RaMrndes Korn
Nun rauscht das Korn der Ernte zu
von unfern stillen Sommerwegen.
Wie golden sich die Aehren legen
um deine Schultern, Liebste, du!
Noch einmal loht der Horizont
fernhin in tiefe Buchenwälder,
du aber schreitest durch die Felder
mit Schritten, die noch ganz besonnt.
Wir kehren um: Der Abend steigt
aus dunkelm Nachen ans Gelände,
hebt langsam seine hohen Hände
wie segnend auf das Land und schweigt.
Hellmut Schwabe.
Der „Franziskus"
Von Peter Bauer
Aus der Halst der bvöiksn schnurgeraden
kerkehrsstraße flüchten seitwärts, oft gleich
>chit einem Bogen ins Gebüsch, schmale Fuß-
gängerpfade in die Stille des Parkgrundes.
Es ist eine Lust, ihnen zu folgen, weil sie im-
merzu Versteck mit einem spielen und voller
Geheimnisse und Ueberraschungen sind. Von
eiligen Menschen wollen sie nichts wissen.
„Radfahren" haben sie „verboten", Wenn
leises Knirschen des frischen Kiesbelages hör-
bar wird, ist es ein Einsamer oder ein Pär-
chen Arm in Arm, das vorüberkommt. Das
dicht wie Finger bei- und übereinanderliegen-
de Laub der hohen Buchen blendet die Sonne
alb und fängt Ktogen auf. Nässe und Glut sind
hier ebenso abgekämpft wie das lärmvolle Ge-
tue des Tages. Die Grasmücken und Finken
können ungestört ihre Strophen schmettern.
Kein Staubwölkchen tvübt das atemreine Ge-
misch köstlicher Lust, die herb nach Gräsern,
Ebbe und schweigenden Wassern eines über-
schatteten Weihers riecht. Schwäne treiben
mit zuvückgelegten Hälsen lautlos auf ihm wie
Pralle Luftkissen. Oder sie tragen den Hals
steil, daß er aufragt wie eine Wimpelstange
am Bug eines Bootes, die sich über plötzlich in
rinem geschmeidigen Arm verwandelt, der in
Vie Tiefe taucht. Dicht unter dem Wasser-
spiegel tummeln sich, oft mit blitzhaftem Husch
aus ihm aufleuchtend, kleine finger- bis hand-
lange Goldfische, die sich keck mit ihren Srlber-
und Goldschuppen brüsten und gar keine
Angst zeigen, hier nichts als aufzufallen und
Neugierige anzulocken.
Sie stehen zu allen Stunden des Tages an
den beiden Schmalseiten des länglichen Wei-
hers, wo zum Schutze der Spaziergänger die
Wege nach dem Wasser zu eingeländert siud
und sich außerdem zu breiten mit Ruhebänken
bestellten Plätzen erweitern. Viele sind hier
nur stille Beobachter; einige aber haben im-
prer etwas für die kleinen funkelnden Freß-
bolde in der Tasche.
- Lange Zeit bekamen sie in den Mittagsstun-
den regelmäßig von einem weißbärtigen Alten
Besuch, der bedächtig seinen Krückstock ans Ge-
länder hing und mit zitterigen Fingern ein
dickes Weißbrotstück für sie zerbröselte. Wie
Pfeile schossen die Fische von allen Seiten aus
die weißen schwimmenden Brocken, sodaß sie
sekundenlang da uüd dort zu vielstrahligen
Sternen gruppiert erschienen, die gierig
schnappenden Mäuler dicht beieinander tm
Mittelpunkt. „Nur nicht so stürmisch," Pflegte
da der Alte gutmütig zu schelten, „jeder soll
etwas haben/' Und danach verteilte er, bald
seitwärts, bald weiter in den Weiher hinein
die Bissen werfend. „Ja das schmeckt euch",
hörte man ihn vornübergebeugt murmeln, als
Var Opker cler ^elck»e6ecn
(10. 8onn1sz nsrk plinzslen)
Es ist der schönste Entschluß, wenn ein junger
Mensch sich vornimmt, als Priester Gott dem
Herrn zu dienen. Allerdings muß er sich aus
ein mühsames Studium, auf viele Opfer und
Entbehrungen gefaßt machen, bis er aus freude-
bewegten Herzen sprechen kann: „Ich will hin-
treten zum Altäre Gottes, zu Gott, der meiner
Jugend Freude ist." O Priestertum der Kirche,
welch unaussprechlich hohes Ziel sür denjenigen,
der dich nach jahrelangem Arbeiten, Ringen und
Beten erreicht hat! O unausschöpsliche Segens-
quelle sür die ganze Menschheit! . . . Darum
ist auch das Priestertum überhaupt so alt wie
die Menschheit selbst. Waren es vom Blute der
Opsertiere besprengte Altäre bei den Juden,
oder waren es selbst von Menschenblut damp-
fende Opferstätten bei den Heiden: jedenfalls
liegt tief in der Seele des Menschen das Be-
wußtsein seiner Opserpflicht gegenüber einem
höchsten Wesen. Schuld liegt im Menschenleben,
selbst im besten, und Schuld heischt Sühne. Denn
ungesühnte Schuld läßt den Menschen nicht zur
Rrche kommen. Darum baut er Opferaltäre,
darum hebt er Opserschalen. Darum ist auch das
heilige Meßopfer der leuchtendste Edelstein im
Kronschmuck der Kirche.
Wo heute ein Priester an den Altar tritt, da
erhebt sich aus der Dämmerung grauer Vorzeit
eine ehrwürdige Priestergestalt, die einst auch
Brot und Wein zum Opfer dargebracht hat:
Melchisedech, der Priester des Alten Bundes.
Fast viertausend Jahre sind über sein Opfer
dahingerauscht; aber sein Andenken ist nicht vom
Wüstensande verweht worden, sondern es lebt
unauslöschlich eingeschrieben in die ersten
Blätter der Heiligen Schrift. An seinen Opfer-
altar wollen wir im Geiste hintreten, die Opfer-
stätte und den Opferpriester anschauen.
*
Laß dich in eine Landschaft führen, die an
Anmut mit den schönsten der Erde wetteifern
kann. Denn die Heilige Schrift sagt selber, sie
sei schön gewesen wie das Paradies. Es ist das
südliche Jordantal. Zwischen steilen Bergwänden
ein Tal, bespült von den Wellen des Jordan.
Das Tote Meer liegt noch nicht da, dieser häß-
liche Fleck. Sodoma und Gomorrha stehen noch.
Wie reiche orientalische Königinnen liegen sie,
auf Rosen gebettet, im Schatten der Palmen.
Außer Sodoma und Gomorrha liegen hier noch
drei andere Städte, jede mit einem eigenen
König. Lot, der Neffe des gottesfürchtigen Ab-
raham, hat sich einst bei der Teilung diese frucht-
bare Ebene auserwählt. Selbstsüchtig genug,
um dem uneigennützigen Abraham den steini-
geren, unfruchtbaren Norden des Landes zu
überlassen. Reich die Natur, — weichlich, üppig
und gottvergessen seine Bewohner. Das Urteil
der Heiligen Schrift lautet: „Die Leute zu
Sodoma waren überaus böse und große Sünder
vor dem Herrn." Gen. 13, 13. Also auch in
dieser blühenden, glänzenden Landschaft liegen
giftige, schillernde Schlangen verborgen. Weich-
lich und verwöhnt ist die Bevölkerung. — Zum
Unglück brechen Nachbarkünige von Babylon
ins Land ein. Wohl rüsten sich die Könige von
Sodoma und Gomorrha und von den drei
Nachbarstädten. Aber das Kampsesglück ist gegen
sie. Sie erleiden eine vollständige Niederlage.
Sogar die Natur scheint mit dm Feinden im
Bunde zu stehen. Die Gegend war, wie die hl.
Erzählung berichtet, reich an Quellen von Erd-
harz und Erdpech. In der Panik stürzt sich das
fliehende Heer hinein, und im wankenden wei-
chen Boden findet es ein düsteres Grab. Ueber
ein gräßliches Leichenseld ziehen die Sieger tn
die Städte ein, plündern, verheeren und schlep-
pen die Einwohner, selbst Lot und seine Familie,
in die Gefangenschaft.
In dieses schauervolle Nachtgemälde tritt als
erste Lichtgestalt der gottesfürchtige Abraham.
Von der Niederlage des Brudervolkes hören
und mit einer auch kleinen Schar Getreuer auf-
brechen, ist das Werk weniger Stunden. Staub-
bedeckt, mit Blut überronnen, zitternd vor Angst
hat ihm ein Flüchtling die Kunde überbracht.
In nächtlicher Stunde ziehen siegestrunken, mit
Beute reich beladen, die Feinde das steile Jor-
dantal hinauf. Wie ein Wetter überfällt sie Ab-
raham mit seinen Kriegern, schlägt sie und
nimmt ihnen wieder die Beute ab. Er will die
Amte nicht, sondern gibt sie wieder den be-
raubten Königen. Rein und selbstlos steht er da,
erhaben über Habsucht und Genußsucht, im
Glanze des Kriegers und des Siegers.
Abraham ist auf dem Rückwege. Da tritt ihm
in der Nähe von Salem ein geheimnisvoller
Mann entgegen, Melchisedech, König und Prie-
ster zugleich. Segnend erhebt er die Hand über
Abrocham und seine Krieger. Und nun bringt
nicht Abraham, sondern Melchisedech das Opser
dar. Nicht strömendes Blut von Opsertiere».
Nein Brot, das der Mensch in mühsamer Arbeit
dem Boden abringt, und Wein, den Säst die
Träne, das Blut der Rebe. „Es war nämlich
Melchisedech ein Priester des Allerhöchsten."
Merkwürdige Opferstätte! Drüben erhebt sich der
Berg Sion! Dort sollte später der herrliche
Tempel stehen. Weiter grüßt der Berg Golgatha.
Zwar nicht sehr hoch, aber an Bedeutung
alle Berge der Erde überragend. Nicht ganz
zweitausend Jahre später stand hier der hohe
Priester der ganzen Menschheit, unser göttlicher
Heiland. Mühsam wankt er, dorngekrönt, mit
dem schweren Kreuze beladen, den Kalvarien-
berg hinan. Droben stand ein Kelch, gefüllt mit
Bitterkeit; denn die Sünden der ganzen Welt
hatten wie eine Schlammflut sich hineinergossen.
Von diesem erhabenen Opser nimmt jedes
heilige Meßopfer seine erlösende, sündentilgende
Kraft. Melchisedech steht gewissermaßen in der
Vorhalle der katholischen Kirche. Sein Opfer
von Brot und Wein ist Sinnbild und Vorbild
der heiligen Messe. In einem Lande voll Un-
glauben, voll widernatürlicher Unsittlichkeit er-
hebt er seine Hände zum Opser . . . Wer er
selbst war? Die Heilige Schrift sagt es uns nicht,
nennt uns nicht seinen Vater und seine Mutter.
Als Priester hat er eben seinen Beruf von Gott
selbst. Sein menschlicher Ursprung ist demge-
genüber belanglos. In diesem Schweigen liegt
ein göttliches Geheimnis. Priester sein, Dienen
und Helfen, Opfern und Beten ist des Priesters
Höchstes. Aus Menschen ward er genommen,
um mit Menschen menschlich fühlen zu können,
die Bande des Blutes vergißt er, wo es der
Dienst der Seelen erfordert.
*
Lasse dir von Melchisedech, dem Priester des
Alten Bundes, den Wert und Segen des heiligen
Meßopfers emprägen. Bringe mit dem Priester
am Altäre stets deine andächtigen Gebete Gott
zum Opfer dar. Bewahre Leib und Seele vor
jeder Sündenbefleckung, damit du mit reinem
Herzen und mit lauteren Händen opfern kannst.
Denn wir sind alle nach des Apostels Worten
als Christen ein königliches Priestertum.
Julius Spiegel, Skadtpfavrer.
sollten es mir die Fische hören. Und da waren
doch die Schulknaben um ihn, die ihren Nach-
hauseweg durch den Park nahmen und jeden
Mittag 'herbeihetzten, die Fütterung nicht zu
versäumen. Um die kümmerte er sich gar nicht.
Er tat, als wäre er ganz allein bei seinen Fi-
schen. Sogar die Schwäne blieben stolz im
Hintergrund des Weihers. Aber für sie fielen
darum zum Schluß doch die dicksten Brocken
ab, die RmdeüsWcke, die sie sich geschickt zu tun-
ken und zu weichen verstanden. Wenn zu ihnen
die Bissen im Bogen flogen, wußten die kleinen
Fische, daß das der Schluß war, und sie zer-
streuten sich allmählich.
Einmal fanden die Knaben den Alten in
merkwürdiger Haltung am Geländer hängen.
Sein Kopf baumelte tief wie eine zu schwere
Frucht am schwachen Ast. Sie tobten nicht wie
sonst herbei, sondern schlichen still näher. Eine
Zeitlang beobachteten sie Herzklopfen den Re-
gungslosen. Dann faßte einer Mut und tippte
ihn an. „Tot!" schrie er auf, daß den Buben
die Knie zitterten. Zwei rannten den Parkauf-
scher holen. Der „Franziskus" lehne tot am
Weihergelönder. Wer der „Franziskus" sei,
fragte erschreckt der Mann. Er kenne ihn doch,
stammelten die kreidebleichen Knaben, der alte
Goldfischfütterer. Sie hätten von einem Heili-
gen gelesen, dem Franziskus, der den Fischen
gevredigt und sie gefüttert habe. Der Alte sei
auch so einer gewesen und darum hätten sie
ihn den „Franziskus" geheißen. Der Aufseher
lies an den Fernsprecher und bestellte einen
Wagen, dann rannte er den Knaben nach an
den Weiher. Die Haltung des alten Mannes
war noch unverändert dieselbe. In den Kontu-
ren feines Schattens auf dem Wasser ruderten
die kleinen Goldfische auf der Stelle und war-
teten. Er scheine noch nicht gefüttert zu haben,
äußerte der Aufseher und hob im gleichen
Augenblick die Brotschnitte aus dem Gras auf.
Er gab sie einem der Knaben, er möge den letz-
ten Wunsch des Toten erfüllen. Und mit feier-
lichen, fast priesterlichen Gebärden ahmte der
Knabe die Gesten des Alten nach. Die andern
waren stumme andächtige Zuschauer. Da rief
eine Hupe mehrmals und dann kamen harte
Schritte und kräftige Männerarme trugen den
Toten davon.
Mit gesenkten Köpfen liefen die Knaben heim-
wärts. „Morgen stifte ich mein Frühstücksbrot
den Goldfischen", sagte nach langem Schweigen
der eine. „Ich übermorgen", schloß sich ein
zweiter an. „Wir wollen abwechseln", rief ein
anderer, „damit die Fische den Franziskus nicht
missen brauchen." Dann schwiegen sie wieder.
Sie trugen den Verlust des Alten schwerer, als
sie es einander gestehen konnten.
Peter Bauer.
Sir Zeit ruft
nach Verinnerlichung
Der Oberbau unserer Eisenbahnanlagen ist
reparaturbedürftig. Allenthalben sind die Ar-
beiterkolonnen dabei beschäftigt, Schwellen und
Schienen ausznwechseln und mit neuem Klein-
schlag anfzuschütten. Durch die Kriegs-Krisen-
und Revolutionsevschütterungen der letzten 20
Jahre hat der Unterbau des menschlichen See-
lenlebens an Trag- und Widerstandskraft so
viel eingsbüßt, daß Entgleisungen, Katastrophen
ans den unterirdischen Bahnen der innerseeli-
schen Anlagen immer neues soziales Elend
heranfbeschwören. Es gilt, die sittlichen Wieder-
auifbankräste ans der Lethargie ihrer Arbeits-
losigkeit hevausznführen in das Aktionsgebiet
pulsierenden Lebens.
So unerfreulich die negative Beurteilung der
religiösen Wirklichkeit auch sein mag, umso er-
hebender ist die übernatürliche Welle, die bereits
in den Zeichen der Zeit ihren Niederschlag deut-
lich zu erkennen gibt. Die Philosophie bühnt sich
ihren Weg vom Physischen zum Metaphysischen.
In der katholischen Theologie zeigt die Litera-
tur immer stärker, wie letzte Maubsnswaihrhöiten
unserem Volk heute dargeboten werden müssen«
dessen tiefste Sehnsucht doch Hunger nach Un-
sterblichkeit D.
Wie ergreifend vollzieht sich der Durchbruch
zum Göttlichen im Volksleben selbst! Im ver-
gangenen Jahre nahmen über 100 000 Laien
an geschlossenen Exerzitien in Deutschland teil,
die Statistik über Ednkehrtage berichtet die
doppelte Zahl. Bei Wallfahrten und nächtlichen
Prozessionen steigt die Teilnehmerzahl von Jahr
zu Jahr. Papst Pius XI. hat zur katholischen
Aktion aufgerufen, die als rein religiöse Ange-
legenheit zur apostolischen Bewegung des 20.
Jahrhunderts werden soll. Die Schule sür dies«
LaienapostSl werden in Zukunft die geschloffenen
Nötigen Exerzitien sein. Gerade diese noch so
wenig gekannten -geistlichen Hebungen erfüllen
die Bemühungen von Jahrhunderten, nämlich
„die ungeheure Wirklichkeit des ganzen Christen-
tums als eine einheitliche psychologisch aszeti-
sche Größe zu erleben und zu ^fassen, sie als eine
Schulung, als sine Hebung zu erfassen."
WähvMd bei Volksmis-sionen der Prediger
Wir Men
sür das Vaterland
Artikel 30 des Reichskonkordats:
„An den Sonntagen und den gebotenen
Feiertagen wird m den Bischosskirchsn,'
sowie in den Pfarr-, Filickl- und Kloster-
kirchen des Deutschen Reiches im Anschluß
an den Hauptgottesdienst, entsprechend den
Vorschriften der kirchlichen Liturgie, em
Gebet für das Wohlergehen des Deutschen
Reiches und Volkes eingelegt."
Wir beten für unser Volk, wir beten für unser
Vaterland.
Welche Fülle von Kraft und Gnade bietet
die katholische Kirchs durch eine solche Fürbitte,
erhoben an den Altären unserer Gotteshäuser!
Nicht als ob es etwas Neuss wäre, was hier im
Reichskonkordat bestimmt ist; denn die Kirche
hat zu allen Zeiten an geheiligter Stätte den
Segen Gottes auf Volk und Heimat herabge-
fleht. Aber die feierliche Verbriefung dieser Für-
bitte in dem zwischen Reich und Vatikan kürz-
lich abgeschlossenen Reichskonkordat ist ein er-
hebendes Dokument des Opfer- und Tatwillens
der Kirche und der deutschen Katholiken um des
Volkes Wohlfahrt und des Vaterlandes Auf-
stieg.
Wenn sich die Millionen Herzen in Andacht
bei dem Gebet für das Wohlergehen des Deut-
schen Reiches und Volkes vereinigen, und wenn
Millionen die Gnade und den Segen des Him-
mels für ihre Mitbürger und für den Staat er-
flehen, dann erwächst em gewaltiger Strom von
Kraft und Hilfe sür das Gedeihen Sines großen
Friedenswerkes. Und dieses Werk ist nicht ge-
baut auf flüchtigen Boden, sondern es ist ver-
wurzölt in dem göttlichen Feld und sein Wuchs
ist gesichert durch die überreichen Quellen der
Gnade, die nur die Kirche zu bieten vermag.
Ein Staat und ein Völk, dem solche Hilf«
zuteil wird, braucht nicht zu verzagen.
Wir Katholiken wollen all die übervSichen
GnadsnntittÄ, die uns unsere Religion bietet,
dem Gedeihen des ganzen Volkes und des gan-
zen Vaterlandes nutzbar machen.
Und darum beten wir an den Altären, und
unsere Fürbitte wird Gehör finden bei dem
Allmächtigen, der ein glaubensstarkes und ge-
treues Volk nicht im Stiche läßt!
I.itui'zisllie«' ^okkenkslenrlek'
(Nach dem Meßbuch der hl. Kirche.)
Sonntag, IS. August. Zehnter Sonntag «ach
Pfingsten. Eig. Messe mit Eloria, 2. Gebet von
den hl. Märtyrern Hippolyt, Offizier (ß 258
zu Rom) und Kassian, Lehrer (ch 304 zu
Imola), 3. Gebet um die Fürbitte aller Heili-
gen: „A cunctis", Credo, Dreifaltigkeitspräfa-
tion; Farbe: grün.
Montag, 14. August. Vigil von Mariä Himmel-
fahrt. Eig. Messe mit 2. Gebet vom hl. Beken-
ner und Priester Eusebius (f zu Rom um 350),
3. Gebet vom hl. Geiste, gewöhnl. Präfation;
Farbe: violett.
Dienstag, 15. Ang. Himmelfahrt Mariens, der
Schutzherrin des Erzbistums Freiburg. Eig.
Messe mit Gloria, Credo, Muttergottespräfa-
tion; Farbe: weiß.
Mittwoch, 16. Aug. Der hl. Joachim, Vater der
allers. Jungfrau Maria. Eig. Messe mit Eloria,
Credo, Muttergottespräfation; Farbe: weiß.
Donnerstag, 17. Aug. Der hl. Hyazinth, Beken-
ner (ß 1257 zu Krakau), Messe wie am Feste
eines hl. Bekenners, der nicht Bischof war, — 1.
Formular: „Os justi" — mit Eloria, 2. Gebet
von Maria Himmelfahrt, 3. Gebet vom Oktav-
tag des hl. Laurentius (aus eig. Messe),
Credo, Muttergottespräfation; Farbe: weiß.
Freitag, 18. Aug. Von der Oktav des Festes Ma-
ria Himmelfahrt. Messe wie am Feste mit Elo-
ria, 2. Gebet vom hl. Märtyrer Agapitus
(f 275 zu Pränesta), 3. Gebet vom hl. Geiste,
Credo, Muttergottespräfation: Farbe: weiß.
Oder Votiv- bezw. Seelenmesse.
Samstag, IS. Aug. Der hl. Johannes Eudes, Be-
kenner (j 1680). Messe wie vorgestern mit Glo-
ria, 2. Gebet von Maria Himmelfahrt, Credo,
Muttergottespräfation; Farbe; weiß.