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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Juli bis September)

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Nr. 200-225 (1. - 30. September)
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kkÄLer Lots HIootsA, 25. Zsptsmksr 1933 68. ^akrZ. / ^sr. 220
HeÄelberyerVMsblatt

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dreifachen Sieg-Heil und dem deutschen Gruß

Flugplatz ein, wo er von einer ungeheuer großen
Zuschauermenge begeistert empfangen wurde. SA.,
SS., Hitlerjugend und Jungvolk empfingen den
Führer mit großen Blumensträußen. Mehere
Flugzeuge der Fliegerstaffel der SA. und der aka-
demischen Fliegerschule umkreisten den Platz, um
Adolf Hitlers Flugzeug zu empfangen.
Unter den Anwesenden Führern der Partei und
der Spitzen der Behörden bemerkte man Reichs-
statthalter und Gauleiter Sprenger, den
Frankensührer Streicher, General v. Ham-
me r st e i n, Eeneralinspekteur Dr. Tod t, Reichs-
statthalter R ö v e r-Oldenburg, sowie den Ge-
neraldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmül-
l e r.
Adolf Hitler begab sich im Kraftwagen durch
ein Spalier von SA.-Leuten durch die Stadt nach
der Arbeitsstätte. Kurz vor dem Führer war
Reichsminister Dr. Goebbels ebenfalls aus dem
Flugplatz eingetroffen.
Die Fahrt gestaltete sich zu einer Triumph-
fahrt ohnegleichen.
Erhebend war die Begrüßung des Führers durch
die 30 000 Frankfurter Schulkinder, die auf der
prächtigen Forsthausstraße Aufstellung genom-
men hatten. Der Kanzler ließ das Auto hier lang-
samer fahren und konnte so die Huldigung einer
Jugend entgegennehmen, von deren Herzen er
voll und ganz Besitz ergriffen hat.
Der Staatsakt aus der Arbeitsstätte.
Schon lange vor Beginn des feierlichen Aktes
ist der Platz von einer dichten Menschen-
kette umsäumt. Um 10 Uhr marschieren unter
Vorantritt der Musik die 700 eingestellten Arbei-
ter mit Hacken und Spaten über den Schultern auf
und nehmen mit der Front nach dem Stand des
Führers Aufstellung. Dahinter gruppieren sich die
Angehörigen der Arbeiter. Nach und nach treffen
die Ehrengäste ein, unter ihnen auch der Führer
der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Ley, der vielen
Arbeitern die Hände schüttelt, und Reichsbank-
präsident Dr. Schacht. Um 10.45 Uhr verkünden
heranbrausende Heilrufe das Nahen des Führers.

Erzeugnisse solle sofort in allen Ländern un-
tersagt werden.
Der Korrespondent hebt hervor, daß die
Sanktionsfrage noch zu regeln bleibe,
und weist darauf hin, daß Mussolini gewissen
französischen Forderungen nicht aus Sympa-
thie für Frankreich nachgegeben habe, sondern
in dem Bestreben, eine Schiedsrichter-
rolle einzunehmen.
Unzutreffende Kombinationen
Paris, 24. Sept. Das „Echo de Paris" hatte
gestern von angeblichen deutschen Ge-
genvorschlägen zur Abrüstungsfrage ge-
sprochen, die Botschafter Köster dem englischen
Botschafter Lord Tyrell überbracht haben
sollte. Wir glauben zu wissen, daß diese Mel-
dung auf freier Kombination beruht, und daß
ebenso die heutigen Erklärungen des „Echo de
Paris" unrichtig sind, Botschafter Köster habe
Ministerpräsident Daladier um eine Audienz
gebeten, um ihm Vorschläge der deutschen Re-
gierung zu unterbreiten.
Dr. Goebbels in Genf
Genf, 24. Sept. Reichsminister Dr. Goeb-
bels ist heute nachmittag 5 Uhr mit einer
dreimotorigen Junkersmaschine aus dem Gen-
fer Flugplatz zur Teilnahme an der morgen

Er begrüßt zunächst Dr. Schacht und Dr. Dorp-
müller und nimmt dann die Huldigung einer
Gruppe von Kindern entgegen, die ihm prächtige
Blumensträuße überreichen. Dann eröffnete Gau-
leiter Müll er-Scheid den Akt.
Reichsstatthalter und Gauleiter Sprenger
begrüßte den Reichskanzler im Namen aller, die
von jenem Geist erfüllt worden sind, den er zu-
erst gepredigt habe. Er schätze sich glücklich als
Reichsstatthalter von Hessen, daß hier an dieser
Stelle das große Werk begonnen werden kann.
— Mit einem dreifachen Sieghsil auf den Führer
das begeisterten Widerhall fand, schloß der Reichs-
statthalter seine Ansprache.
Nach dem Gesang des Deutschland- und des
Horst-Wessel-Liedes meldete der Generalinspek-
teur des deutschen Stratzenwesens, Dr. Todt, dem
Führer die A r b e i ts b er e i t s ch aft der ersten
deutschen Reichsautobahnen. Die Arbeiter seien
bereit, aus den Befehl des Führers die Arbeit
zu beginnen. Darauf überreichte der Vorsitzende
des Vorstandes der Deutschen Reichsautobahnen,
Generaldirektor Dr. Dorpmüller, dem
Reichskanzler einen Spaten und dankte gleichzei-
tig namens der Deutschen Reichsbahn dem Füh-
rer, daß er die deutsche Reichsbahn und die Auto-
bahnen zusammengeschlossen habe zu Nutz und
Frommen unseres Vaterlandes.
Hierauf hielt der Reichskanzler folgende Rede:
Arbeiter, ans Werk!
Meine Herren Minister! Meine Herren Präsi-
denten der Reichsbahn und der R-eichsbank!
Meine Herren Statthalter, Gauleiter und Par-
teigenossen und meine deutschen Arbeiter!
Wir stehen heute am Beginn einer gewaltigen
Arbeit. Sie wird in ihrer Bedeutung nicht nur
für das deutsche Verkehrswesen, sondern in wei-
testem Sinne für die deutsche Wirtschaft erst in
späteren Jahrzehnten vollständig Mwürdigt
werden. Dem Verkehr beginnen wir nunmehr neue
Schlagadern zu bauen! Neue Verkehrswege wer-
den nun in der Gestaltung des deutschen Auto-

Die erste Etappe der Reichsautobahn
Frankfurt-Melbers begonnen
Der MWkmkr ergreift -en Spaten zum ersten CpatenM / Tausen-e von Arbeitern werden
aus Sabre hinaus beschäftigt
Frankfurt, a. M., 23. Sept. 1933. s
Die alte Kaiserstadt war heute der Mittelpunkt .
historischen Geschehens. Der große Plan der natio- §
nalsozialistischen Regierung, als Teil des Kamp- s
fes gegen die Arbeitslosigkeit Deutschland mit !
ieinem Netz von Autostraßen zu durchziehen, fand
mit dem ersten Spatenstich zu der Teilstrecke '
Frankfurt — Darmstadt — Ma nnheim — Hei-
delberg seine Verwirklichung.
Vor und auf dem Hofe desArbeitsamtes ver- '
sammelten sich um 7 Uhr die mehr als 700 bisher
arbeitslosen Volksgenossen, die dazu ausersehen
sind, den Autostratzenbau zu beginnen. Der Prä-
sident des Landesarbeitsamtes, Oberregie-
rungsrat Dr. Kühne, beglückwünschte die Ar-
beiter. Dieser Tag des Arbeitsbeginnes an der
ersten Autobahn Deutschlands weise nicht nur dem
deutschen Verkehrswesen neue Wege, dieser Tag
bedeute einen großen Fortschritt in der Ankurbe-
lung der Wirtschaft. Der Redner dankte dem Füh-
rer für die große Arbeitsschlacht die er begonnen
und mit Erfolg weitergeführt habe. Seine An-
sprache klang in ein dreimaliges Siegheil auf den
Führer aus.
Und nun formierten sich die Arbeiter zu einem
langen Zuge, um unter Vorantritt einer Musik-
kapelle und unter Begleitung einer SA.-Abtei-
lung zum Börsenplatz zu marschieren.
Der Festakt aus dem Börsenplatz.
Auf dem Börsenplatz begrüßte Reichsstatthalter
und Gauleiter Sprenger die Arbeiter der
Stirn und der Faust und wies darauf hin, daß
mehr als zwei Millionen durch die Maßnahmen
des Führers aus verelendender Arbeitslosigkeit
wieder einer fruchtbaren Tätigkeit zugeführt wor-
den sind. So werdet Ihr als Wahrzeichen Eurer
Arbeit die Schaufel erhalten, um an dem Bau
der Autobahn „Main-Neckar" Hand anzulegen.
So bleibt nun beseelt als Soldaten der Arbeit von
dem zähen Willen, der die Kämpfer der NSDAP,
umlohte, als sie auszogen, den Nationalsozialis-
mus in den Bau zu tragen, und vollendet das
Werk des größten Deutschen Adolf Hitler.
Nachdem der stürmische Beifall zu der Ansprache
des Reichsstatthalters verklungen war, ergriff der
Eeneralinspekteur, Dr. Todt, das Wort
und führte u. a. aus: Wir haben Euch jetzt aus
dem Arbeitsamt herausgeholt, um Euch Arbeit
und Brot zu geben. Wir bauen keine Paläste,
-wir bauen Straßen, Autostraßen, nicht nur in
Frankfurt am Main, sondern im ganzen Reich
und geben Euch nicht nur Arbeit für ein paar
Wochen, sondern nach und nach hoffen wir 300 000
Mann für fünf, ja vielleicht sogar zehn Jahre be-
schäftigen zu können und darüber hinaus werden
in Zusammenhang mit diesen Autostratzenbauten
eine Million Menschen Beschäftigung finden kön-
nen. Wir bauen keine Straßen nur für Luxus-
autos. Im Gegenteil, der Lastwagensoll domi-
nieren, der die Rohstosse von den Häfen nach den
Fabriken, die landwirtschaftlichen Erzeugnisse
vom Lande in die Städte bringt. Ihr seid die
ersten, die bei diesem Bau eingesetzt werden sollen,
bis der letzte Kilometer der Autostraßen fertig-
gestellt ist. Mit einem dreifachen Siegheil auf den
Führer schloß Eeneralinspekteur Todt seine An-
sprache.
Die Verteilung der Werkzeuge.
Reichsstatthalter Sprenger überreichte dann im
Namen des Führers jedem einzelnen der
über 700 Arbeiter das Werkzeug. Die
Zimmerleute und Holzfäller bekamen schwere
Veile. Die Ingenieure und Meßgehilfen Schieb-
lehren und Meßmaße. Die Maurer und Beto-
nterer Kellen, die Tiefbau- und Hilfsarbeiter je
eine Schippe.
Damit war die Kundgebung auf dem Börsen-
platz beendet. Die Arbeiter formierten sich zu
einem imposanten Zug mit geschultertem
Werkzeug und marschierten durch die Straßen der
Stadt in südwestlicher Richtung nach dem gleich
vor den Toren der Stadt gelegenen Arbeitsplatz,
an dem der Führer den ersten Spatenstich vor-
nahm.
Frankfurt a. M., 23. Sept. Der Führer, Reichs-
kanzler Adolf Hitler, traf heute vormittag um
10.08 Uhr im Flugzeug auf dem Frankfurter

Französisch-italienische Verständigung
Bedingte sofortige Vermehrung -er Aefensivwaffen Deutschlands?
Paris, 24. Sept. Der römische Korrespon- bakteriologischen, für den Krieg bestimmten
dent des „Matin" berichtet, daß die zwischen ----- ----- -- -----
Rom und Paris geführten Verhandlungen
eine Verständigung über gewisse Punkte ge-
bracht hätten, die der englisch-italienisch-fran-
zösischen Einheitsfront in Genf als Grundlage
dienen sollten. Zu diesen Punkten gehöre:
1. Beibehaltung des militärischen status
qno für die ehemaligen Alliierten.
2. Frankreich und Italien verpflichten sich,
ihre Streitkräfte und alle Rüstungen wäh-
rend einer Probezeit von vier Jahren, die
nunmehr offiziell angenommen werden soll,
nicht heraufzusetzen. Während dieser Probe-
zeit würde eine ständige automatische inter-
nationale Kontrolle über die Rüstungen aus-
geübt werden.
3. Wenn in dieser Probezeit keine Verfeh-
lungen Deutschlands festgestellt würden, wür-
den die ehemaligen alliierten Mächte nach Ab-
lauf dieser Frist die progressive Herabsetzung
ihrer Rüstungen auf der Grundlage des Pla-
nes Macdonalds vorzunehmen.
4. Deutschland solle bereits jetzt eine Ver-
stärkung seiner defensiven Rüstungen und sei-
nes stehenden Heeres zugestanden werden,
jedoch nach dem Grundsatz der Vereinheit-
lichung der Armeetypen. Die Aenderungen
des deutschen Heeresstatues würden im einzel- , „
nen in Genf besprochen und überdies nur beginnenden Völkerbundsversammlung ange-
etappenweise i n dem Maße vorgenommen kommen. Er wurde von den zahlreich erschie-
werden, in dem die Kontrolle die strikte Ein- nenen Deutschen überaus herzlich mit einem
Haltung der Verpflichtungen ergebe. ! 's 7 ' „ 7 ' '7 "7
5. Jegliche Herstellung von chemischen oder begrüßt.

straßenwesens die gebührende und notwendige,
Berücksichtigung finden.
In Jahrzehnten wird man dann den Verkehr
abhängig sehen von diesen neuen großen Vsr»
kehrsstraßen, die wir nunmehr durch ganz
Deutschland ziehen wollen. 6400 Kilometer sind
der erste Beginn dieses Werkes. Ich weiß, datz
diese gigantische Arbeit nur denkbar M durch
die Zusammenarbeit Vieler, daß dieses Werk nie
hätte entstehen können, wenn nicht, angefangen
vom Kabinett, der Reichsregierung, über die
deutsche Reichsbank und die deutsche Reichsbahn,
die Erkenntnis der Größe dieses Werkes Platz
gegriffen hätte und der Wille, dieses Werk zu
verwirklichen.
Wir kämpfen damit zugleich an, gegen die
schwerste Not und das tiesste Unglück,
das über Deutschland im Laufe der letzten 15
Jahre gekommen ist. Der Fluch der Arbeitslosig-
keit, der Millionen Menschen zu einer unwürdi-
gen und unmöglichen Lebensführung verdammte,
muß beseitigt werden. Wir sind uns darüber
klar, daß der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit
nicht von heute ans morgen zum vollen Erfolg
führen kann, aber wir sind uns auch darüber
klar, daß dieser Kampf unter allen Umständen
durchgeführt werden muß. Wir sind entschlossen,
es zu tun, denn wir haben der Nation das Ge-
löbnis abgelegt, diese Not zu beseitigen. (Stür-
mische Hei-lrufe.)
BierIahre haben wir uns damals ausge-
beten und wollen diese vier Jahre nützen zum
Segen und Frommen unseres deutschen Volkes
und damit in erster L'nie für den deutschen Ar-
beiter. Ich bin, meine Arbeiter, m der Zeit mei-
nes Kampfes um die Macht in DsutschlarÄ von
denen, die selbst vorgaben, Ar b eiter inter-
sssenzu vertreten, oft angegriffen worden mit
dem Hinweis auf meine Herkunft. Damals
pflegte man zu sagen: Was will denn der ehe-
malige Bauarbeiter oder Anstreicher eigentlich?
Ich Hin glücklich und stolz, daß mich das Schicksal
gezwungen hat, diesen Weg zu gehen. So habe
ich vielleicht mehr als andere Verständnis be-
kommen für den deutschen Arbeiter, für sein
Wesen, für sein Leid, aber auch für seine Lebens-
notwendigkeiten. (Bravorufe.)
Wenn wir dieses Werk heute beginnen, dann
tue ich es aus diesen Gefühlen, aus diesen Er-
fahrungen meines eigenen Lebens heraus^ ich
weiß daher auch, daß das, was heute mit -einem
Fest beginnt, für viele Hunderttaufende Mühe
und Schweiß bedeuten wird. Ich weiß, daß dieser
Tag des Festes vergeht, daß die Zeiten kommen,
da Regen, Frost und Schnee dem -einzelnen die
Arbeit sauer und schwer machen werden. Wer es
ist notwendig, di-ös-e Arbeit muß getan werden;
uns hilft niemand, wenn wir uns nicht
selbst helfen.
Den zweckmäßigsten Weg, das deutsche Volk wie-
der in den Prozeß der Arbeit zuvückzu-führen,
sehe ich dann durch große monumentale, Arbei-
ten, irgendwo zunächst die deutsche Wirtschaft
in Gang zu fetzen.
Wenn Ihr heute eine schwere Arbeit über-
nehmt und in den harten Zeiten des Herbstes,
des Winters und des Frühjahrs iweiterführen
müßt, dann sorgt Ihr dafür. >daß durch Eure ge-
steigerte Konsumkraft wieder 'hunderttausend
andere in Fabriken und Werkstätten Arbeit -be-
kommen.
Es ist unser Ziel, die Konsumkraft der
Massen langsam zu heben
und auf diesem Wege die Pvoduktionsstätten mit
Aufträgen zu versehen und die deutsche Wirt-
schaft wieder in Bewegung zu bringen. Ich bitte
Euch daher, stets zu bedenken, daß es heute nicht
in unserem Ermessen stecht, -welche Arbeit wir zu
wählen 'haben.
Ich bitte Euch, zu bedenken, daß wir in einer
Zeit leben, die das Wesentliche m der Arbeit an
sich sicht, daß wir einen Staat aufbau-en wollen,
der die Arbeit schätzt um ihrer selbst willen,
weil er eine Pflicht an der Nation erfüllt, einen
Staat, der durch seinen Arbeitsdienst jeden er-
ziehen will, jedes Söhnchen auch hochgeborener
Eltern zur Achtung der Arbeit, zum Respekt vor
der körperlichen Tätigkeit im Dienste der Volks-
gemeinschaft. (Beifall.)
Ich weiß, daß dieser -große
Prozeß des inneren Zusammenschmiedens
unseres Volkes nicht von heute auf morgen voll-
zogen werden kann. Was in 30, 40, 50, 100
Jahren auseinandevbrach, daß Ihr verzagen
und verbildet wurdet, das können auch wir nicht
in wenigen Monaten beseitigen. Die Menschen
haben ihre Voreingenommenheit zu sehr in sich
eingepflanzt erhalten, als daß sie von heute auf
 
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