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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Juli bis September)

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Nr. 174-199 (1. - 31. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68779#0426
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AtttAo^rseAe

Maris ttimme>kskrt

Diese Weisungen haben im Heere einen üblen
Eindruck erweckt und bei ihrem Bekanntwerden
unter der Bevölkerung die Abneigung gegen dieses
Regime nur verstärkt.

sich die Heiligmäßigksit.
in sine Epoche der Revolution, des kommuni-
stischen Terrors und blutiger Kriege hmeinge-
stellt war, zeigte der Heilige Vater, daß sie wie
sine Verklärte durch ihr Zeitalter geschritten,
als Gestalt von historischer Größe.

Z. Antermitionale LMtkönigstagung
in Malm
Von: 25. bis 29. Oktober d. I. findet in Mainz
unter dem Pootektorat des H. H. Bischofs Dr.
Ludwig Maria Hugo von Mainz die 3. Inter-
nationale Christkönigstagung statt.
Der Kongreß wird vorbereitet von einem in-
ternationalen Ehrenkomitee, dem bisher bs'.ge-
treten sind: Die Kardinale Bertram von Breslau
und Jnnitzer von Wien, Erzbischof Dr. Savie

Ser WllgmWge Mensch
Eine Ansprache des Papstes
Rom, 10. Aug. 1933
Anläßlich der Verlesung des Dekrets über die
wunderbaren Erhörungen auf die Fürbitte der
sel. Dhouret aus 'dem Orden der Barmherzigen
Schwestern, deren Heiligsprechung beuovstcht,
hielt Papst Pins XI. sine Ansprache über di'
Verklarung heiligmäßiger Menschen, der große
allgemeine Bedeutung zukommt. Niemand :n
der katholischen Kirche fei von der Verpflich-
tung bereit, nach Der HeMHmäMkeit und B-r-

Ausnahme Mariens la den
Kimmel
Sie trugen bang zur letzten Ruhestätte
die Heiligste, geschmückt mit vielen Blüten.
Im Herzen war es ihnen leer und trübe,
nun muß das Grab die Mutter Gottes hüten.
Doch als die Erde ihren Laib berührt,
geht es wie Auferstehung durch die Glider.
Sie höben sich und unter Staunen schwebt
die Wolke dicht zu ihrem Schutz hernieder.
Die Himmel öffnen sich und Engelchöre
erklingen zu dem Preis der Ewigschönen.
Der Jünger Blicke wandern nach zur Höhe,
im ihnen wächst das ewig-alte Sehnen.
Margc retHohmann.

Kl.-Rvck-WallsaW der
Var-Romana-Zeisnehmer
Trier, 12. Aug. 120 Teilnehmer der in
Luxemburg stattgesundenen Tagung der Ver-
einigung Pax Romana trafen am Freitag zur
Verehrung des Hl. Rockes in Trier ein. Es
waren Studierende und Geistliche ans England,
der Schweiz, Italien, Holland, Jugoslawien,
Bulgarien, Irland, Frankreich, Belgien und der
Tschechoslowakei.
Nach dem Besuch des Domes begab sich eine
Abordnung von vierzig Teilnehmern zum Re-
gievungsprästdenten Dr. Soaßen, der sie begrüßte
und darauf hinwies, daß die alte Stadt Trier
als lebendiges Glied in der Familie der deut-
schen Städte gewertet fein wolle. Uebergshend zu
ven Tagesfmgen fuhr dm Regierungspräsident
fort, Reichskanzler Hitler meine es ernst mit
seinem Wort, daß das neue Reich aufgebaut kein
solle aus den Grundsätzen der christlichen Welt-

„Mariä Himmelfahrt" feiern wir an diesem
Feste. Dieses stille, von keines Menschen Auge
geseherie Heimköhren der Mutter zu ihrem
Sohne, der Braut an das Herz ihres gött-
lichen Bräutigams. Wir wissen aus der hl.
Schrift nichts darüber, nmnn und wo der Heim-
ruf vom Himmel Maria erreichte. Nur die
Legende weiß davon zu erzählen, wie die
zwölf Boten wunderbar am Sterbelager Mariä
wieder zusammen gerufen wurden und dann
ihren r,?inen Leib : der Gvabkammer betteten,
und wie sie nach . ei Tagen das G rab leer
fanden. Aber mehr als Legende, ja fast schon in
das Licht des Glaubens gerückt und vom Heili-
gen Geiste, der in der Kirche lehrend fortwirkt,
böstätigt ist die alte Ueberliöferung, daß die
jungfräuliche Gottesmutter wie ihr göttlicher
Sohn auch dem Leibe nach in den Himmel
ausgenommen wurde uUd dort am Throne
Christi iihwn Sitz hat, erhoben über alle selige
Kreatur als deren Herrin und Königin. Dieser
reinste Leib, unberührt von jedem Sünden-
hauche, jungfräulich und doch mit herrlichster
Mutterschaft gesegnet, durfte der Verwesung
nicht zur Beute werden, sein Ort konnte nur
sein, wo auch der Erstgeborene der Schöpfung,
der ans ihr Fleisch annahm, verweilt, er muß
teilhoben an seinem Glück und an seiner Herr-
lichkeit.
Längst hat die Lehre der Kirche diese Ucber-
lieserung sich anoe.ignet. Ob sie, wie jene von
dem andern großen Gnadenvorzug der Gottes-
mutter, ihrer unbefleckten Empfängnis, auch
ausdrücklich als den Schatz der Offenbarung au-
gehövig anerkannt wird, müssen wir dem Wal-
ten des Heiligen Geistes im Lehramt der Kirche
anheimstellen. An der Tatsächlichkeit der leibli-
chen Aufnahme Mariä in den Himmel besteht
heute in der Kirche kein Zweifel. Sie preist die
Gottesmutter als ihre Königin im Himmel, in
den sie unter dem Jubel der" Engelscharen ihren
Einzug hielt. .
Zwei Menschen, der Gotdmensch der eine, seine
jungfräuliche Mutter der andere, auch dem
Leibe nach vor Gottes Dhron im Himmel
droben: das ist tatsächlich die Vollendung der

In Maria, der erhabendsten ihres Geschlechts,
angesichts dieser Stellung der Gottesmutter im
Höilsplane Gottes und folgerichtig auch in der
Wertung der Kirche, der immer noch geglaubte
Vorwurf, als sei die Frau, sei die Jungfrau
oder Gattin und Mutter in ihr nur die minder-
wertige, zur Not geduldete, hintenangesetzte.Das
Gsgenteil ist wahr. Die Kirche die in Maria ihre
Königin und Schützerin anerkennt, ist schon um
ihretwillen die eifrigste, ja die einzige Hüterin
und Schätzerin wahrer Frausnwürde und der
einzige Hort gegen alle jene Bestrebungen, die
in unfern Twgon wieder die Frau heraibwür-
digen zum Spielzeug ungezügelter Begier. Zötgt
sie den Menschen doch ihr Frauenideal in der
Glorie des Himmels, als nächste nach dem Gott-
menschen an Gottes Dhron.
Wir alle aber, Männer und Frauen sollen uns,
nach den" Worten des EmgangÄiedes der Fest-
messe, freuen des Ehrentages unserer himm-
lischen Mutter, wie die Engel sich fr,outen, als sic
die ewigen Tore aufstießen, durch die der Hei-
land seiner Mutter entgegenschritt, um sie zum
Throne seiner Herrlichkeit zu Uhren. Ist sie
doch dort für uns die Mittlerin der Gnade,
durch die auch wir die Hoffnung haben, -uns
einst dort droben mit ihr und ihrem göttlichen
Sohne freuen zu dürfen in alle Ewigkeit.

Närung zu streben. Alle seien dazu gemahnt
durch das „sancti estote" und bis zur Vollkom-
menheit „estote pevfecti", wie der Vater im
HimmÄ sölbier vollkommen ist. Man könnte den
armen Sterblichen kein erhabeneres Ziel Vor-
schlägen.
Es sei nun offensichtlich, daß ein derart er-
habenes Werk nur mittelst einer wirklichen und
wahrhaftigen Umwandlung oder Verklärung sich
vollziehen kann. Der alte Mensch, der alte Ädam
müsse sterben. Es müsse der neue Mensch leben.
Er muß Jesus Christus leben in seiner Gnade.
Das rein Menschliche und Natürliche muß ab-
gelegt werden, um dafür die Kleider und die
Waffen der Gnade anzulogen. Zu dieser Arbeit
der Umgestaltung und Verklärung sind alle be-
rufen. Sie ist von Gott gewollt, nicht nur dem
äußeren Anschein und der Oberflächlichkeit nach,
sondern völlig von innen heraus in der tiefsten
Tiefe des Seins. Nach dem Dichtevworte sind
wir Raupen auf Erden, um in der Verklärung
himmlische Falter zu werden. Zum höchsten Gut
sollen wir durch Verklärung gelangen, zu Gott.
Das Menschliche wird dem Göttlichen genähert,
das Menschliche wird zum adeligen Christentum,
die natürliche Tätigkeit wird so zur Heilig-
mäßigkeit. Die Ausstrahlung dieser Verklärung
auf die Umwelt ist groß, denn sie wirkt auf die
verdüsterten Gemüter, aus die gepeitschten Kör- , ° . > . -
per, auf die wankenden Seelen Glühend, lvl- anschauung. Das habe er auch bewiesen durch
denhaft, unerschütterlich in jeder Prüfung zeigt die Entsendung hoher Vertreter des Reiches
sich die Lwiligmäßigkeit. ' ' und der preußischen Staatsregierung zur Er-
Mt dem Omvsis darauf, daß die sol.Dhouvet ösfnum der Ausfüllung. Möge Ihr heutiger
' ' . . . Besuch, so schloß Dr. Saaßen, dazu beitragen,
daß die im Ausland verbreiteten falschen Ge-
rüchte über Deutschland verschwinden.
Nach diesem Empfang begab sich die Delega-
tion zu Bischof Dr. Bornewasser, der ihnen
seine Freude über die Arbeit der Bereinigung
im Sinne des Friedens aussprach. Dem franzö-
sischen Vertretern gegenüber betonte der Bischof,
daß der Friede zwischen Deutschland und Frank-
reich den Weltfrieden bedeute. Auf beide An-
sprachen erwiderte der Generalsekretär der
,,Pax Romana", Professor Gremaud, von der
Universität Freiburg-Schweiz. Er betonte, alle
Teilnehmer empfänden ein starkes Gefühl der
Dankbarkeit für die deutsche Regierung, da
diese der Arbeit der Vereinigung für den Welt-
und sozialen Frieden ein so "großes Verständnis
entgegenbringe.

Erlösung und der Auserwählung der Msnschen-
natur, der vollkommene Sieg über die Sünde,
die einst die ersten Menschen in der Nacktheit
ihrer Schuld aus dem Paradies tvielb und -dsm
ganzen Elend der Erde verhaftete. Mann und
Weib, einst Genossen des Erbfluches, nun wieder
erhoben zur höchsten Vollendung der Gottes-
kindschaft, in ihren Erstlingen schon wieder ein-
gesetzt in den Bollgonuß der göttlichen Auser-
wählung. So schließt das Fest Mariä Himmel-
fahrt den Kreis des Festes des Kirchenjahres, m
denen Christi Erlösungstat sich widerspiegelt,
zur reichsten Vollendung.
Mariä Himmelfahrt P vor allem auch ein
Fest- und Ehrentag unserer christlichen Fransn-
welt, unserer Jungfrauen und unserer M>
In Maria, der erhabendsten ihres Geschlecyrs,
sind sie alle erhoben und ausevwählt. Wie töricht

die Bischöfe von Berlin und Ermland, der Ge-
neralabt des Pvaemonstratenserordens, Dr.
Gammarus Crets von Averböde, der Rektor der
katholischen Universität von Mailand, ?. Aug.
Gemelli.
Als Vertreter der deutschen Laien ist für die
Männer Sr. Königliche Hoheit Prinz Friedrich
Christian v. Sachsen, Der Großmeister des Deut-
schen Marien-Ritter-Ordens, der Einladung ge-
folgt, während für die Frauen Ihre Kaiserliche
Hoheit Frau Fürstin v. Dhurn und Taxis dem
Komitee beigetreten ist.
Die Tagung, die auch das besondere Interesse
des hl. Vaters findet, wird in jeder Weise wich-
tig und interessant werden.
Veranstalter 'M der JohonuesbuNd in Leutes-
dorf a. Rh. (?. Dir. Haws.

Die katholischen Missionen in ihrem Besitz
wieder sicher gestellt.
Rom, 10. Aug. (Kipas. Der Fides an der
Propaganda geht aus Shanghai der telegra-
phische Bericht zu, daß die chinesische Regierung
von Nangking eine 'wichtige Entschließung be-
treffend der katholischen Missionen gefaßt hat,
in dem sie diesen das Recht „«wiger Miete" von
Immobilien zuerkennt. — Damit wird eine
bisher unübevsteigliche Schwierigkeit aus der
Welt geschafft, die'das katholische Missionsivgssn
mit der Zeit beinahe völlig hätte unterbinden
müssen; die Missionare konnten nämlich Grund-
stücke uNd Häuser nur für die Zeit von je
10 Jahren Pachten und es lag vollständig in der
Willkür der lokalen Behörden, die für eme
solche Pacht verlangten Ausweise anznerkennsn
oder nicht; bisweilen hatte das ganze Vorgehen
einfach zum Zweck, vom Antragsteller beträcht-
liche Geldbeträge herauszuprsssen. Die Ewilge
Pacht nun gibt den katholischen Missionen
wenigstens teilweise ihre Handlungsfreiheit
zurück, so daß wieder Grundstücke angekauft,
Kirchen und Häuser gebaut werden können, ohne
befürchten zu müssen, daß in 10 Jahren ihne»
diese durch einfache Verweigerung der Pachter-
neuerung abgesprochsn werden.
Der neue Gouverneur der Philipprnm.
Manila, 9. August. Dem neuen katholischen
Generalgouverneur der Philippinen Frank B-
Murphey, hat die Presse einen begeisterten Emp-
fang bereitet.
„Wir haben — so schreibt „La Desensa" — in
dem neuen Amtsträger einen Mann, der uns
bereits die Versicherung abgegeben hat, daß er
unser geistiges Erbe schätzt und unsere nationa-
len Aspirationen teilt. Das Blut der Märtyrer
fließt in den Adern des neuen Generalgouver-
neurs. Er weiß, was es bedeutet, um die natio-
nale Einheit zu kämpfen. Da Gouverneur Mur-
phy unfern geistigen Unterbau schützt, wird er
auch besser iu der Lage fein, die vielen Pro-
bleme zu lösen, die sich ihm entgegenstelle»."
Der Großmeister des Deutschen Ritterordens
in der Tschecho-Tlowakei
Troppau, 9. Nag. Zum Nachfolger des kürz-
lich verstorbenen Bischofs Klein, des Großmei-
sters der Zweiggruope des Deutschen Ritterorden»
in der Tschecho-Slowakei ist der hiesige Prälat
Paul Heider berufen worden. Der Orden wurde
in den letzten Jahren vom Vatikan vollständig
neu organisiert. Seine Mitglieder wirken der«
zeit in Mähren und Schlesien aus dem Gebier«
der Vertiefung des Elaubensleben».

MMn-WallWrt nach
Beauraing
Brüssel, 12. Aug. Der seit Wochen erwartete
außerordentliche Tag des neuem belgischen Wall-
fahrtsortes brachte am 5. August mehere Hnn-
vert'tamseub Pilger nach Beauraing. Schon am
Vorabend Ivar siue Reihe vom Eisenbahn-
zügen mit Pilgern und Krankem eingelangt.
Im Umkreis von Beauraing war bis auf 30
Km. Entfernung kein Zimmer und kein Bett
möhr zu bekommen. Viele übernachteten in den
Autokars und unter freiem Himmel. Fast un-
unterbrochen zogen auch Pilgergruppen zu Fuß
in Beaurain - ein, unter Gebet und Marien-
lieder sing' >. Die Hausbewohner hatten in
vorsorglicher Weife manchenorts Wasser und
sonstige Evfrifchungsmittel vor ihre Haustüren
zur Labung der Pilger bereit gestellt. Polizei
zu Fuß und zu Pferd leitete den Pilgerzustrom
nach wohlor-gvinistertem Plane, so daß keine
Stockung und kein Gewühl entstand und alles in
voller Ordnung sich albwickslte. Beim Orte der
Erscheinungen hatten die fremden Journalisten
in vorsorglicher Weise einen bevorzugten reser-
vierten Platz erhalten, uni alle Vorgänge gut
beobachten zu können. In den Kirchen war von
morgens 5 Uhr an -stundenlang ununterbrochene
Austeilung der Hl. Kommunion. Auch die
vielen Hunderte von Schwerkvanken; die am
Orte der Erscheinungen Platz gefunden hatten,
kommunizierten. Unter den Pilgern, deren
größte Zahl aus Belgien und aus den Nieder-
landen stammte, waren auch starke Gruppen aus
Deutschland, aus Frankreich, sogar aus Ungarn
und einzelne Schweizer zu geivahren. Alle Span-
nung richtete sich auf Tilman Lome, der ja heute
ein Geheimnis Mitteilen sollte. Als er gegen
9 Uhr am Orte der Erscheinungen eimgetcoffen
war, 'wurde er wenige Minuten hernach ent-
rückt, wendete sein Antlitz mit erstarrtem Blick
in ganz anderer Richtung nach der Eisenbahn-
linie und verblieb co. 3 Min. geistesabwesend,
unter Beobachtung von Merzten, Geistlichen und
der Riessnmonge, die Hier kniete. Unterdessen
erhob sich eine der 'Schwerkranken ausMeulöboke
als unerwartet geheilt.
Zum Bewußtsein zurückgekohrt erklärte Til-
man Come, die soeben neuerdings geschaute
Muttergottes wünsche den Bau einer großen
aber einfach gehaltenen Kirche an bestimmten
Platze in der Richtung der Bahnlinie zu; zu-
gleich beschrieb er das Jnirere der Kirche, deren
Herz Jesu-, Mutter Gottes- und den St. Jossph-
aldar. Tilman Come wurde alsbald einem schar-
fen Verhör unterzogen. Als Mittags die An-
gelus Glocke erklang, erhob sich eine weitere
Schwevkranke, die 10 Jahre lang gelähmt war
und warf ihre Krücken weg. Diese Heilungen
machten umso tieferen Eindruck und werden als
Bestätigung von Tilmans Mitteilungen auf-
gefaßt, umso mehr, als Einzelne mit der Er-
öffnung seines Geheimnisses nicht zufrieden
sind, da sie anderes erwartet hatten.
Acht auffallende Heilungen aus einmal
in Beauraing
Brüssel, 12. Aug. Bis jetzt soll festftshen, daß
am 5. August als am Tag, auf welchen Tilman
Come den HnnderttauseüoM von Pilgern nach
einer Version den Wunsch der Muttergottes,
hier sine Kirche zu bauen, bekannt gab, acht
Heilungen plötzlich erfolgt sind, die die Aerzte
nicht natürlich zu erklären vermögen. Sieben
erfolgten vor dem Baum der Erfcheinungen, eme
außerhalb dieses Platzes. Tilman hatte in einer
seiner Visionen um Beweise gebeten, dam-t
seinem Berichte Glauben geschenkt werde. Sämt-
liche Heilungen stehen unter ärztlicher Ueber-
wachung.

Katholisches Treue-
bekenntnis zum Staat
Kardinal Bertram an die Theologie-Studenten
Berlin, 12. Aug. Der Breslauer Erzbischof,
Kardina Bertram, unter dessen Leitung auch
die letzte Fuldaer Bischofskonferenz der deut-
sche Episkopat den bekannten Hirtenbrief erließ,
der seine positive Einstellung zur neuen Staats-
ordnung bestätigte, hat in einer Schrift für die
katholischen Thsblogie-Stndentsn die leitenden
Gesichtspunkte geistlicher Kirchenpolitik noch-
einmal verdeutlicht. In der staatlichen Autori-
tät, so betonte der Kardinal, sicht der Katholik
eine Gottesgabe, deren Wert unabhängig ist
vom Wechsel in der Person ihres Trägers.
Daraus folgt mit Notwendigkeit der Gehorsam
gegen die staatliche Autorität als Gottes Wille.
Als kostbare Gottesgabe wird ebenso alles das
bezeichnet was Gott Großes und Kraftvolles ge-
geben habe in Vaterland und Stammesart.
„Wir schätzen diese Gottesgabe umso selbstbe-
wußter", erklärte der Kardinal, „je törichter
die Anwürfe sind, als fehle es uns an rechtem
nationalen Sinn. Die Arbeit der katholischen
Organüsatwnen für Bolkswohlfahrt in der
Friedenszeit und die Statistik der Opfer in der
Zeit des Weltkrieges gibt die rechte Antwort auf
so überhebliches Gerede."
Kardinal Bertram verwahrt sich entscheidend
gegenüber Vermutungen, als sei es der Kirche nicht
recht ernst mit ihrem Eintreten für die nener-
staNd'E staatliche Ordnung. Die Kirche tritt ihr
mit Gottesvertrauen entgegen mit dem freu-
digen Bewußtsein, daß gerade jetzt das treu-
kirchlich gesinnte katholische Volk große Auf-
gaben zu erfüllen habe.

Keine religiösen Bilder mehr in
spanischen Kasernen
Durch streng vertrauliche Zirkulare hat der spa-
nische Kriegsminister den für die Kasernen in
Spanien und Marokko verantwortlichen Behörden
seinen schweren Tadel darüber aussprechen lassen,
daß einzelne Kasernen am letzten Herz-Jesu-Feste
Fensterverzierungen „in anderen als in den re-
publikanischen Farben" angebracht haben (also
auch die kirchlichen Farben weiß-gelb sind in Spa-
nien staatsgefährlich!). Das seit mit der Republik
einfach unvereinbar. In Zukunft ist dies nicht
nur strengstens verboten, sondern es sind auch die
mancherorts üblichen religiösen Bilder, Statuen,
Abzeichen, die über den Hauptportalen der Kaser-
nen angebracht sind, unzulässig; sie sind zu entfer-
nen oder sollten wenigstens an weniger auffälligen
Stellen angebracht werden. Also ein St. Eeorgs-
ritter oder der hl. Ferdinand, der Spanier, und
andere, die das spanische Heer bisher als seine be-
sonderen Patrone verehrte, werden entthront.
Und wird der ministeriellen Weisung nicht unver- .. . .^.. , „ ,
Täglich Folge a-leNtet, so wird mit Sanktionen ge- von Sevajewo, Erzbischof Dr. Wcritz von Jnns-
hxgyt. brück, ErzWchM Dr. Schsiwiker von St. Gallen,
 
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