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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Juli bis September)

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Nr. 148-173 (1. - 31. Juli)
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Nr. 172 „Heidelberger Dolksblatt^ — Samstag, den 2d. IM 1333
»—
Deutsches Krrnfest^
Stuttzark"MLS.-;o.Zuli lysr

Die ersten LinIerAeknisse
MTV. 79 München gewinnt ^'e 190 mal 199-
Meter-Stasfel.
Kaum waren die letzten Spiele beendet, die letz-
ten Hebungen beendet, da strömten die Menschen-
rassen in die Adolf-Hitler-Kampfbahn, um die
turnerischen Darbietungen zu sehen und den Lauf
t>er größten Staffel der Welt, über 100 mal 100
Meter. Der MTV. 79 lag bald vor der Tg. Stutt-
gart in Führung, die durch zweimaligen Stabver-
lust den Anschluß an die Münchener etwas verlor.
München vergrößerte seinen Vorsprung, während
auf dem dritten Platz sich der ATV. Leipzig be-
hauptete. Auf den folgenden Plätzen wechselte die
Reihenfolge dauernd. Nach der ersten Hälfte
konnte München überrunden, was dann auch bald
den Stuttgartern gelang. Sieger blieb in ganz
überlegener Weise der MTV. 79 München in 18 :S3
Minuten vor dem Tbd. Stuttgart 20:06 Min., A.
T. V. Leipzig 20:42,2 Min., Altenburg 21:13, Ber-
liner Tschaft. und dem ATV. Dresden.
Kurt Krötzsch (Neurössen) Turnfestsieger.
Zwölfkampf: 1. Kurt Krötzsch (TV. Neurös-
sen) 226 Punkte, 2. Ernst Winter (Eintracht
: Frankfurt a. M.) und Sandrock (Immigrath) je
!S25 Punkte, 3. Mack (Basel) 221 Punkte, 4.
Schwarzmann (TV. Fürth) 220 Punkte, 5. Beckert
(Neustadt/Aisch) 217 Punkte, 6. Loibl (MTV. 79
München), Schmidt (Tg. Nürnberg) je 216 Punkte,
7. Eschwei (Pforzheim) 214 Punkte, 8. Mock (A.
T. V. Berlin) 213 Punkte, 8. Eöbig (Mainz-Mom-
bach) 213 Punkte, 9. Wedekind (Forst) 208 Punkte.
Bester Geräteturner war der Fürther Alfred
Schwarzmann mit nicht weniger als 172 erreichba-
ren Punkten.
Schweizer Sieg im Zehnkampf.
Beim Zehnkampf des 18. Deutschen Turnfestes
gab es einen schweizerischen Sieg. Die Ergebnisse
lauteten: 1. Steinmann (St. Gallen) 192 P.,
2. Bettermann (Leipzig) 189 P., 3. Stehler (Göp-
pingen) 188 P., 4. Frey (Bad Kreuznach) 187 P.,
8. Rödel (Jrschwitz) 186 Punkte.
Amtliches Ergebnis des Männer-Fünfkampfes.
1. Leichum (TV. Neu-Isenburg) 118 Punkte, 2.
Stöck (Uni. Greifswald) 116 P., 3. Singer (TV.
, Kitzingen) 110 P., 4. Bulst (ATV. Breslau) 108
P., 8. Meier (TG. Walldorf) und Reimann
(Rendsburg) je 106 P., 6. Storz (Alpirsbach) und
Vogel (Passau) je 104 P., 7. Bittner (Tg.
Plankstadt), Würfelsdorbler (Tschaftv. München),
Fröhlich (Mutlangen), zur (Uni. Breslau) je 103
P., 8. Wegener (TSV. Schöneberg) und Groß (PS.
Zwickau) je 101 P., 9. Kullmann (MTV.
Karlsruhe) und Gottschalk (T. u. S. Helene Essen)
je 100 Punkte.

10 000 bis 15 000 Zusch-au-er «hatten sich zu dieser
Konkurrenz -emg-esunden. Den ersten Lauf ge-
wann Müller (Kiel) mit 15 Meter V-or-

fprnng, während im zweiten Lauf Bode (Osna-
brück) siegreich war. Müller siegte in 28:05 Mi-
nuten vor Haselbach (Remscheid) und Marx


Zrr Einzug des rmmr-BunöManners in AuttgM
Oben: Die feierliche Einholung des Banners, das sich bisher in Köln, der letzten Fest-
stadt befand, und das die jetzige Feststadt, Stuttgart, bis zum nächsten Turnerfest aufbe-
wahrt. — Unten: Frauengruppe aus dem endlosen Festzug, der das Banner vom Haupt-
bahnhof abholte.

<sern r'
(Köln). Bove benötigte 29:15 Min. vor Haase
(UntertürKheim) nNd Buschhams (Iserlohn). Die
zweite Klasse brauchte nur 1500 Meter zu
schwimmen, hier siegte Sprung (Breslau) in
24:09 Minuten.
Oie bsöiskke lui'nek'sliisfl sul öem
Iui»nles1
Etwa 216 Wettkämpfer der badischen
Turner und Turnerinnen zagen am
Donnerstag zu den verschiedenen Kampfplätzen,
um für Turner an den einzelnen Klassen des
12er-, 10er-, 9er-, 7er-, der- und 4er-Kampf-es
und für Turnerinnen am 4er- untr 7er-Ka-mPf
teilzunehmen. In Vertretung des Ob-ertur-n-
warts der Deutschen Turnerschaft richtete Wisch-
mann-Bremen an die Wettkämpfer einen letzten
Appell. Obwohl die am Donnerstag vormittag
turnende Kreisgruppe I, darunter Waiden, nur
die Hälfte der über 4000 Fünfkämpfer und
nahezu 1000 Vierkampfer umfaßt, boten ihre
Kämpfe au!f den weit ausgedehnten Rasenflächen
ein ebenso eindrucksvolles wie lebensprühendes
Bild. Deutschlands beste Jugend war «da, die in
einer schier unübersehbaren Fülle von Kämpfen
wie Laufen, Kunstturnen, SchlsNderball, Hoch-
und Weitzsprung ihre Kraft erprobt und mit Lei-
stungen aufwartet, denen mehr als Worte der
Anerkennung gebühren. Der 12er- und 10er»
Kampf stellten an die badischen Wettkämpfer
große Anforderungen. Im ganzer: genommen,
haben sich die «badischen Wettkämpfer tapfer ge-
halten. Es war nicht leicht, besond-ers bei der
tropischen Hitze, sich M Volks-und Geräteturnen
hervortun und den Siegerkranz holen zu kön-
nen. Doch konnte eine ganze Reihe von badischen
Vereinen sowohl von «feiten der Turner nne
Turnerinnen mit Siegen aüfwarten.
Gau Vaden
Folgende badischen Turner und Türme Vinnen
wurden Durnfestsieger:
Zwölfkampf Männer Klasse 1: 5. Franz Bsk-
kert ( TV Neustadt) 217 P., 7. Franz Eschwei
(Pforzheim) 214 P., 11. Wilheilm Auppevle (TG
88 Pforzheim 210 P., 16. Ernst Höföle (TV 48
VMngen) 205 P., 17. Willi Stadel (TV 62
Konstanz) 204 P., 23. Wilhelm Kippert (TB
Billingen) 198 P., 25. Schmslcher j(TV 4L
Mannheim) 196 P.
Zehnkampf Männer: 7. Hans Schenk (TV
Brombach) 181 P., 18. R. Fischer (TB 46
Mannheim) 170 P., 25. Otto Jakob (Lingen)
163 P., 26. I. Endreß (TV 46 Mannheim) und
V. Ernst (TV 46 Mannheim) je 162 P., 27. A.
Cuntz (TB 46 Mannheim) 161 P., 28. Katz
(Pforzheim), Lux (Stetten), Röthöle (Singen),
Stenzel (Lenningen), Walter (Weinheim) je 160
Punkte, 29. Eurich (Weinheim) uud Hafner
(Mannheim) je 159 Punkte.
Die Altersturner aus der Festwiese
Auf der Festwiese turnten -inzwischen die
Alterst-nvner, von denen eine -ganze Reihe über
70 Jahre alt «waren, -ein Beweis für den Spruch:
„Turnen erhält jungl" — «Etwa 700 Turner
nähmen an diesen Kämpfen teÄ.

Saarbrücken und Kiel im Endspiel der
Fußballer.
In d»r Vorschlußrunde der Fußballer kam der
-TV. 78 Saarbrücken zu einem 3:0 (2:0)-Sieg
über den Sachsenmeister TV. Leipzig-Holzhausen
und der Polizei SV. Kiel war mit 2:1 (0:1)
"dem TB. Nürwberg/Schweinau überlegen, wobei
erst drei Minuten vor Schluß das siegbringende
Tor fiel. Im Endspiel sind also Saarbrücken und
Kiel.
Schlagballweit- und -Hochschlagen der
Turnerinnen
Im Schtagbalkweit- umd -Hochschlagen st-sgte
beide M«äle die Hamburgerin Annemarie Stru-
we. Ergebnisse:
Schlagballweitschlagen: 1. Annemarie Struwe
(Hamburg) 68 Meter, 2. G. WiMg-er (Wittgen-
stein) 61,62 Meter, 3. G. Beck (1816 Hamburg)
60,90 Meter.
Schlagballhochschlagcn: 1. Annemarie Struwe
(1816 Hamburg) 4,4 Sekunden, 2. E. Littmann
(1816 Hamburg) 4,0 Sek., 3. L. Räusche! (1816
Hamburg) 2,4 Sek.
Weitere Handball-Spiele der Turner
In die Zwischenrunde der Handballspiele der
Turner kommen am Freitag: RSV Herrnsheim,
DSV Eßlingen, Askanischer TB Berlin und
,ATG Gera. Die weiteren Vorrundenspiele des
Donnerstag brachten folgende Ergebnisse: TSV
„Eßlingen — TB Kettwig 10:4 (4:1), Ask. TV
Berlin — TV Krefeld Oppum 5:1 (4:0), AT-G
Gera — TG Stuttgart 9:8 (5:5).
Die Ergebnisse der Wasserfahrer
(15 Kilometer Langstrecke, ein Turner und
eine Turnerin)'
1. Bällan/Eäspavi (TV Sulzbach) 1:13:18
Stunden, 2. Heinrichs-Meyer/Töllner (Dort-
mund) 1:15:15 Stunden, 3. Dallner/Hinlerberger
(Würzburg) 1:16:19 -Stunden, 4. Ki-ßli-ng/Ta-Ppe
(Dortmund) 1:16:22 Stunden.
15 Kilometer Turnerinnen: 1. Höll (Stutt-
gart) 1:20:20 Stunden, 2. Hahn (Bamberg)
1:20:25 «Stunden, 3. Krämer (Frankfurt a. M.)
1:24:14 Stunden, 4. Biuank (Berlin) 1:26:00
Stunden.
25 Kblom-öter «Einerfahren: 1. Klocke (Dort-
mund), 2. Hahn (Mülheim-Ruhr), 3. Mede
(Dresden).
23VV Meter Stromschwimmen aus dem Neckar
Auf dem Neckar «wurde das 2000-Meter-
Stromschwimmen «in zwei Läufen ausgetvagen.

mein Frog, wie 's geht, meent 'r, er hält jetzt
's Schlimmschde iwwerschdanne, er hätt sich
jetzt glänzend an die Kofchd gewöhnd unn
dät nimme mit uns fleischliche Mensche
dausche. Awwer 's wär 'm recht, wann ich

gedrunke.
Jetzt hawwich die Geduld verlöre un habb
emol kräfdig, pälzisch mit 'm geredt. Ich will
nit alles verzähle — awwer der Vergleich
miteme Kameel, wo 'n Kaktus fritzt, war noch
's gelindscht. Zum Schluß hawwich 'm er-
öffend, daß mir in 14 Dag unser übliches
Haseesse beim Raufer hädde, wo er sich als so
druff g'fräd hätt. Entwedder — odder. Käm
er, soll alles vergesse sein, käm er nit, setze
mir de Zylinder uff zu seiner Beerdigung.
Dann soweit könnt's bis dorthin fein. Er sollt
emol sei blassi Nasespitz im Spichel betrachde
und sein Backeknoche. Ob er denn langsame
Selbschdmord bis zum schaurige End „tätigen"
wollt, oder ob er uff Weihnacht schun so drai-
niert sei, datz er aa de Chrischdbaam verzehre
könnt? —
Domit haww ich die Dier zug'schlache, ha-
wen mit seine Erdnitz schdehe löste un bin
heem. Zwee Dag druff hawwich schun g'hsert,
datz sich mein Schorsch langsam umschdellt. Nach
acht Dag hott 'r schun heemlich e Bier gepetzt
unn aach Widder heetze Wiener probiert.!
Unn zum Haseesse war er — e bist! verlege
zwar — awwer zuerscht do. Unn er hott's ge-
könnt Widder wie frieher. Uff emol fällt 'm
uff, datz mer all in Schwarz sinn un die Zy-
linder hawwe. Uff sein Frog fach ich 'm,
datz ich doch vor 14 Dach vun seiner Beerdi-
gung geredt hätt. „Ja, awwer — ich bin doch
do," meent er kleenlaut. „Grad deswege
hawwe mir jo den fidele Leicheschmaus," saag
ich, „mir hawwe dochheitdeinRoh-
koschtleich beerdigt". Alles Hot ge-
lacht un der Schorsch war kuriert. Er itzt jetzt
aa noch Obst und Erdnitz — awwer nimmer
ausschließlich, 's Fundament legt er beim
Raufer unn im Kolbinghaus.
Sehe Se, Herr Redakdeer, das wollt ich
Ihne sage. Hiete Se sich vor'm Schorsch sei'm
Schicksal. Nächschdens werr ich 'n Ihne mol
im Kolbinghaus selwer vorfiehre — er kann
Ihne dann vun Rohkoschd verzähle.
Also nix for ungut un viel Grieß
Ihr
Schbritzbierlein.

v'r 5ckonrk «erci kokkorekctier
Entwicklungsschduf wär. Dobei hot er g'huscht
Sehr geehrder Herr Redakdeer! koschtkich, Ardillerieverkalkung, Blutdruck, wie n Lungenkranker un schnell n Schluck Tee
Wann der Nudlmiller selig noch lewe dät, dazwische Deller mit Eeesefutter, geriwwene
hätt 'r wahrscheints ung'fähr so g'schriwwe:
Mit Schdaune und Bedenke hawwich kärglich
g'heert, datz Sie im Kolbinghaus Tomate mit
Zwiwwel b'schdellt hawwe. Des wär jo an
for sich noch nit schlimm, awwer Sie hawwe
vor Zeuche erklärt, daß Sie jetzt „Roh-
ko s ch t l e r" werre volle. Sehe Se, des mächt
mer Sorche, das läßt mer kä Ruh. Ich weetz
jo, datz Sie als emol so verrückte Einfäll haw-
we, datz mer oft nit weetz, meene Sie's ernscht
oder veruhze Se die Leit. Awwer mit Roh-
koscht treibt mer doch keen Uhz! —Drum will
ich Se warne un Ihne des E'schichtl vum
meim Freund Schorsch verzähle — zum ab-
schreckende Beischbiel.
Also der Schorsch, des war so 'n richdiger
Kerl. G'sund, rund, immer fidel, 'n treier
Schdammdisch-Schbeezl frieher im Mänzer-
Rad beim Betzwieser, wo mer als unfern
Schkad gedrosche hawwe. Awwer 'n verrück-
ter Käferjörgl war's als aa. Er Hot sich's
nämlich in de Kobb g'setzt, 'n moderner fort-
schrittlicher Mensch zu sein. Mit alle Neiheite
Hot er sich abgewwe un hauptsächlich immer
an sich rumgedokdert. Obwohl er gsund wie en
Fisch im Wasser war, Hot er vor alle Krank-
heite Angscht g'habbt, er könnt se kriche. Mer
hawwen oft geuhzt deswege.
Ame schöne Dag is er aa in 'n Rohkoscht-
vortrag — un dö Hot sei Elend ang'fange.
Uff emol is er nimmer an unfern Schdamm-
disch kumme. Wir Hamen e paar Mol antele- „ „ „ . , ,
phoniert in seim E'schäft, wo er Buchhalder dran gewöhne. Dann Hot 'r mer wohlwol-
war, un er Hot immer e anneri Ausred g'habt. * ' " " ""
Zum Middagesse in die „Brauerei Ziegler",
wo er immer die große Borzione gelobt un
'gesse Hot, is er aa nimmer kumme, wie ich
feschtg'schdellt hab. Do Hot mer's kä Ruh
mehr gelotzt, ich hab so Ahnunge kricht un
Lin 'm uff sei Junggsellenbud g'schdiche. 's . .
wäre grad drei Woche, seit unserm letschde phedisch ins Weite gerichd. Wie er mich sieht,
Schkad. Wo ich die Dier ufmach', trau ich drickt er mir geischdesabwesend die Hand. Uff
meine Aache kaum. Blaß un mit Falde uf
seiner frieher so runde Weschd kummd mein
Schorsch mir entgege. En Blick in fei Bud
un uff ihn Hot mer alles gsacht. Uif seim
Disch war Lideradur iwwer Vidamine, Roh-

kofchtkich, Ardillerieverkalkung,

Geeleriewe, Dudde mit Haferflocker, Erdnitz,
Reis un wetz Gott was alles noch. E Roh-
kofchtmihl un n Howwl for Riewe un Kraut-
köpf Hot 'r aa schun ghabbt. — Unfern Schorsch,
wo als e Paar Servela gesse Hot, bis die
Schlachtpladd kumme is.
Schbrachlos hawwich mich uff 's Sofa falle
löste un wollt grad mit meiner Ermahnungs-
und Behrungspredich anfange, do winkt 'r
ab und sächt beinah feierlich: „Ich weetz alles,
was Du mir jetzt saache willsch, Du alder Ge-
nießer! Du willsch mich Widder mit Schlacht-
pladde retze, mit Nierlin un Brootwärschd zu
Denn Lewendswandl verfiehre? Nä — do
werd nix draus. Ich weetz jetzt, was mir nitzt
un was mir schad't — ich etz kä Dierleiche
mehr, ich will kä Nahrung, die zum Dodt
fiehrt, ich will esse, um zu lewe!"
Ich war platt iwwer des Rednerdalsnt unn
die Fachausdrick unn habb bloß schüchdern be-
merkt, datz jo gewiß die Rohkoschd aa was uff
sich hätt. awwer mer dirft sich nit so radikal
umschdelle, so mehr „schluckzessive". Vum Alko-
hol hawwich liewer gar nit ang'fange, dann
die Fruchdsäft- und Schbrudelflasche, wo rum
g'schdanne sinn, hawwe mer genuch g'sacht!
Zum Abschied Hot mein Schorsch noch be-
merkt, datz ich 'n Triebmensch wär, der kä Ent-
schlußkraft hätt,' bloß Weechling däte sich
langsam mit der Rohkoscht abfinne un gewis-
sermatze 'n Kompromiß schließe. Männer
däte das korz mache, der Mage mißt sich halt
lend e mit Nutzbutter g'schmierdes Knäkes-
brot gewwe — de Obstsaft hawwich dankend
abgelehnd — un ich binn heem
Nach 14 Dag hawwich de Schorsch Widder
b'sucht. Er Hot grad Erdnitz un Hawwerflocke
gesse un Abblschalethee gedrunke. Er war noch
därrer wie 's letschde Mol; sein Blick war pro-
 
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