BrunnenvlötWrn
Als die Lehrerskinder im alten Schulhaus heranwuchsen, standen
noch da und dort an den Plätzen des Marktes die Brunnen und ließen
aus grauen Röhren ihre kühlen Wasser fließen. Sie standen aber nicht
nur so da, 'den Plätzen und Gassen als eine Zier, den Kindern eine
Kurzweil, sie waren die einzigen Spender des lieben Trunkes für
Mensch und Tier und für das Haus. In reinen Eimern und Krügen
ward das Trinkwasser geholt, in Bottichen und Wannen wurde die
Wäsche zum Brunnen gebracht.
Sie kamen von weit her und von hoch zu Berge ins Tal, die Wasser
der Brunnen zu Hauzenberg, aus dem Vufferholze, aus dem Döblin
und vom Staffelberg. Und so war es ein gesunder und frischer Trank,
den die Lehrerskinder im weißen irdenen Krug oftmals des Tages
holten.
Der schönste aller Brunnen aber, dem nicht nur im Markte, sondern
weit und breit keiner zu vergleichen war und der auch heute noch seine
Wasser spielen lassen darf, der schönste, das war der Brunnen mit
dem Mariensäulchen am Marktplatz. Auf demselben Marktplatz, wo
sich die Kirta so bequem ausbreiten konnte, wo sich in besonders
freundlichen Zeiten der Prater dreht, wo die Zirkusleute ihren
Wohnwagen stehen hatten. Auf diesem Marktplatz, auf den das
Kirchberggäßchen hinauslief, stand vor der schwarzen Schmiedehöhle
der Marienbrunnen. Man mutzte eine Stufe emporsteigen, um zum
Vrunnenrand zu kommen. In dem runden gutgearbeiteten Brunnen-
trog sprudelten drei Röhren ins Wasser, aus steinernem Wassergetier
war das Säulchen gebildet, Wassermänner hielten die breite Muschel-
-chale hoch, in der Mariens Bild einherschwebte. Ja, sie schwebte, es
flügelte hinter ihr das Gewand, über dem Haupte trug sie den Ster-
nenreif und in der linken Hand das Zepter. Und bei dem Zepter hielt
sie noch eine dunkelrote Eeranienblüte aus dem Blumentöpfchen eines
Bürgermeisters. Man gab ihr alljährlich am Himmelfahrtstage die
Blüte als lieblichsten Herrscherstab und es ging die Kunde, daß die
Blume nicht verwelke, das ganze Jahr. Maria Mayer.
ß—RMeleBe
Silben-Kreuzworträtsel.
asiatischer Volksstamm, g. Gleitbahn.
Senkrecht: 1. Teil des Deutschen Reiches, 2. Längenmaß, 3.
Schußwaffe, 4. geographische Bezeichnung, 5. Fahrzeit, 7. Alpenbahn.
Spitzenfries.
In jedes der weißen Felder ist ein Buchstabe zu setzen, so daß Wörter
folgender Bedeutung entstehen: 1—3 Zahlungsmittel, 5—6 Insel im
Adriatischen Meer, 8—g Darlehensvergütung, 11—12 Hautöffnung,
14—15 Nadelbaum, 17—18 Bejahung (j — i), 2—4 persönliches Für-
wort, 3—7 Ansiedlung, 6—10 See und Stadt in Pennsylvanien, 9—13
„halt" (englisch), 12—16 männlicher Vorname, 18—19 Gleitwort für
„Schwung". Sind die Wörter richtig gefunden, so nennt die unters
waagerechte Spitzenreihe ein neuzeitliches Verkehrsmittel.
Waagerecht: 1. Teil des Gesichts, 3. Raubtier, 5. Behälter, 6.
Fußsoldat, 9. Handwerkszeug, 10. Reinigungsmittel, 11. Männername«
Senkrecht: 1. Teil eines europäischen Staates, 2. Naturerschei-
nung, 3. Metall, 4. Farbe, 7. Nahrungsmittel, 8. russische Stadt, 9.
Nachrichtenvermittler, (ä — ae.)
Silbenrätsel.
rü — ai — ar — i>al — bau — daum — des — c« — cllln — 6a — 6a
6a — 6äuar — 6e — 6o — 6s — 6s — 6sa — 6og — s — s — ol
on — sa — er — er6 — krs6 — gs — grill — g^m — üä — dar — i
i — i — In — is — üa — üei — üun — la — le — li — ling — los
ina — rnain — wo — wo — wut — na — na — nal — nau — ne
ner — ni — o — ra — rat — re — re — re — res — ren — ri — ru
ruü — se — si — si — te — ten — ti — tiv — trn — tu — in — u
uw — wer
Aus vorstehenden 81 Silben sind 28 Wörter zu bilden, dßren An-
fangs- und Endbuchstaben, beide von oben nach unten gelesen, einen
vaterländischen Ausspruch von Friedrich von Schiller ergeben. Die
einzelnen Wörter bedeuten: 1. Negerstamm, 2. regelmäßige Auszah-
lung, 3. Gebrauchsgegenstände, 4. Märchengestalt, 5. Planet, 6. höhere
Lehranstalt, 7. Ankerplatz, 8. kleiner Behälter, 9. Monatsmitte, 10.
eine der großen Sudaninseln, 11. Musikinstrument, 12. kalifornische
Baumart, 13. weiblicher Vorname, 14. Pflanzengattung, 15. griechische
Insel, 16. mittelitalienische Landschaft, 17. weiblicher Vorname, 18«
Marschallinset, 19. Schulfach, 20. Handarbeitsvorlage, 21. spanische
Flotte, 22. österreichische Volksvertretung, 23. Hunderasse, 24. männ-
licher Vorname, 25. biblischer Volksstamm, 26. Luftkurort in Thürin-
gen, 27. Ueberdachung, 28. männlicher Vorname.
Bilderrätsel.
Riitsellösungen aus der vorigen Nummer.
Zahlenrätsel: Kriegsschuldluege, Rigi, Jser, Esche, Gers, Ski, Si-
rius, Chirurg, Hilde, Uri, Lid, Delhi, Lilie, Ussuri, Else, Geier, Eis.
Ungerechtigkeit: Sünden, Bock — Sündenbock. ;
(Verantwortlich für diese Beilage: T. Fürst, Heidelberg.)
WßImeiou.
Der Abdruck der vorstehenden Erzählung erfolgt mit Genehmigung des Karl-May-Verlags, Radebeul bei Dresden, der
jämtlichs Urheber- und Verlagsrechts an Karl Mays Gesammelten Werken besitzt.
39) (Nachdruck verboten.)
„Emery Forster, nehmt Eure Zunge in acht, Ihr könntet sonst auf
einem sehr ehrlichen Weg erfahren, daß der Mann, der nach Eurer
Meinung mit einem Schutz Pulver mehr als genugsam bezahlt ist, mit
dieser Art von Geld schnell bei der Hand ist!"
„Oho, mein Junge! Hier ist nicht Savannenland, wo jeder Strolch
tun kann, was ihm beliebt. In New-Venango bin ich allein Herr
und Gebieter, und wer sich nicht in gutem nach mir richtet, der wird
auf andre Weise zu Verstand gebracht. Ich habe mein letztes Gebot
getan. Bekomme ich das Pferd dafür oder nicht?"
Ein jeder andre Westmann hätte jedenfalls schon längst mit der
Waffe geantwortet; das Verhalten des Mannes verursachte mir aber
Vergnügen anstatt Aerger, und andernteils bewog mich auch die
Rücksicht auf seinen Begleiter zu einer größer» Selbstbeherrschung,
als ich ihm allein gegenüber gezeigt hätte.
„Nein," antwortete ich daher ruhig. „Laßt es los!"
Ich langte nach dem Zügel, den er in der Hand hielt. Er gab mir
einen Stoß vor die Brust, daß ich zurücktaumelte, und schwang sich in
den Sattel.
„r-o, Mann, jetzt weroe ich Euch zeigen, daß Emery Forster ein
Pferd zu kaufen versteht, auch wenn es ihm verweigert wird. Hier
steht das meinige, es ist Euer. Die Rechnung im Store werde ich be-
richtigen, und die Dollars könnt Ihr Euch holen, sobald es Euch be-
liebt! Komm, Harry; wir sind fertig!"
Der Gerufene folgte nicht sofort, sondern hielt noch einige Augen-
blicke auf der Stelle und blickte mir gespannt ins Gesicht. Als ich.
aber keine Miene machte, mir nach Jägerart mein Eigentum zurückzu-
holen, glitt es wie eine tiefe Verachtung über sein Gesicht.
„Wigt Ihr, was ein Coyote ist, Sir?" fragte er mich.
„Ja," antwortete ich gleichmäßig.
„Nun?"
„Ihr meint den Präriewolf? Er ist ein feiges, furchtsames Tier, das
schon vor dem Bellen des Hundes flieht und nicht wert ist, daß man
es beachtet."
„Ihr habt recht mit Eurer Antwort; Ihr konntet sie auch leicht
geben, denn-Ihr seid ein Coyote!"
Mit einer unbeschreiblich geringschätzigen Handbewegung wandte er
sich ab und folgte dem voranreitenden „Herrn und Gebieter" von
New-Venango.
Ich schwieg, denn ich wußte, was ich tat. Hatatitla war mir nicht
verloren, und ließ ich ihn für kurze Zeit bei Forster, so war es mir viel-
leicht möglich, Harry, für den ich lebhafte Teilnahme hegte, wieder zu
sehn. Aus seinem Mund ließ ich die letzten Worte nicht als Beleidi-
gung gelten.
Aus dem Laden waren einige Männer getreten, die unsrer uner-
quicklichen Verhandlung beigewohnt hatten. Der eine von ihnen band
jetzt den Gaul Forsters an einen Pfahl und trat dann zu mir. Man
konnte dem rothaarigen und vertrunknen Burschen auf tausend
Schritte den Irländer ansehn.
„Laßt Euch den Handel nicht dauern, Master," meinte er; „Ihr
kommt nicht schlecht dabei weg. Wollt Ihr längere Zeit in New-Ve-
nango bleiben?"
„Hab keine Lust dazu! Seid Ihr der Besitzer dieses berühmten Wa-
renhauses."
„Der bin ich, und berühmt ist es; da habt Ihr recht; berühmt, so
weit es nur immer einen gibt, bem der Brandy gut über die Zunge
läuft. Ihr seid vielleicht zu Euerm Glück hierhergekommen!"
„Wieso?"
„Das will ich Euch sagen! Ihr könntet hier bei mir bleiben, aber
nicht bloß für heut, sondern für morgen und übermorgen und immer.
Ich brauche einen Boardkeeper, der nicht gleich dreinspringt, wenn er
einen derben Tritt bekommt. In unserm Geschäft ist das Ehrgefühl oft
ein recht überflüssiges und schädliches Ding, und ich habe ja vorhin
gesehn, daß Ihr in dieser Beziehung einen guten Puff vertragt.
Schlagt ein; es soll Euer Schaden nicht sein!"
Ich hätte dem Mann eigentlich ins Gesicht schlagen mögen; doch war,
sein Angebot wirklich mehr lächerlich als ärgerlich, und so trat ich!
ohne Erwiderung ins Haus, um die nötigen Einkäufe zu machen. Als!
ich nach dem Preis des Ausgewählten fragte» blickte er mich er-!
staunt an.
„Habt Ihr denn nicht gehört, daß Emery Forster alles bezahle»!
will? Er wird Wort halten, und ich gebe Euch alle diese Sachen, ohne s
daß Ihr einen Penny dafür habt."
„Danke! Wenn ich mir etwas kaufe, habe ich nicht das Geld eines!
Pferdediebs dazu nötig."
Er wollte Einspruch erheben, als er aber die Handvoll goldner s
Füchse beinerne, die ich unter dem Gürtel hervorzog, nahm seines
Miene einen äußerst achtungsvollen Ausdruck an, und der Handel be« !
gann mit jener Schlauheit und Zähigkeit, die in jenen Gegenden de«
Unkundigen auf das glänzendste auszubeuten versteht.
Endlich wurden wir einig. Ich kam in den Besitz einer vollständig s
neuen Trapperkleidung und versah mich gegen schweres Geld mit eini- s
gem Mundvorrat und so viel Schießbedarf, daß ich es nun wieder eiy« s
ganze Weile auszuhalten vermochte.
Der Abend war mitlerweile hereingebrochen, und tiefes Dunkel s
hatte sich über das Tal gesenkt. Es war nicht meine Absicht, in dem s
niedrigen und dunstigen Boarraum Herberge zu nehmen; ich warf i
daher den neuen, bis oben herauf gefüllten Vorratsbeutel über die!
Schulter und trat hinaus ins Freie. Ich wollte zu Forster, um ihm
eine richtigere Meinung über seine Herrscherrechte beizubringen.
Mein Weg führte längs dem Fluß hin, und was ich vorher nicht
bemerkt hatte, das siel mir jetzt, da meine Aufmerksamkeit nicht mehr s
von dem kleinen Begleiter in Anspruch genommen wurde, sofort auf« !
der Oelgeruch, der das ganze Tal verstärkte sich in der Nähe !
des Wassers; der Fluß mußte also e. cht unbedeutende Menge de« s
Brennstoffs mit sich führen.
Der Gebäudestock, dem ich zuschritt, lag vollständig schwarz vor!
mir; aber als ich eine leichte Krümmung des Wegs zurückgelegt hatte >
und nun das Herrenhaus von vorn sehn konnte, fiel ein Heller Licht- s
glanz vom Vorbau herüber, und ich erkannte, daß eine kleine Gesell-
schaft dort versammelt war. Als ich an der Fenz anlangte, die de« !
Vorplatz umschloß, vernahm ich ein leichtes Schnauben, über desse«
Ursache ich mir sofort im klaren war.
Ich wußte, daß Hatatitla von keinem Fremden in einen Stall z«
bringen war. Man hatte ihn im Freien lasten müssen und grade
unter dem Vorbau angebunden, weil das Tier dort am besten zu be-
wahre.« war. Ich schlich mich leise über die dunklen Stellen des er«,
wähnten Vorplatzes bis an das niedre Mauerwerk, in das die Träger
der leichten Ueberdachung eingesenkt waren. Ich befand mich jetzt ganz
in der Nähe meines Pferdes und bemerkte zu meiner Genugtuung
Als die Lehrerskinder im alten Schulhaus heranwuchsen, standen
noch da und dort an den Plätzen des Marktes die Brunnen und ließen
aus grauen Röhren ihre kühlen Wasser fließen. Sie standen aber nicht
nur so da, 'den Plätzen und Gassen als eine Zier, den Kindern eine
Kurzweil, sie waren die einzigen Spender des lieben Trunkes für
Mensch und Tier und für das Haus. In reinen Eimern und Krügen
ward das Trinkwasser geholt, in Bottichen und Wannen wurde die
Wäsche zum Brunnen gebracht.
Sie kamen von weit her und von hoch zu Berge ins Tal, die Wasser
der Brunnen zu Hauzenberg, aus dem Vufferholze, aus dem Döblin
und vom Staffelberg. Und so war es ein gesunder und frischer Trank,
den die Lehrerskinder im weißen irdenen Krug oftmals des Tages
holten.
Der schönste aller Brunnen aber, dem nicht nur im Markte, sondern
weit und breit keiner zu vergleichen war und der auch heute noch seine
Wasser spielen lassen darf, der schönste, das war der Brunnen mit
dem Mariensäulchen am Marktplatz. Auf demselben Marktplatz, wo
sich die Kirta so bequem ausbreiten konnte, wo sich in besonders
freundlichen Zeiten der Prater dreht, wo die Zirkusleute ihren
Wohnwagen stehen hatten. Auf diesem Marktplatz, auf den das
Kirchberggäßchen hinauslief, stand vor der schwarzen Schmiedehöhle
der Marienbrunnen. Man mutzte eine Stufe emporsteigen, um zum
Vrunnenrand zu kommen. In dem runden gutgearbeiteten Brunnen-
trog sprudelten drei Röhren ins Wasser, aus steinernem Wassergetier
war das Säulchen gebildet, Wassermänner hielten die breite Muschel-
-chale hoch, in der Mariens Bild einherschwebte. Ja, sie schwebte, es
flügelte hinter ihr das Gewand, über dem Haupte trug sie den Ster-
nenreif und in der linken Hand das Zepter. Und bei dem Zepter hielt
sie noch eine dunkelrote Eeranienblüte aus dem Blumentöpfchen eines
Bürgermeisters. Man gab ihr alljährlich am Himmelfahrtstage die
Blüte als lieblichsten Herrscherstab und es ging die Kunde, daß die
Blume nicht verwelke, das ganze Jahr. Maria Mayer.
ß—RMeleBe
Silben-Kreuzworträtsel.
asiatischer Volksstamm, g. Gleitbahn.
Senkrecht: 1. Teil des Deutschen Reiches, 2. Längenmaß, 3.
Schußwaffe, 4. geographische Bezeichnung, 5. Fahrzeit, 7. Alpenbahn.
Spitzenfries.
In jedes der weißen Felder ist ein Buchstabe zu setzen, so daß Wörter
folgender Bedeutung entstehen: 1—3 Zahlungsmittel, 5—6 Insel im
Adriatischen Meer, 8—g Darlehensvergütung, 11—12 Hautöffnung,
14—15 Nadelbaum, 17—18 Bejahung (j — i), 2—4 persönliches Für-
wort, 3—7 Ansiedlung, 6—10 See und Stadt in Pennsylvanien, 9—13
„halt" (englisch), 12—16 männlicher Vorname, 18—19 Gleitwort für
„Schwung". Sind die Wörter richtig gefunden, so nennt die unters
waagerechte Spitzenreihe ein neuzeitliches Verkehrsmittel.
Waagerecht: 1. Teil des Gesichts, 3. Raubtier, 5. Behälter, 6.
Fußsoldat, 9. Handwerkszeug, 10. Reinigungsmittel, 11. Männername«
Senkrecht: 1. Teil eines europäischen Staates, 2. Naturerschei-
nung, 3. Metall, 4. Farbe, 7. Nahrungsmittel, 8. russische Stadt, 9.
Nachrichtenvermittler, (ä — ae.)
Silbenrätsel.
rü — ai — ar — i>al — bau — daum — des — c« — cllln — 6a — 6a
6a — 6äuar — 6e — 6o — 6s — 6s — 6sa — 6og — s — s — ol
on — sa — er — er6 — krs6 — gs — grill — g^m — üä — dar — i
i — i — In — is — üa — üei — üun — la — le — li — ling — los
ina — rnain — wo — wo — wut — na — na — nal — nau — ne
ner — ni — o — ra — rat — re — re — re — res — ren — ri — ru
ruü — se — si — si — te — ten — ti — tiv — trn — tu — in — u
uw — wer
Aus vorstehenden 81 Silben sind 28 Wörter zu bilden, dßren An-
fangs- und Endbuchstaben, beide von oben nach unten gelesen, einen
vaterländischen Ausspruch von Friedrich von Schiller ergeben. Die
einzelnen Wörter bedeuten: 1. Negerstamm, 2. regelmäßige Auszah-
lung, 3. Gebrauchsgegenstände, 4. Märchengestalt, 5. Planet, 6. höhere
Lehranstalt, 7. Ankerplatz, 8. kleiner Behälter, 9. Monatsmitte, 10.
eine der großen Sudaninseln, 11. Musikinstrument, 12. kalifornische
Baumart, 13. weiblicher Vorname, 14. Pflanzengattung, 15. griechische
Insel, 16. mittelitalienische Landschaft, 17. weiblicher Vorname, 18«
Marschallinset, 19. Schulfach, 20. Handarbeitsvorlage, 21. spanische
Flotte, 22. österreichische Volksvertretung, 23. Hunderasse, 24. männ-
licher Vorname, 25. biblischer Volksstamm, 26. Luftkurort in Thürin-
gen, 27. Ueberdachung, 28. männlicher Vorname.
Bilderrätsel.
Riitsellösungen aus der vorigen Nummer.
Zahlenrätsel: Kriegsschuldluege, Rigi, Jser, Esche, Gers, Ski, Si-
rius, Chirurg, Hilde, Uri, Lid, Delhi, Lilie, Ussuri, Else, Geier, Eis.
Ungerechtigkeit: Sünden, Bock — Sündenbock. ;
(Verantwortlich für diese Beilage: T. Fürst, Heidelberg.)
WßImeiou.
Der Abdruck der vorstehenden Erzählung erfolgt mit Genehmigung des Karl-May-Verlags, Radebeul bei Dresden, der
jämtlichs Urheber- und Verlagsrechts an Karl Mays Gesammelten Werken besitzt.
39) (Nachdruck verboten.)
„Emery Forster, nehmt Eure Zunge in acht, Ihr könntet sonst auf
einem sehr ehrlichen Weg erfahren, daß der Mann, der nach Eurer
Meinung mit einem Schutz Pulver mehr als genugsam bezahlt ist, mit
dieser Art von Geld schnell bei der Hand ist!"
„Oho, mein Junge! Hier ist nicht Savannenland, wo jeder Strolch
tun kann, was ihm beliebt. In New-Venango bin ich allein Herr
und Gebieter, und wer sich nicht in gutem nach mir richtet, der wird
auf andre Weise zu Verstand gebracht. Ich habe mein letztes Gebot
getan. Bekomme ich das Pferd dafür oder nicht?"
Ein jeder andre Westmann hätte jedenfalls schon längst mit der
Waffe geantwortet; das Verhalten des Mannes verursachte mir aber
Vergnügen anstatt Aerger, und andernteils bewog mich auch die
Rücksicht auf seinen Begleiter zu einer größer» Selbstbeherrschung,
als ich ihm allein gegenüber gezeigt hätte.
„Nein," antwortete ich daher ruhig. „Laßt es los!"
Ich langte nach dem Zügel, den er in der Hand hielt. Er gab mir
einen Stoß vor die Brust, daß ich zurücktaumelte, und schwang sich in
den Sattel.
„r-o, Mann, jetzt weroe ich Euch zeigen, daß Emery Forster ein
Pferd zu kaufen versteht, auch wenn es ihm verweigert wird. Hier
steht das meinige, es ist Euer. Die Rechnung im Store werde ich be-
richtigen, und die Dollars könnt Ihr Euch holen, sobald es Euch be-
liebt! Komm, Harry; wir sind fertig!"
Der Gerufene folgte nicht sofort, sondern hielt noch einige Augen-
blicke auf der Stelle und blickte mir gespannt ins Gesicht. Als ich.
aber keine Miene machte, mir nach Jägerart mein Eigentum zurückzu-
holen, glitt es wie eine tiefe Verachtung über sein Gesicht.
„Wigt Ihr, was ein Coyote ist, Sir?" fragte er mich.
„Ja," antwortete ich gleichmäßig.
„Nun?"
„Ihr meint den Präriewolf? Er ist ein feiges, furchtsames Tier, das
schon vor dem Bellen des Hundes flieht und nicht wert ist, daß man
es beachtet."
„Ihr habt recht mit Eurer Antwort; Ihr konntet sie auch leicht
geben, denn-Ihr seid ein Coyote!"
Mit einer unbeschreiblich geringschätzigen Handbewegung wandte er
sich ab und folgte dem voranreitenden „Herrn und Gebieter" von
New-Venango.
Ich schwieg, denn ich wußte, was ich tat. Hatatitla war mir nicht
verloren, und ließ ich ihn für kurze Zeit bei Forster, so war es mir viel-
leicht möglich, Harry, für den ich lebhafte Teilnahme hegte, wieder zu
sehn. Aus seinem Mund ließ ich die letzten Worte nicht als Beleidi-
gung gelten.
Aus dem Laden waren einige Männer getreten, die unsrer uner-
quicklichen Verhandlung beigewohnt hatten. Der eine von ihnen band
jetzt den Gaul Forsters an einen Pfahl und trat dann zu mir. Man
konnte dem rothaarigen und vertrunknen Burschen auf tausend
Schritte den Irländer ansehn.
„Laßt Euch den Handel nicht dauern, Master," meinte er; „Ihr
kommt nicht schlecht dabei weg. Wollt Ihr längere Zeit in New-Ve-
nango bleiben?"
„Hab keine Lust dazu! Seid Ihr der Besitzer dieses berühmten Wa-
renhauses."
„Der bin ich, und berühmt ist es; da habt Ihr recht; berühmt, so
weit es nur immer einen gibt, bem der Brandy gut über die Zunge
läuft. Ihr seid vielleicht zu Euerm Glück hierhergekommen!"
„Wieso?"
„Das will ich Euch sagen! Ihr könntet hier bei mir bleiben, aber
nicht bloß für heut, sondern für morgen und übermorgen und immer.
Ich brauche einen Boardkeeper, der nicht gleich dreinspringt, wenn er
einen derben Tritt bekommt. In unserm Geschäft ist das Ehrgefühl oft
ein recht überflüssiges und schädliches Ding, und ich habe ja vorhin
gesehn, daß Ihr in dieser Beziehung einen guten Puff vertragt.
Schlagt ein; es soll Euer Schaden nicht sein!"
Ich hätte dem Mann eigentlich ins Gesicht schlagen mögen; doch war,
sein Angebot wirklich mehr lächerlich als ärgerlich, und so trat ich!
ohne Erwiderung ins Haus, um die nötigen Einkäufe zu machen. Als!
ich nach dem Preis des Ausgewählten fragte» blickte er mich er-!
staunt an.
„Habt Ihr denn nicht gehört, daß Emery Forster alles bezahle»!
will? Er wird Wort halten, und ich gebe Euch alle diese Sachen, ohne s
daß Ihr einen Penny dafür habt."
„Danke! Wenn ich mir etwas kaufe, habe ich nicht das Geld eines!
Pferdediebs dazu nötig."
Er wollte Einspruch erheben, als er aber die Handvoll goldner s
Füchse beinerne, die ich unter dem Gürtel hervorzog, nahm seines
Miene einen äußerst achtungsvollen Ausdruck an, und der Handel be« !
gann mit jener Schlauheit und Zähigkeit, die in jenen Gegenden de«
Unkundigen auf das glänzendste auszubeuten versteht.
Endlich wurden wir einig. Ich kam in den Besitz einer vollständig s
neuen Trapperkleidung und versah mich gegen schweres Geld mit eini- s
gem Mundvorrat und so viel Schießbedarf, daß ich es nun wieder eiy« s
ganze Weile auszuhalten vermochte.
Der Abend war mitlerweile hereingebrochen, und tiefes Dunkel s
hatte sich über das Tal gesenkt. Es war nicht meine Absicht, in dem s
niedrigen und dunstigen Boarraum Herberge zu nehmen; ich warf i
daher den neuen, bis oben herauf gefüllten Vorratsbeutel über die!
Schulter und trat hinaus ins Freie. Ich wollte zu Forster, um ihm
eine richtigere Meinung über seine Herrscherrechte beizubringen.
Mein Weg führte längs dem Fluß hin, und was ich vorher nicht
bemerkt hatte, das siel mir jetzt, da meine Aufmerksamkeit nicht mehr s
von dem kleinen Begleiter in Anspruch genommen wurde, sofort auf« !
der Oelgeruch, der das ganze Tal verstärkte sich in der Nähe !
des Wassers; der Fluß mußte also e. cht unbedeutende Menge de« s
Brennstoffs mit sich führen.
Der Gebäudestock, dem ich zuschritt, lag vollständig schwarz vor!
mir; aber als ich eine leichte Krümmung des Wegs zurückgelegt hatte >
und nun das Herrenhaus von vorn sehn konnte, fiel ein Heller Licht- s
glanz vom Vorbau herüber, und ich erkannte, daß eine kleine Gesell-
schaft dort versammelt war. Als ich an der Fenz anlangte, die de« !
Vorplatz umschloß, vernahm ich ein leichtes Schnauben, über desse«
Ursache ich mir sofort im klaren war.
Ich wußte, daß Hatatitla von keinem Fremden in einen Stall z«
bringen war. Man hatte ihn im Freien lasten müssen und grade
unter dem Vorbau angebunden, weil das Tier dort am besten zu be-
wahre.« war. Ich schlich mich leise über die dunklen Stellen des er«,
wähnten Vorplatzes bis an das niedre Mauerwerk, in das die Träger
der leichten Ueberdachung eingesenkt waren. Ich befand mich jetzt ganz
in der Nähe meines Pferdes und bemerkte zu meiner Genugtuung