gepflogen. Es besteht dje Absicht, schon
i im Herbst am Katzenbuckel eine Flugs ch n l e
zu errichten, wozu Flugzeugschuppen und Ba-
racken zur Unterbringung der Segelfluzschüler
erstellt werden sollen.
Muer VrMM -er

Feuerwehr mußte sich zunächst darauf beschrän-
ken, das große Wohn- und Verwaltungsgebäude
zu schützen. -Gegen ^/AO Uhr brannten die Stal-
lung und die Scheuer noch lichterloh. Die Ret-
tung von -etwa 100 Stück Vieh machte große
Schmierigkeiten,
Der Gesanltschaden an Gebäuden, Getreide
Uich Früchten wird aus Zchn-t-a-ufeuid-e von Mark
geschätzt. Menschenl,"ben sind bsi dem Brande
erfWulicheviMise nicht zu Schaden gekommen.
Die vom Brande zum größten TM zerstörten
Stallungen waren erst -im Frühjahr dieses Jah-
res evstellt worden.
KöMrung ur- un-
frilhgMWlMn Denkmalspklege
durch das Kultusministerium
Freiburg i, Br., 11, Juli. Der Ausschuß für
Nr- und FrühMschichte Badens stielt stier eine
Sitzung ob, an der neben dem Ministeria-leese-
renten Pros. Dr. As-al auch Mindstepiaikdirsktor
Frank und der Leiter -der Hochschulabteilung
des Untervichtsministeviums, Minist-evialvat Pro-
fessor Dr. F e h r l -e, t-sikiastmen.
Man legte im Laufs dsr Sitzung das Aus -
grabungsprograurm 1633/34 fest. Ge-
plant sind Grabungen öder Untersuchungen in
der Gegend von Hochstetten (bei Breisach), bet
Niedereggenen, Altenburg, am Oölberg bei Frei-
bürg, dpi Mörsch, im Rpmerlagsr Hüfingen W'd
in Lade n stur g. Neben einer F u n d kar -
t ofhe k soll -ein badischer Landes k a t a -
log für die in den badischen Mussen befind-
lichen Funde der Ur- und Frühgeschichte ge-
schaffen werden. Boi den einzelnen Grabungen,

insbesondere bsi BuvShsim am Kaiseüstuhl, ist
mit Erfolg der Freiwillige Arbeits-
dienst Hevangezogen worden. Man will bsi
den Führerkursen des Freiwilligen Arbeitsdien-
stes regelmäßige Vorträge über Denkmalspflege
halten lassen.
Nach Schluß der Sitzung besichtigten die Teil-
nehmer die noch in Gang befindlichen Ausgra-
bungsaübeiten bei Hochstetten (Breisach),
die -ein hochinteressantes Fundgut aus der heid-
nisch-christlichen Uöb-evgcvngszeit des Alemmnnen-
tums am Ostervhsin zutage förderten.
Die Geschäftsführung des Ausschusses, dem die
ersten wissenschaftlichen Sachverständigen des
Landes angestören, liegt in den Händen -von
Geh. Hosvat Pros. Dr. Drecke m Freiburg j. B.
Opfer -er Wellen
Reilingen, 10. Juli. Beim Baden im Rhein
ist der 17jährige Sohn des Taglöhners Theodor
Schmitt ertrunken.
Lahr, 10. Julj, Der 20jährige Schreiner
Karl Schneider ist beim Baden im Rhein ums
Leben gekommen.
Schütter«, 10. Juli. Der fünf Jahre alie
Stiefsohn des Landwirts Hermann Mast fnl
beim Spielen am Schuttexmühlbach vom Ufer
in den Bach und ertrank.
Forchheim (Amt Emmendingen), 10. Juli.
Am Samstag vormittag siel das vier Jahre
alte Töchterchen des Landwirts Gerber in
einem unbewachten Augenblick in den Leopolds-
kanal und ertrank, ehe die Mutter des Kindes
Hilfe bringen konnte.
Waldshut, 10. Juli. Beim Bootshaus wurde
eine männliche Leiche aus dem Rhein geländet.
Es soll sich nm einen Schweizer handeln, der
in der Aare den Tod gefunden hat.
Ueherlingen, 10. Julj. Am Sonntag nach-
mittag ertrank im See der 28 Jahre alte Kraft-
wagenführer Reinhold Kistler aus Ebingen
(Württemberg), der eine Motorradtour an den
Bodensee unternommen hatte.
Frankenthal, 10. Juli, Im neuen Strand-
bad beim Sjegfriedbrunnen ist der ledige Ma-
schinenschlosser Spuck aus Heuchelheim beim
Baden ertrunken.
Rheingönheim, 10, Juli. Beim Baden im
offenen Rhein ertrank am Sonntag nachmittag
vermutlich infolge eines Herzschlages der 19-
jährige Metzgergeselle Emil Nauert aus
Walldorf, der bei einem hiesigen Metzgermeister
in Stellung war.

Rechtsanwalt Dr. Lang-Adelsheim
Bürgermeister von Mosbach.
Mosbach, 10. Juli. Da die Amtszeit des
seitherigen Bürgermeisters Dr. Boulangsr ab-
gelaufen ist, wurde heute abend durch den Bür-
gerausschuß die Neuwahl des Bürgermeisters
vorgenommen. Einstimmig wurde Rechtsanwalt
Dr. Theophil Lang-Adelsheim zum Bürger-
meister der Stadtgemeind-e Mosbach gewählt.
Dr. Theophil Lanz wurde 1904 in Lauda ge-
boren, steht also im 29. Lebensjahr. Er besuchte

MWMndirMisn Karlsruhe

Karlsruhe, 11. IM, Wie wo« der Reichs-
brchndirekti-on Frankfurt >a. M. mi-tgst-M wird,
ist ReichÄmh-niprLftdeilt Dr. R o s -e r äls Nach-
folger des früheren ReichsbgHnPräPd-enten und
jetzigen Reichsverköhrsministers Froiherrn Gltz
van Rü'benach zur R-öichsbalhn'd-irskti-vn Karls-
ruhe versetzt worden.
Präsident Dr. Raser, er stammt ans VWn-gen,
köh-rt mit f-ei-mr Ernennung zum Präsidenten
der R-eichsbnhndsrektion Karlsruhe in den Be-
reich seiner Heimat zurück. Er ist van zu Hause
ans Jurist und -hat indem -organisatorisch schwie-
rig gelagerten Dir-okdio-nsb-ozivk Frankfurt a. M„
wo durch die eigenartigen Grenzverhältnifse
hessische, preußisck^ neid bayerische G-öbietstM-e
nrit zunz Teil widerstreitenden Interessen ver-
kehrswirtschastlich zu ketven-en sind, vorOM-iche
VerwMuugsarbÄ geleistet. Dr. Roser verstand
es -auch immer, mit allen Wirtschastskreisen leb-
hafte Beziehungen zu unterhalten und verstän-d-
Ursvoll ans die Berkchrswüüsch-e des RlM-n-
Ma-m-Gobi-ets einzugahen.
*
Dr. R-of-er wax -schon vor dem Kriege bei der
eamal-igen -Generaldir-sktion der Badischen
Vtaatssiseübahnen und während des KviegsZ im
M-il-itärsifenbäh-ndienst tätig. Nach dem Kriege
arbeitete er -in der Hauptverwaltung in Berlin
Äs Personal-mferent und schuf die Reichsbahn-
Personalordnung für die Beamten. -Er hat da-
>ngls dazu d-en i-n Fachkreisen berühmten Kom-
mentar Ros-er g-aschri-Ken. Im Gommer 192ö
wyrde -Hm der Präsident-enPostend-er Ei-send-ahn-
mr-ekti-on Frankfurt übertragen, den «er bis heute
bökleidete.
GroWurr in Rastatt
Rastatt, -1-1. IM- Geistern aib-snd bm-ch ver-
mutlich durch Hsihlautfen eines Transmffsions-
fsvgers im LanidwirkschaWchen Lehr- und
Versuchsgut der -Badischen Bauernkammer
Braud aus. Nahezu das ganze große Oeko-
Uomiqgigbäude stamid alsbäld -in Flammen. Die

„AM" -ir größte WtsporWau -er Welt
Deutsche Lustsahrtausstellung Mannheim 1933

Mitte dieses Monats wird die große deutsche
Luftfahrtausstellu-Ng „Tala" Mannheim 1933 -in
den RHein-Necka-Hallen -eröffnet -werden. Schon
Houks wird fiedephaft an -dem Aufbau dieser
ersten großen Lusdfportschau gearbeitet. Sämt-
l-ichie Orga-nif-n-tioueil d-er Luftfahrt unseres Be-
zirkes wirken a-n der Erreichung des großen Zie-
les mit. Das Ausstellungsprogrnmm ist umfas-
send und siecht eml-eite-ud'-ein-e Gegenüberstellung
von Flugzengen der Vergangenheit und Zukunft
gor. Zum ersten Adas auf -einer L-ustfnhrtausstel-
lu-Nig ivevden also Flugzeugtypen d-er Zukunft -in
natürlicher Größe gezeigt' werden. Em Flug-
auto, sm Aia-Phibiüin (Wochenendf-lugzeug der
Zukunft) und ein B-a-ukastenflugz-eug -sollen -den
wahrscheinlichen Endwicklung-sg-a-Ug d-er nächsten
Jahrzehnte -ans dem GM-ete d-es Luftsports an-
dsuteu.
Die Gsg-enevart wird jm siuer großen, der
Luftsachvtinidustvi-e gewidmeten Abteilung -behan-
delt. Hier -wird man neben der gesamten Mo-
toreniNdustvie alle Typen von Sport-
fl u g ze ug-en, wie sie heute -lieferbar sind,
antreffen. Auch die Zubshövindustri-e, wslche für
die Fertigung von Luftfahrzeugen Baustoffe Lie-
fert, wi-vd -ihren Anteil -an -der L-ufkfahrtenkwick-
lun-g aufzsi-g-en. Ejne -andere Abteilung wjrd
sich -de m L -s -h r e n u nd Le r u e n d e sLuf t-
fports widmen und praktische Darstellungen
Werden erkennen lassen, Wie die Motor- und
Segelflirg Ausbildung vor sich geht. Graßes In-
teresse dürfte unter anderem -ein F l -u g z e u g -
lechrm -o -d -e l l finden, das durch den -B gsü -
cher der Ausstellung von einem normalen FüH-
Wrisjtz aus g e st ep -ert W er -d -en kg u «.. Gin-e
a-Ndere Ahteillung -wird d-er Bad-enorWais-ation
und Luftfahrz-gu-gpvüs-uug g-erecht Mchen. We
-Einz-eldavskell'ungen d-i-e-s.er Gruppe werden M
MchtvsvstäMjchsr We-is-e einen Einblick in die
Grundlage unseres modernen Luftverkchrs

gaben. Die sieg- und evfolgrsichen Flugzeuge
aus allen -d-sutschen WMHawerben sind natur-
getrou nachgstbUdst und ermöglichen auf diese
Weise die anschaulichste U-sbersicht über d-ie Ent-
wicklung unseres Flugwesens. Den Abschluß die-
ser Schau weiden die im letztWxigen Euvvpa?
ru-nd-flu-g bewälhrtsn Flugzeug-e deutscher Bauart
bilden. Dem Flug z e u g m odellb a u ist m
einer beso-ndersn ?lb-tsi-lung brsiter Raum gege-
ben. Auch eine B -a st l -e r w e r kst ä t te wird -nn
Betrieb gezeigt.
Die von starker Kameradschaft zeugende Ar-
beit der deutschen Luftfahrtv-er-sine wird abschlie-
ßend in einer deso-Nderen Schau gawüvdigt, in
der -vom einfachen Glsitflugzeu-g bis zum Isi-
stungsfäh-igsn Motorflugzeug alles vertretsn ist,
was in d-en Selbstb-auwer-kstätteu d-er V-ersi-ne
entsteht. Eine Jungflieg erw-erk statte
-wivd -während der Dauer d-er Ausstellung eben-
falls 4m Betrieb gezeigt werden,
Keine Lufks-portausstell-ung -hat dis he-ut-e ein
so vollständiges B-jld von den zahlreichen Ei-nzel-
ggbi-eten -der Lu-fbfportbswsgumg gsg-Sben. Außer
diesem großen AysstellungsbM -wird die „Deila"
eine Reihe bemerkenswerter Sonderver-
anstaltun -gen dringen, auf ^welche im Ver-
laufe -der AuSstellungszsit noch näher wird ein-
gsgvngen wevden.
Der Lufts-Port -ist -heute eine Ange-lagenheit,
für welche sich nicht nur -die Gen-eratiom zu in-
teressieren hat, wslche -berufen ist, Deutschlands
Zukunft zu sichern, sondern sie ist -sine Sache des
ganzen Volkes. In einer Zeit, in der die Ten-
denz -besteht, daß jeder junge Deutsche flisgen
lernen fall, 'm einer Zeit, -in d-er alle Nationen
sich anstrengen, wie Italien z. B. in dem Balbo-
Atlantikslug, d-eu Vorrang auf dem Gedist-e der
Luftfahrt zu erreichen, darf -kein Deutscher -acht-
los a-n einer so wertvollen Schau, als welche die
„Dsla" unbedingt anWfprechen ist, -vordeigshen.

Bezirk Mannheim
Mannheim. (In Schutzhaft Henom-
m e n.) Aus verschiedenen politischen Gründen
wurden hier an den beiden letzten Tagßn sieben
Personen in Schutzhaft genommen.
Bezirk Sinsheim
Rohrbach b. Epp. (B e rs ch i ed « nP s.) In-
nerhalb einer Woche drei Tote! Frau Straßen-
wart Emil Brecht, Herr Laüdmirt Jako-b
Fischer und Herr Heinrich W i ck -en h ä u s e r,
Tünch-ermsister. Am Donnerstag stand Wicken-
häuser auf dem H-suwagen, infolge des Anlaufs
des Pfevd-es stürzte -er rücklings vom Wagen und
erlitt -schwere Verletzungen, an -denen er star b.
Er erreichte em Alter -von 84 Jahren, seiner
Fr-an und seinen Kindern wendet sich allgemeine
Teilnahme zu! — Bei der Volkszählung hatte
die Gemeinde 982 Einwohner, 211 Hausyiütun-
gen, 183 landwirtschaftliche uüd 20 Gswsrbe-
betriede. — Nach -dem Feste des Gefcmgversins
Lisdevkranz (-GWernes Jubiläum) -wurde die
Kasse -im Gasthaus „Zum Ritter" des Nachts
von DiSbesha-nd ausgeranbt,
Baben unv Nachhariün-er
Friedrichstal bei Karlsruhe).(Zwei Scheu-
N-en abgebrannt.) Am Sonntag nachmit-
tag schlug einBlitzin die Scheunen der Land-
wirte Leonhard Gorenflo und Wilhelm
Adolf Hornung. Die Scheunen brannten
bis auf den Grund nieder mitsamt den reichen
Heuvorrüten und dem landwirtschaftlichen In-
ventar.

BszirkstmnW -es Bezirks Neckar-
Ellenz -er DI in KirMorn
Als letzte Probe für das Stuttgarter Turnfest
der D. T. fand am Sonntag in Hirschhorn das
Bezirksprobeturnen des Neckar - Elsenzbezirkes
unter großer Beteiligung der Bezirksvereins
statt. Am Vorabend hatten sich schon sehr zahl,
reich die Altersturner und die der Oberstufe z«
Wettkämpfen auf dem herrlichen Sportplätze gm
Neckarufer eingefunden. Nach Eintritt der Dun-
kelheit bewegte sich ein Fackelzug durch dar
Städtchen, woran sich ein Begrüßung»,
abend im Fürstenauer Hofe anschloß. Nach Be-
grüßung durch den 2. Vereinsführer, Fabrikant
Dobel, wurden verschiedene turnerische Uns,
führungen der einzelnen Abteilungen des Orts,
Vereins geboten, die von Musikstücken der Feuer,
rvehrkapelle sowie vaterländischen Chöre« Per
beiden hiesigen Gesangvereine umrahmt W-re«.
Der Bezirksführer Leitz - Neckarsteinach «ahm
im Laufe des Abends mehrere Ehrungen vyr-
Für 2üjährige Mitgliedschaft erhielten die Per,
einsehrennadel Fabrikant Dobel, Kaufmann E-
Berthold, Friseur K. Haas sowie der Ehrenyor,
sitzende des Vereins, Direktor Fay. Fabrikant
Dobel wurde außerdem für die dem Verein ge,
leisteten besonderen Verdienste die silberne Kau-
ehrennadel überreicht.
Am Morgen des Festtages trafen die Bezirks-
vereine mit klingendem Spiel jm Festftädtchen
ein und begaben sich zunächst zum FestgotteS «
dienst. .Hiernach begannen die Einzelwett-
kämpfe auf dem festlich geschmückten Sportplätze,
die eins reiche Beteiligung und gute Leistungen
zeigten. Am Nachmittag zog ein stattlicher Fest-
zug durch die Straßen der Stadt, Am Kmsrr-
denkmal gedachten die Festzugsteilnehmer der
gefallenen Helden des Weltkrieges, während
Glockengeläute von beiden Kirchtürmen zu M
nerem Gedenken mahnte. Vezirksprefsewart
Krämer-Neckargemünd sprach hierzu kurze
sinnvolle Worte. Nach Eintreffen auf dem Fest-
platze begrüßte im Namen tM Ortsvereins Fa-
brikant Dobel die Turnerinnen und Turner so-
wie den SA.-Sturm und die Ortsvereine. Der
stellvertretende Ortsgruppenführer Ernst Voll-
Ha r d t-Hirschhorn brachte in seiner Ansprache
die enge Verbundenheit zwischen Turner und der
nationalen Erhebung in markanten Worten zum
Ausdruck. Leider konnten das Vereinsturnen und
die allgemeinen Freiübungen infolge eines auf-
kommenden Gewitters nicht zur Durchführung
gelangen- Mit der im Fürstenauer Hofe statt-
gefundenen Siegerehrung fand das Turnfest
einen schönen Abschluß.
Wige Ecke
Sommerfrische. ,,Das ist ja eine furchtbar
abgelegene Gegend, hier ereignet sich doch nie
-etwas!"
„Das dürfen Sie nicht sagen — nächste
Woche zym Beispiel haben wir eine Sonnen-
finsternis hier!"
Enttäuschung, „Gestern Habe ich mein Porte-
monnaie im Gedränge verloren!"
„Das muß aber eine unangenehme Ent-
deckung gewesen sein!"
„Ja — besonders für den, der es -gefunden
hat..."
Der Simulant. „Der Alte, der früher inr
Rollstuhl faß und bettelte, läuft ja wieher um-
her! Ist er geheilt?"
„Rein! der hat sich zur Ruhe gesetzt!"
 
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