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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Juli bis September)

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Nr. 174-199 (1. - 31. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68779#0508
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Nr719S^




Mittwoch, den 23. August 1933




Seite

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231359
247334
278543
365533
334848
365866

Auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich
hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer
aus die Lose gleicher Nummer in den beiden
Abteilungen I und II

Gewinnauszug
5. Klasse 41. Preußisch-Süddeutsche
(267. Preuß.) Staats-Lotterie
Ohne Gewähr Nachdruck verboten

Rasch 'war mau in Heidelberg; es war -gegen -
20.15 Uhr, als man sich im „Artu-shof" noch
einmal traf, wo Assessor Boos einen -kurzen
Rückblick über die große Ausbeute des Tages
Wb. Die Erkenntnisse, die man -im Odenwald
bei dieser Tagfahrt gewonnen hat, kann man
zum Teil -auch in der Kurpfalz verwerten. Vor
allen Dingen ist das Wichtigste an solchen Fahr-
ten, daß der einzelne Landwirt einmal heraus
kommt aus seinem Gesichtskreis und in einer
anderen Gegend ficht, nach welchen Methoden
dort gearbeitet wird. Denn daß die Bauern
heute möglichst aus eigener Kraft ihren Aufstieg
finden, liege auch im Sinne Adolf Hitlers.
Sicherlich wird allen Teilnehmern diess
GrüNland-Tagfahrt eine sehr lehrreiche und un-
vergeßliche gewesen fein. War doch auch die
Stimmung und der Gemeinschaftsgeist während
der ganzen Fahrt vorzüglich, so daß auch nach
dieser Seite hin alle Gründlandfahver die ange-
nehmsten Erinnerungen haben. Sicherlich haben
sich die Assessoren Boos und Kirchgäßner im In-
teresse unserer Landwirtschaft durch die Beran- ,
staltung der Grünlandfahrt verdient gemacht

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133214
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257386 365458
323596 335414
371834 383268

113183
144335
176781
224146
253356
281926
366285
346196
366352
386422
Im Gewinurade verblieben: 2 Prämien zu
je 500000 und 100 Prämien zu je 3000, 2 Ge-
winn« zu je 800000, 2 zu je 300000, 2 zu je
200000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 8 zu je
SOOOO, 22 zu je 25600, 132 zu je 10000, 30« zu
je 5000, 592 zu je 8000, 17S8 zu je 2000, 3606
-z« je 1000, 5864 zn je 500, 17848 zu je 400 M.

11. Ziehungstag 21. August 1833
8n der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne
über 400 M. gezogen
2 Gewinne zn 10000 M. 143290
10 Gewinns zu 5000 M. —" "
S32420 391644
22 Gewinns zu 3000 M.
87859 126259 172913
370571 389424
52 Gewinns -tt 2000 M°

Elm Wiederholung -es Zo. Samar im Film
Der Fackelzug der SA am Abend des historischen 30. Januar durch das Brandenburger Tor,
eine Szene die jetzt für den im Werden befindlichen Horst-Wessel-Film gedreht wurde. Hunderte
von SA-Leuten hatten sich für die Aufnahmen zur Verfügung gestellt. DwussNd-e von Zuschauern
erlebten Unter den Linden im Licht der Jupiterlampen noch einmal das überwältigende Schau-
spiel jener Nacht.

256116
75162
351615
. . 48889
62697 65861 74956 94472 97865 117866 126724
137325 156529 154363 168462 174563 177268
224166 229894 231926 276382 361832 362126
369683 359279 388696
164 D-Wirin-,I> 1666 M. 6656 19588 28577 35461
54282 79335 79555 86262 87674 98716 -
166459 - -- -- -
162611
192675
246158
277173
318763
366915
164 Gewinn- ,n 566 M. 3764 8976 9464
19349 36965 32742 35768 35951 7777?
49783 58212 73762 76566 96576 95537
169432 - - - -
146652
159642
191868
222358
235179
255419
279956
311997
338165
377661
8n der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne
über 400 M. gezogen
2 Gewinne,u 25666 M. 127575
2 Gewinne,u 16666 M. 4599
8 Gewinn« zu 5666 M. " '
211832
26 Gewinne zu 3666 M.
118965 156367 254134
394693
48 Gewinns zu 2660 M.
72793 92465 122358
199267 236416 236582
318377 324197 333644
388352 392192 398887
92 Gewinne zu 1666 M.
59873 66837 68521 86252 93673
126425 - - -
186544
211547
249952
311263
386618
154 Gewinne zu 566 M. 9261 13587 14439 21656
31216 32652 32865 42486 47854 49827 -
69917 71647 96599 93965 94671 95589
166711 - - - -
142172
176385
217161
257389
274656
362929
339786
361268
386399

hoher Sechziger ist, -begrüßt uns. Der Blick seiner
Augen verrät, daß es sein Wesen ist, den Dmgen
auf den Grund zu gehen. Seine gewandte Rede-
weise, wenn auch in gutem Dialekt, zeigt den be-
lesenen Landwirt, der sich neben alter Tradition
auch die Erkenntnisse der modernen Bewirtschas-
»un-gsweis-e anzueignen weiß. Das Gut, daß er
nun so auf hohe Blüte gebracht hat, war b-m
seinem B-orbesitzer ziemlich heruntergekommen.
Heute zählt es 51 hessische Morgen (25 Ar der
Morgen). 60 Prozent der landwirtschaftlichen
Flüche nimmt das Grünland in Wiesen, Weiden
und Ackersutterfläche ein. Sonst beträgt der
Durchschnitt im Hinteren Odenwald nur 42 Pro-
' Hauptziel ist also ein starker Viehstand, der
abe-r vollkommen von der eigenen Scholle
ernährt wird.
Fm Betrieb sind durchschnittlich zwei Arbeits-
pferde, ein Fohlen, außerdem noch ein Zucht-
hengst des hessischen La-ndesgestüts, sieben bis
acht' Kühe, acht Stück Jungvieh, einige Kälber,
drei bis vier Zuchtsauen, ein Eber und sechs bis
zehn Läuferschweiue. Die Leistung sieht man
darin, daß im Kreise Erbach aus 100 Hektar
>01 Stück Großvieh kommen, während nach
Sieferts Ergebnissen 150 Stuck Großvieh aut
>00 Hektar kommen. Der üppige Wuchs des
Grases auf den Weiden fällt auch dem Laren
sofort auf. Wenn auch in der Gegend reichliche
Niederschläge herrschen, so ist es doch der inten-
siven Pflege und Düngung Sieferts zu danken,
daß die Weiden so reichen Ertrag abwerfen.
Neben reichem Stallmi st, den er auch ourch
diL Dungloge verbessert, ist es auch die reichliche
Anwendung von Düngemitteln. Günstig für
Siefert war, daß mau von feiten bekannter
Kunstdüngerfirmen sein Gut als Versuchsgut
benützte, so daß er natürlich unmittelbar den
ganzen Entwicklungsprozeß beobachten konnte.
Zur Sicherung der Grünfutterernte hat Lie-
fert -ebenfalls
zwei große Silos
gebaut, die insgesamt 70 Kubikmeter fassen. Die
Grünfuttersilos werden meistens mit Gras ge-
füllt, das Mitte bis Ende Mai gemäht wird, da
ja in dieser Zeit das Gras führ rasch wächst.
Zuerst hatte Landwirt Liefert mit AbwÄ-kver-
fahren gearbeitet; nun ist er zur Kaltvergärung
übevge,gangen. Ein 70 Zentner schwerer Deckel,
der durch Motorkroft gehoben wird, preßt das
Futter, Vas jeweils nachgefüllt wird, stark zu-
sammen, so daß ein Nachfüllen immer möglich
ist. Der Teckel wird durch alte Säcke abgedichtet.
Wie schon gesagt, kommt sehr viel Grünfutter
in der zweiten Hälfte des Ma: in den Silo
Mer auch ein Teil des zweiten und dritten
Schnittes sowie die Rübenblätter und Kleegras
kommen hinein.
Um die Verluste bei den Kartoffeln für -die
Schweinemast durst Frost, Faulen und V-er-
atmen zu vermeiden, hat sich Siefert noch eine
Kartosseleinsäuerungsgrube
gebaut, die 10 Kubikmeter faßt; dadurch hat er
für den Winter fertiges Futter. Mit seinem
Oden Wald er Rotvieh hat Siefert das
neue Zuchtziel verwirklicht. Das Vieh ist tief
und breit und nicht so starkknochig, «in Typ, den
man heute als Milchtyp sucht. Einzelne Kühe
haben -eine Tagesleistung von 27 Liter Milch.
Bei der S chw'einez u ch t hat sich am besten
das veredelte Landschwein bewährt. In der
Pferdezucht ist man in dieser Gegend dazu
übergegangen, den schweren Belgier abzuschaffen
und hat dafür den leichteren warmblütigen Ol-
denburger, der gängiger ist und sich bis jetzt sehr
gut bewährt hat, eingeführt.

Zweige einzuführen und deshalb habe man sich
entschlossen, drei kleinere Fahrten einzuführen.
Als sehr wichtig komme t.di-e Futtsrw-rtschaft
in Betracht, der die heutige Fahrt diene, 2. der
Tabak- und Hopfenbau, der wahrscheinlich in
die Pfalz führe und Z.We'n- und Obstbau, Vesten
Ziel noch unbekannt ist. Dabei soll mögl-chst
allen etwas geboten werden. Zur der eigentli-
chen Fahrt des Tages sei cor allen Dmgen
daran erinnert,
daß der Landwirt heute sehen müsse wl-st-
schastseigLnes Futter zu erzielen und sich
unabhängig zu machen.
In diesen Sinne stelle er Landwirt H. Jörder
vor, der obwohl noch jung an Jahren aus eige-
ner Kraft und unter Kontrolle der Landwirt-
schaftlickvn Schule dazu üb-ergegaugen ist,
Eichenschälwald in Weide zu verwandeln, ein
Gvünfuttersil-o und eine Düugerstatst die soge-
nannte württembergische Du-üglege sich gebaut
hat.
Als der junge zielbswußte Landwirt daran
ging, den Eichenschälwald auszuroden und die
Weide anlsgte, wurde er von manchem aus sei-
ner Gegend bespöttelt und belächelt. Die Baum-
stumpen ließ er stehen, denn sie gehen mit der
Zeit schon allein ein. Er -gab dem kalkarmen Bo-
den Stickstoff, Kali und Thomasmehl und säte
Rotschwänze!, italienisches Heugras, Weißklee,
Timotegras und Wichtenvispengvas. Er begann
damit 1931. Wie man sich selbst überzeugen
konnte, war in der ersten ältesten Koppel ein
ganz fetter Wuchs. Daß sich das Vieh wohl-
fühlt, sah man auch daran, daß sich die Kühe
auf der Weide infolge satten Behagens nieder-
gelegt hatten. Wie dieser junge Landwirt weiter
rastlos bestrebt ist, aus der alten hemmenden
Wirtschaftsweise seiner Gegend herauszukom-
m-en, bewies die Anlage seiner Gmnfutters-ilos,
wenn auch in 'bescheidenem Rahmen, und seiner
Düngerstatt. Seine Methode bestand darin, daß
er das grüne Futter vor allem 'im Silo fcst-
stampfte und es mit einem luftdichten Deckel ver-
Des weiteren machte schloß. Diese Anlage hat er mit Hilfe eines
arbeitslosen Maurers selbst gebaut und so die
Kosten ziemlich verringert. Jedenfalls ist er auf
dem besten Weg, den Gvünfuttermaugel seiner
Heimat und somit auch den Stand seines Rind-
viehs zu heben. Es. ist unmöglich, im Rahmen
eines Artikels hier auf alles Interessante, das
man hier sah, eiuzugehen, galt es doch, von
Eit-erbach -aus noch fünf Besichtigungen vorzu-
nehmen. Jedenfalls zollten- selbst ältere Land-
wirte Anerkennung für Jörders Leistung.
Nun ging die Fahrt durch einen schönen TsÄ
des Odenwalds Airlenbach bei Beerfelden
zu. Unterwegs wurde in Siedelsbrunn
im Gasthaus „Zum Morgenstern" ein kleiner
Imbiß eingenommen. Bon hier aus hatte man
einen herrlichen Blick auf einen großen Teil des
Odenwaldes. Ebenfalls in guter Erinnerung
wird einem die vorzügliche „H-ausmacher" blei-
ben, die — nebenbei bemerkt — auch billig -war.
Uebevhwuht gibt es hier gute Ferienplätze schon
für 3,50 pro Tag.
An anmutigen Tälern und üppigen Wäldern
vorbei -geht die Fahrt weiter, bis wir in Airlen-
bach si-Nd. Dort wurde das weit und breit be-
kannte
Mustergut des Landwirts I. A. Siefert H.
besichtigt. Schon die Lage des Hofes, der schmucke
Bau des Wohnhauses und der Sallungen, lassen
von weitem -erkennen, daß man es hier mit
einem -erstklassigen landwirtschaftlichen Unter-
nehmen zu tun hat. Der Bauer, eine 'sympathi-
sche Gestalt mit scharfgeschnittenem Gesicht, des-
sen sehnige Gestalt nicht verrät, daß er schon «in

MeGrüvlandfOrldeSVersuchsringSFurpfch
Wiesloch durch den Odenwald
Die diesjährige Grünlandtagfahrt des Bsr-
suchsrmgs „Kurpfalz" Wiesloch verlief am leg-
ten Freitag wiederum sehr erfolgreich und lehr-
reich wie man dies seit Jahren gewöhnt ist. An
der Fahrt beteiligten sich etwa 50 Teilnehmer,
die sich aus interessierten Bauern, Vertretern
der Staats- und Gemeindebehörden und Lehr-
kräften der Landwirtschaftlichen Schule zusam-
mensetzten. Die Leitung der Veranstaltung tag
im den Händen der Assessoren Boos, des der-
zeitigen Schulvorstandes -derlandwirtschaftlichen
Schule in Wiesloch, und Kirchgäßner. Die
Fahrt begann morgens um 8 Uhr in Heidelberg
mit dem blauen Allwetterwagen der Straßen-
bahn -durch -das Neckartal bis Neckarsteinach.
Hier wurde im das St-eiunachtal über Schönau,
Heiligkreuzsteinach nach Eiterbach abgebogen.
Gleich am Anfang des St-smachtales, das em
Hauptwiss-enland für d-en vorderen Odenwald ist,
führte Assessor Boos die Teilnehmer in das zur
Zeit -aktuelle Problem der
Entwässerung der Steinachtalwiesen
s«n. Sie ist «ine Lebensfrage -betreffs der Vieh-
zucht im dieser Gegend. Infolge des schlechten
und wenigen Futters, das in dieser Gegend ge-
deiht, liegt natürlich die Entwicklung der Vieh-
zucht noch sehr im argen. Assessor Boos wies
auf die unbedingte Dringlichkeit dieser Auf-
gabe hin, deren Lösung die Zukunft der Bauern
bedingt. Wie aber ein Landwirt, aufgeschlossen
den Ergebnissen der modernen Agrarwissenschaft
und in engster Fühlung mitderLandwirtschafts-
schule in Wiesloch -arbeitend diese heikle Frage
der Grünfutterbeschaffung zu lösen versucht und
auch versteht, bewies die erste Besichtigung des
Tages, nämlich der
landwirtschaftliche Betreib des Landwrrts
H. Jörder in Eiterbach.
Bevor die eigentliche Besichtigung vo-nstatten
ging, begrüßte Assessor Boos alle Erschienenen,
insbesondere als Vertreter der Bauernkammer
Bürgermeister Frank Sinsheim, Krsisrat Sauer,
Domänenrat Knapp, sowie die Vertreter der
J. G. F. und der Presse, i"
er die Mitteilung, daß nun in Zukunft nicht nur
eins einzige GrünlaNdfahrt im Jahre stattfinde,
sondern in anbetvacht der vielen sinschnside-ud-sn
agrapolilifchen Umwälzungen der Gegenwart
sdie Landwirte recht intensiv in die verschiedenen

Der Unterschied, der durch Sieferts gute Dün-
// gung auf seinen Weiden gegenüber einem andern
Gute zu sehen ist, -ist ganz gewaltig.
Eine besondere Sorgfalt verwendet Siefert
auch für die sogenan-nte'württemb-ergische Dung-
lage. Das Hauptziel muß sein, -den Stickstoff im
Stallmist zu erhalten, die Einwirkung der Sonne
zu vermeiden. Dafür werden zwei Gävstätten
angelegt, eine abgedeckte uNd sine zur Entnahme
von Mist. Ist die sine leer, dann wird die an-
dere angebrochen, und die erstere wird wieder
„angelegt". Dadurch entsteht ebenfalls
eine rationelle Dungwirtschast.
Zuf-ammenfafs-end kann gesagt werden, daß
auf dem Sief-ertschen Gute durch sine zielbswußte
Organisation nach folgenden erfahrenen Grund-
sätzen gearbeitet -wird: 1. Durch -eine intensive
Bodenpflege ist Siefert in der Lage, sich einen
starken Bi-shstaud zu halten, der es chm 2. wie-
derum ermöglicht, durch starke Mistpvod-uktion
das Ackerland gut zu ernähren und dadurch noch
-andere Tierzucht zu halten, wie Pferde, Schweine
und Hühner, die er aber alle -durch sein selbst
erzeugtes Mastfutter ernähren kann. Wiederum
weitere Einnahmen verschafft er sich -durch die
Anlage van 120 Apfelbäumen, durch die er
Most- und Tafelobst züchtet.
Wir festen also, der Betrieb ist vielseitig und
kann sich in Kvifenzeit-en eines Produkts -elastisch
an-passen. Man bedenke die Wirkung, wenn alle
Bauern einer Landschaft nach diesen Grundsätzen
verfahren würden. Mit zahllosen Preisen ist'
Siefert seit vielen Jahren schon immer ausge-
zeichret worden.
Um viele interessante Einblicke und Belehrun-
gen reicher geworden, führ man weiter nach
Beerfelden, wo man im Hotel „Zum Schwanen"
dos treffliche Mittagsmahl einmahm, und daun
d-en
landwirtschaftlichen Betrieb des Landwirts
W. Michel in Beerfelden
b-ssichtiate. Auch stier ein eigenwilliger, nachdenk-
licher Bauer, der zielbswußte Woge geht und
ebenfalls ein Mustergut sein -eigen nennen kann.
Sein Großvieh ist noch der alte Zuchttyp, Sim-
mentbaler Gelbvieh, hochgewachsen, mit kräfti-
gem Knochenbau. Aber durch die intensive Wei-
denwirtschoft, GrüNfuttevsilobau, hat er ebenfalls
einen guten Mi-lchertrag. Interessant war es
d-astei zu erfahren, daß er im eigenen Ort 15 FH/
für den Liter Milch bekommt, während er von
der MÄchzentvale Mannheim nur 10 .ist/ be-
kommt. Auch in dem Gute Michels sah man
überall peinlichste Ordnung und Organisation.
Die Zeit drängte, denn es waren noch ver-
schiedene Besichtigungen zu erledigen. Bon Beer-
felden herüber noch der Weschnitzmühle «bei
Weinheim. Eine prächtige Fahrt, die vielen der
Tsilnebmer zum erstenmal zeigte, wie schön
unser Odenwald U und wieviel vorzügliche Fe-
rienplätze es in diesem gibt.
In der Weschnitzmühle wurde ein Einblick 'in
die staatliche hessische Lehranstalt sür
Schweinezucht und Hühnerhaltung
genommen. Es finden dort für Bauernsöhne
und -töchter drei- bis s-echstägige Lehrkurse statt,
die sich gerade in dieser Dauer am besten be-
währt haben. Als Houptzucht-schwein wird das
veredelte Landschwoin bevorzugt. Die derzeitigen
Zuchteber hat man aus Pommern und Olden-
burg. Die S chweineställe sind innen mit
gepreßtem Stroh ausstaffiert und -außen mit
Holzjal-usien gebaut. Bei dem Bodenbelag pro-
biert man verschiedene Böden aus. U. a. 'verwen-
det man Harrizitplatten, Afphaltplatten, Dhain-
ger Hohlplatt-en und säurefeste Klinkevplatten.
Das KartoffeloinfSuerungsverfahMN wird stier
ebenfalls stark ausgenützt. Nur die Eber 'fressen
die Sauerkart offest nicht.
In der Hühnerzucht werden die rebhustüfar-
bigen Leistungsitaliener bevorzugt. Die Fütte-
rung enthält viel Flsischmehl.
Zur Abhaltung von Lehvkuüsen besitzt die
Zuchtanstalt schöne geräumige Lehrsäleund
Au fe n t halt s r ä u me.
Bon hier aus fuhr man -z-um letzten Punkt der
reichhaltigen Tagesordnung, nämlich nach
Großfachsen, um
die Ergebnisse der Feldbereimgung
zu studieren. Der Bürgermeister von Großsa-chfen
selbst führte die Teilnehmer des Versuchsvings
hinaus in die -G rv ßf-a ch sene r Gemar-
kung und zeigte istnen die j-etzt 'breitgswovdenen
Aecker, die durch die Zusammenlegung entstan-
den sind, und au die jetzt überall ein Weg
grenzt. Ebenso -werden die Bäume 3,50 Meter
weit -entfernt -vom Wege -gepflanzt. Infolge der
vorgeschrittenen Zeit konnte nur an -eine flüch-
tige Besichtigung der FMbeneinigung gedacht
werden.

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162986
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335162
797 28698 38668 51421

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262284
234568
261648
346287
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