PsicherVMMM
! Leiäeköerg, Nm8iag. dm 12. Feöiuar 190?.
!1. Ia^ g
N
Verantwortlicher Redakteur:
Karl Huber in H eidelberg.
Druck, Verlag und Expedition
Geb r. Huber in Heidelberg.
Saudgasse II.
scheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Inserate die lspaltige Petitzeile oder deren Raum W M
Absunementspreis mit dem wöchentlichen Sseitigen illustrirten K>" -L Reklamen 25 Pfg. Für hiesige Geschäfts-und Privatanzsrge«
Unterhaltungsblatt in Heidelberg monatlich SV Pfg. einschließlich UM ZIVÜlMMiL AkLliMbli R,W- UWiM, sowie für Jahresanzergen bedeutende RabattbswMMnz. -
^rSgerlohn, durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 1.70. Für Inserate an bestimmten Tagen übernehmen wir keine Garantie.
o Karneval!
Die Tage der Tollheiten, der ausgelassenen Freude,
"es närrischen Mummenschanzes gehen ihrem Ende ent-
gegen. Die Idee, eine Zeit zu bestimmen, in welcher die
^arrheit regieren soll, war ein geistreich ironischer Spaß
eer ernsten Selbsterkenntnis. In diesen Tagen hat ein
^der das Privileg, die größte Dummheit als die höchste
Weisheit zu dokumentieren. Ein jeder kann da seinen
Wappen, Schimmel oder Traunen reiten; wessen Gaul
tollsten Sprünge macht, über den wird am meisten
flacht.
Dieses uralte Volksfest, der Fasching, wie wir es
Kennen, ist trotz seines echt deutschen Gepräges nicht ein
Fest deutschen Ursprunges. Man ist sich überhaupt nicht
Zcht einig, wo es hergeleitet werden soll. Gelehrte be-
spien, daß es seinen Anfang in einem altrömischen
Zolksfeste, den Saturnalien, habe. Diese Saturnalien
"Merten sieben Tage und fanden zu Ehren des Saat-
md Ernte-Gottes Saturn statt. Sie gaben Freiheit,
gleiche Rechte und gleiche Ansprüche auf die Genüsse des
fischen Lebens. Darum gingen während dieser Tage die
Slaven wie Herren gekleidet und ahmten ihre Sitten
hnd Gewohnheiten nach. Aehnlich ist es mit unserem
Mching bestellt, wenn auch die Zeit und die Ansichten
"er Völker ihn in mancher Weise verändert und oft völlig
Ungestaltet haben.
. Es besteht auch die Meinung, der Fasching oder die
Fastnacht stehe in Verbindung mit einer altheidnischen
Mksfeier, die zu Ehren der Sonne als Frühjahrsfeuerfest
gegangen war. Dieses Fest war ursprünglich an keine
Nit gebunden und ist wohl im März gefeiert worden;
M später fand seine Verlegung in den Februar statt.
M den Gebirgsgegenden des südlichen Deutschland er-
'Mern die Bergseuer, die des nachts abgebrannt werden,
Ach an diese Bräuche. Fast auf jedem Hügel und weit
Mein auf den hohen Bergen lodern am Sonntag vor
Fastnacht die Flammen empor, die immer von neuem ge-
wahrt werden, damit bis in weite Ferne der schöne An-
blick recht lange genossen werden kann. Zu diesem Zwecke
Werden all die Tannen und Tännchen gesammelt, die den
Aden Kleinen zu Weihnachten den Christbaum stellten,
^ie werden zu mächtigen Haufen auf Bergesgipfeln ouf-
hettlrmt, umlagert von fröhlichen jugendlichen Scharen.
Die Zahl dieser Bergseuer, dort zu Lande Funken ge-
hont, ist Legion; wohin das Auge blickt, begegnet es
Aen. Welch ein wunderbarer Anblick, wenn von allen
Seiten die Brände lodern und die schroffen Felsen, die
'chaurigen Klüfte und die gigantischen Bergesgipfel in
sater Glut so scharf gezeichnet sind! Der Städter hat
Wer kein solches Panorama zu schauen, er müßie sich
Achstens mit einem künstlichen Feuerwerk zufrieden geben.
Jassir aber feiert er um so mehr seinen Fasching bei
^Mz und Klang und elektrischem Licht.
. Der Fasching, wie wir ihn feiern, ist die Ver-
, cherung eines kräftigen, aber bunten und heiteren Volks-
Aens, das der Staatsbann nicht in seine Schablonen zu
Mngen vermag. Die Rheinländer zollen ihm den höchsten
Tribut. Nirgends hat er eine so volkstümliche Bedeutung
erlangt wie dort. Bei dem heiteren und lebenslustigen
Sinne dieses Volkes ist es auch leicht begreiflich. Da
spielen vor allem die Karnevalssitzungen eine große Rolle.
Humoristische Reden, gespickt mit prickelnder Satyre und
originellem Witz beleuchten teils politische Vorkommnisse,
teils lokale Erscheinungen in drastischer Weise. Und wer
wüßte nicht auch vom großen Rosenmontag in Köln, wo
dem größten Narren die höchsten Ehren zuteil werden,
wo er in nichtendenwollendem Festzug durch die festlich
geschmückten Straßen geleitet wird und darauf alle seine
Untertanen um sich versammelt, damit auch der Muse
Terpsichore der Tribut geleistet werde Leider war aber
in den letzten Jahren der einzigartige Charakter des
Kölner Karnevals von Ausartungen begleitet, welche mit
dem ursprünglichen Wesen des Festes nichts mehr zu tun
haben. Alljährlich kehren diese Klagen wieder; das Fest
als solches bleibt aber bestehen, nur seinen Auswüchsen
rückt man zu Leibe. So leichten Kaufes würde sich der
Kölner von seinem Karneval auch nicht trennen können;
er lebt damit auf und ist damit verwachsen. Und nimmt
man dem Volk seine Feste, dann nimmt man ihm auch
seine Eigenart und zerstückelt dadurch seinen Charakter.
Ueberhaupt haßt in unserer schnelllebigen und wechsel-
vollen Zeit die Mehrzahl der Menschen das gleichmäßige
Einerlei, sie benützt deshalb gern die Gelegenheit, um den
eintönigen Verlauf des Alliaglebens auf kurze Zeit zu
unterbrechen. Die Teilnahme am Karneval liefert den
Bewe s dafür. Der Mensch, der es müde wird, zu sein,
was er ist und scheint, verwandelt sich gern in sein Gegen-
teil und spielt die angenommene Rolle zu seiner und
fremder Belustigung. Die unteren Klassen erscheinen als
Krösusse und Herren, während diese ein Vergnügen darin
finden, zu jenen hinabzusteigen. Selbst der Verstand ist
lästig und der Narr ist eine gesuchte Rolle. Die Fast-
nachtsnarren, soweit sie es wirklich sind und den tollen
Mummenschanz nicht zu gemeinen Zoten ausarten lassen,
sind die gutartigsten und angenehmsten Narren, die
es gibt.
Der Karneval ist ein Fest der Freude und Lebens-
lust, deren heiteres Erscheinen mit dem Zauber des Phan-
tastischen umwebt ist. Hier ist der Harlekin der König
und Souverän; in buntem Feierkleide mit Schellenkappe
und Schellenkappe und Schellenkranz tront er über der
jauchzenden Schar und führt wohl eine kleine Schäferin
zum Reigen. Gleich ihm führt der Postillon d'amour ein
liebliches Gretchen mit seinen langen Hängezöpfen in den
bunten Trubel. Ein stattlicher Rilter holt sich gar ein
fesches Wiener „Waschermadl" ; dort die „antike" Grie-
chin wiegt sich gar in den Armen eines feurigen Zigeu-
ners nach den schmeichelnden Klängen der Musik. Das
zierliche Kammerkätzchen aus der Rokokozeit liebäugelt mit
dem überschlanken „Jüngling von heute". Wie komisch
all diese ungleichen Paare sind! Aber das gibt gerade
den pikanten Reiz, wenn solch scharfe Gegensätze sich be-
rühren, und so lacht und scherzt und flirtet alles, bis end-
lich die täuschende Hülle fällt und mit ihr oft mancher
Scherz verstummt, da die ^Täuschung leider nur zu gut ge-
lungen war.
Und geht es im täglichen Leben nickt oft in gleicher
>man, alle-sammelt sich unter meinem Banner, jedesxas chen Laiin, n
Aor San Stefano.
Novelle von Adolph Burger,
(Nachdruck verboten.)
Dorf, jedes H
Russen sind d ........_
von allen Seiten angesallenZ umzing
Verträge in San Stefano, ihr übermütig
Matar Harkus fuhr nach einer Weile mit seiner Rede fort:
„WaS tut es diesem Weibe, wenn sie dem stolzen Mann,
ter sich niemals beugte als vor ihr, durch ihren Hohn das
*°en vergiftet, ihm sein ganzes Dasein verpestet, indem sie den
faßten Feind an seine Stelle setzt ?
Der Russe mag ein kühner Soldat sein, wenn er auch kein
"Züchtiger war, — er soll seine Keckheit büßen! Was zögerte
F Kriegsgericht, ihn mit einem Worte zu vernichten? —
i>Mz recht, ich besinne mich, — der Offizier gefiel mir, rch wollte
retten. ,
w Ich will ihn nicht mehr retten! ich will ihn verurteilen! -
. Zanow und er — ich hasse den Zweiten viel ingrimmiger als
d» Ersten — Jenen konnte ich verachten, diesen — beneiden?
a Zein! zerschmettern will ich ihn und sie! — Das ist ein ganz
,»verer Zorn, als mein Haß war gegen den einfältigen Men-
Ueri, obschon ich ihn bestimmt für das hielt, was der Zweite
Mich ist! Die Unmöglichkeit, daß er, dieser Zier-Affe, mein
Z"enbuhlcr sein könnte, sie mäßigte meine Leidenschaft. Jetzt
i,. "lese ein Strom geworden, der alles mit sich fortreißt, was
..Zs Wellen erfassen; von der Gewalt seiner Fluten selbst fort-
eben wird!"
„Rache will ich nehmen, eine so ungeheure, große Rache,
„Z Meine Liebe unermeßlich ist. Ich will, indem w das Ideal
sZ," Träume zerstöre, vernichte, töte, aucki zugleich Maddalena
ibZ', iertrümmern I Und ich sehe sie dann in ihrem Jammer,
7Z soll meine Wollust sein! — WM M .
Und flieht sie bis ans Ende der'Welt, ich folge ihr, um
d-Z an ihrem Elende zu weiden! — In dieser Nacht noch werden
(.-.Russen angegriffen, meine Plan ist reif, die Ausführung
ei» "" und wäre er riesenschwer, ich allein will kämpfen wir
m? öanzes HülfSheer, — sie werden geschlagen, gemordet, dre
«ach Westen sind dann frei, — ich gehr vor, vereimge
mus sendet nur E-treiler, — die Rückzugslinien der
ann in unseren Händen, ihre Armeen werden dann
-umzingelt Schließt nur Eure
- —"iigen Russen, ich, ich Matar
Harkus, der Vali der Atanasie, spreche mein Veto!"
Der Zigeuner trat ins Zimmer.
„Du kennst die Schleichwege im Gebirge?" begann Harkus,
„nicht wahr? — Du kennst sie, ich weiß es; auch darfst Du
Dich in Tlchataldscha und Umgegend sehen lassen; Deine Um-
triebe sind noch nicht entdeckt. — Doch rate ich Dir, wenn Du
nicht hängen willst, — versiecke Dich, sobald Du meinen Auftrag
ausgeführt hast.
Ich werde Dir einen Brief geben, an die Prinzessin Mad-
dalena Kolokotront. Morgen Mittag muß er in ihren Händen
sein; Du selbst mußt ihn ihr übergeben."
. Was menschliche Knochen vermögen, das kann ich leisten",
entgegnete der Zigeuner.
„Der Brief ist um die bestimmte Zeit in ihren Händen,
oder die meinigen sollen nie wieder ein Geldstück von Dir
annehmen."
W- „Hüte Dich vor den Russen, die uns gegenüberstehen. Der
Leutnant Baranow, welcher Dir seine kleine Gefangenschaft ver-
dankt, möchte Dich erkennen, und sich veranlaßt sehen. Dich vor
ein Kriegsgericht zu bringen!"
MK».„Sehr wohl, Effendi"
„Mache Dich bereit In zehn Minuten ist der Brief fertig,
in ein paar Minuten mußt Du unter Wege;, sein und Allah
schütze Dich!"
Der Zigeuner ging. Matar schrieb.
Den Brief versiegelte der Häuptling, nachdem er Madda-
lenas Billet hineingelegt; der Zigeuner erschien, nahm das
Schreiben in Empfang, und entfernte sich wieder.
Der Derwisch, den wir im Kriegsrate habe» kennen lernen,
wurde angemeldet.
Nachdem er eingetreten, harrte er bescheiden, mit auf der
Brust gekreuzten Armen, bis es dem Hauptmann gefiel, ihn anzu-
reden
„Ich weiß eS wohl," sprach Harkus, und ging dabei mit
ci ilni n s in n«i -ri ,ii cl, ,!>j Fr nn n n«
Weis;? Was sind die Schmeichler und Liebediener an-
deres als eine lebende Maske? Ein lächelndes Antlitz,
eine glatte Zunge zieht den Menschen an, und kaum wird
er es recht gewahr, so ist er in den vorsichtig gespannten
Netzen schon gefangen.
Ueber den Flitter der Fastnacht legt sich aber bald
eine graue Schicht — Asche! Eitelkeit über Eitelkeit,
alles ist eitel! Das ist die Losung des Aschermittwoches.
Der Tod wirft jede Maske ab, ohne Gnade, ohne Erbar-
men. Handeln wir daher immer fo, daß wir die Demas-
kierung nicht zu fürchten brauchen. Freude und heiterer
Lebensgenuß an sich sind nicht vom Uebel, im Gegenteil.
Aber wer Fastnacht feiert, möge darauf bedacht fein, daß
er nichts tut, was er am Aschermittwoch noch bereuen
müßte!
u ber Lehtlingsmangsl im Handwerk
dringen heute aus den Jahresberichten der Handwerks-
kammern aus der Handwerkerprefse, aus Hcmdwerkerver-
fammlungen usw laute Klagen an die Oeffentlichkeit.
Und zwar macht sich dieser Mangel nicht etwa nur in
solchen Haidwerkszweigen bemerkbar, in denen die Vor-
aussetzungen für eine spätere einigermaßen gesicherte Exi-
stenz fehlen — hier bestän e er dann mit Recht, sondern
auch in solchen, die aller Voraussicht nach bei genügen-
dem Fleiß und Tüchtigkeit des Einzelnen noch eine ge-
sicherte Zukunft haben
Woher diese auch vom allgemeinen volkswirtschaft-
lichen Standpunkte aus, bedauerliche Erscheinung? Wes-
halb wenden sich so viele junge Leute nach der Schul-
entlassung viel mehr einem sog. ungelernten, als einem
gelernten Beruf, speziell aber dem Beruf des Handwerkers
zu? Verschiedene Ursachen können sich da geltend machen.
Einmal dürfte es nicht wegzuleugnen sein, daß in gewis-
sen Fällen, namentlich bei zahlreicher Familie, direkte Not
zur Ergreifung eines ungelernten Berufes zwingt, damit
durch sofortigen Geldverdienst eines Mitgliedes die Fa-
milie den dringenden Zuschuß empfängt. In anderen
Fällen mag dieser Grund nicht vorhanden fein, aber die-
ser Zuschuß kommt doch sehr zu statten und hier wird
dann über das endgiltige Wohl des Schulentlassen n hin-
weggesehen. Letzterem ist das durchaus nicht so unange-
nehm. Bringt doch ein ungelernter Beruf — wenn man
ihn fo nennen darf — eine grö ere Ungebundenheit mit
sich als ein gelernter, und über das augenblicklich Ange-
nehme des ersteren wird der dauernde Vorteil der letzte-
ren vergessen. In anderen Fällen M es wieder eine
gewisse Lässigkeit und Bequemlichkeit, mit welcher Eltern
und Kinder an die Berufswahl herantreten. Weil man
sich nicht entscheiden kann, wird der erste beste Beruf er-
griffen, ohne genügende Erwägungen für die Zukunft.
Noch schlimmer ist es aber, wenn die Wahl eines nicht
handwerksmäßigen Berufes deshalb erfolgt, weil man
diesen nicht mehr für besonders „fein' hält. Da trifft
nicht zuletzt für die Kinder von Handwerkern zu, denen
der vielgestaltige Beruf des „Schreibers", der gegenüber
dem späteren unabhängigen Meisterstand eine fast stete
Abhängigkeit nach sich zieht, vornehmer dünkt, als das
ehrsame Gewerbe des Vaters.
»en Maßregeln nicht zufrieden bist; zumal wohl, seitdem ich
Deinen Freund, den Leutnant Hatum eingesperrt habe. Manche
von Euch haben den Mut verloren; Euch ängstigt die Nähe
der Russen, und ihr zweifelt an einem günstigen Erfolge. Ich
kenne aber den Namen aller Derer, die am meisten gegen mich
murren.
Und ich fordere Gehorsam für den Befehlshaber, den Ihr
Anfangs selbst gewählt habt, — unbedingte Ausführung meiner
Anordnungen. Dann werde ich Euch zu Sieg und Ruhm führen,
und Ihr sollt der Grundpfeiler werden, auf dem sich das
Reich neu erheben wird.
„Wenn Du die Stimmung unser Leute gegen Dich
wenn Du die Namen derer kennst, die Deine Handlungen nicht
immer gutheißen," erwiederte der Derwisch mit einem süßlichen
Lächeln um den Mund, durch das er redliche Offenheit aus-
drücken wollte, „so wirst Du auch von meiner unverbrüchlichen
Treue und meiner unwandelbaren Ergebenheit gegen Deine
Person und die Sache, die Du in Gemeinschaft mit uns förderst,
überzeugt sein. Glaube eher, daß die Felsen wanken, auf denen
nur stehen, als daß meine Anhänglichkeit an Dich erschüttert
wird!"
Bei Harkus hatte die Leidenschaft, wie er sich soeben selbst
gestanden, nach so vielen Aufregungen ihr Flußbett verlassen,
und sie überschwemmte dar User
Deshalb nahm er auch die Versicherungen des Derwisch
nicht ruhig hin: er sagte:
„Die Wahrheit kündet sich durch sich selbst. Aufrichtige
Ergebenheit kleidet sich nicht in Phrasen.
Euer Ehrgeiz ist stärker, als Eure Liebe zur allgemeinen,
zu heiligen Sache."
Der Derwisch neigte sich und antwortete:
„Es ist mir schmerzlich, Dein Mißtrauen zu bemerken;
allein ich überlasse es der Zeit, daß sie mich rechtfertige, und
daß Du Deinen treuesten Freund dann nicht mehr verkennst.
(Fortsetzung folgte)
! Leiäeköerg, Nm8iag. dm 12. Feöiuar 190?.
!1. Ia^ g
N
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Karl Huber in H eidelberg.
Druck, Verlag und Expedition
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Saudgasse II.
scheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Inserate die lspaltige Petitzeile oder deren Raum W M
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^rSgerlohn, durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 1.70. Für Inserate an bestimmten Tagen übernehmen wir keine Garantie.
o Karneval!
Die Tage der Tollheiten, der ausgelassenen Freude,
"es närrischen Mummenschanzes gehen ihrem Ende ent-
gegen. Die Idee, eine Zeit zu bestimmen, in welcher die
^arrheit regieren soll, war ein geistreich ironischer Spaß
eer ernsten Selbsterkenntnis. In diesen Tagen hat ein
^der das Privileg, die größte Dummheit als die höchste
Weisheit zu dokumentieren. Ein jeder kann da seinen
Wappen, Schimmel oder Traunen reiten; wessen Gaul
tollsten Sprünge macht, über den wird am meisten
flacht.
Dieses uralte Volksfest, der Fasching, wie wir es
Kennen, ist trotz seines echt deutschen Gepräges nicht ein
Fest deutschen Ursprunges. Man ist sich überhaupt nicht
Zcht einig, wo es hergeleitet werden soll. Gelehrte be-
spien, daß es seinen Anfang in einem altrömischen
Zolksfeste, den Saturnalien, habe. Diese Saturnalien
"Merten sieben Tage und fanden zu Ehren des Saat-
md Ernte-Gottes Saturn statt. Sie gaben Freiheit,
gleiche Rechte und gleiche Ansprüche auf die Genüsse des
fischen Lebens. Darum gingen während dieser Tage die
Slaven wie Herren gekleidet und ahmten ihre Sitten
hnd Gewohnheiten nach. Aehnlich ist es mit unserem
Mching bestellt, wenn auch die Zeit und die Ansichten
"er Völker ihn in mancher Weise verändert und oft völlig
Ungestaltet haben.
. Es besteht auch die Meinung, der Fasching oder die
Fastnacht stehe in Verbindung mit einer altheidnischen
Mksfeier, die zu Ehren der Sonne als Frühjahrsfeuerfest
gegangen war. Dieses Fest war ursprünglich an keine
Nit gebunden und ist wohl im März gefeiert worden;
M später fand seine Verlegung in den Februar statt.
M den Gebirgsgegenden des südlichen Deutschland er-
'Mern die Bergseuer, die des nachts abgebrannt werden,
Ach an diese Bräuche. Fast auf jedem Hügel und weit
Mein auf den hohen Bergen lodern am Sonntag vor
Fastnacht die Flammen empor, die immer von neuem ge-
wahrt werden, damit bis in weite Ferne der schöne An-
blick recht lange genossen werden kann. Zu diesem Zwecke
Werden all die Tannen und Tännchen gesammelt, die den
Aden Kleinen zu Weihnachten den Christbaum stellten,
^ie werden zu mächtigen Haufen auf Bergesgipfeln ouf-
hettlrmt, umlagert von fröhlichen jugendlichen Scharen.
Die Zahl dieser Bergseuer, dort zu Lande Funken ge-
hont, ist Legion; wohin das Auge blickt, begegnet es
Aen. Welch ein wunderbarer Anblick, wenn von allen
Seiten die Brände lodern und die schroffen Felsen, die
'chaurigen Klüfte und die gigantischen Bergesgipfel in
sater Glut so scharf gezeichnet sind! Der Städter hat
Wer kein solches Panorama zu schauen, er müßie sich
Achstens mit einem künstlichen Feuerwerk zufrieden geben.
Jassir aber feiert er um so mehr seinen Fasching bei
^Mz und Klang und elektrischem Licht.
. Der Fasching, wie wir ihn feiern, ist die Ver-
, cherung eines kräftigen, aber bunten und heiteren Volks-
Aens, das der Staatsbann nicht in seine Schablonen zu
Mngen vermag. Die Rheinländer zollen ihm den höchsten
Tribut. Nirgends hat er eine so volkstümliche Bedeutung
erlangt wie dort. Bei dem heiteren und lebenslustigen
Sinne dieses Volkes ist es auch leicht begreiflich. Da
spielen vor allem die Karnevalssitzungen eine große Rolle.
Humoristische Reden, gespickt mit prickelnder Satyre und
originellem Witz beleuchten teils politische Vorkommnisse,
teils lokale Erscheinungen in drastischer Weise. Und wer
wüßte nicht auch vom großen Rosenmontag in Köln, wo
dem größten Narren die höchsten Ehren zuteil werden,
wo er in nichtendenwollendem Festzug durch die festlich
geschmückten Straßen geleitet wird und darauf alle seine
Untertanen um sich versammelt, damit auch der Muse
Terpsichore der Tribut geleistet werde Leider war aber
in den letzten Jahren der einzigartige Charakter des
Kölner Karnevals von Ausartungen begleitet, welche mit
dem ursprünglichen Wesen des Festes nichts mehr zu tun
haben. Alljährlich kehren diese Klagen wieder; das Fest
als solches bleibt aber bestehen, nur seinen Auswüchsen
rückt man zu Leibe. So leichten Kaufes würde sich der
Kölner von seinem Karneval auch nicht trennen können;
er lebt damit auf und ist damit verwachsen. Und nimmt
man dem Volk seine Feste, dann nimmt man ihm auch
seine Eigenart und zerstückelt dadurch seinen Charakter.
Ueberhaupt haßt in unserer schnelllebigen und wechsel-
vollen Zeit die Mehrzahl der Menschen das gleichmäßige
Einerlei, sie benützt deshalb gern die Gelegenheit, um den
eintönigen Verlauf des Alliaglebens auf kurze Zeit zu
unterbrechen. Die Teilnahme am Karneval liefert den
Bewe s dafür. Der Mensch, der es müde wird, zu sein,
was er ist und scheint, verwandelt sich gern in sein Gegen-
teil und spielt die angenommene Rolle zu seiner und
fremder Belustigung. Die unteren Klassen erscheinen als
Krösusse und Herren, während diese ein Vergnügen darin
finden, zu jenen hinabzusteigen. Selbst der Verstand ist
lästig und der Narr ist eine gesuchte Rolle. Die Fast-
nachtsnarren, soweit sie es wirklich sind und den tollen
Mummenschanz nicht zu gemeinen Zoten ausarten lassen,
sind die gutartigsten und angenehmsten Narren, die
es gibt.
Der Karneval ist ein Fest der Freude und Lebens-
lust, deren heiteres Erscheinen mit dem Zauber des Phan-
tastischen umwebt ist. Hier ist der Harlekin der König
und Souverän; in buntem Feierkleide mit Schellenkappe
und Schellenkappe und Schellenkranz tront er über der
jauchzenden Schar und führt wohl eine kleine Schäferin
zum Reigen. Gleich ihm führt der Postillon d'amour ein
liebliches Gretchen mit seinen langen Hängezöpfen in den
bunten Trubel. Ein stattlicher Rilter holt sich gar ein
fesches Wiener „Waschermadl" ; dort die „antike" Grie-
chin wiegt sich gar in den Armen eines feurigen Zigeu-
ners nach den schmeichelnden Klängen der Musik. Das
zierliche Kammerkätzchen aus der Rokokozeit liebäugelt mit
dem überschlanken „Jüngling von heute". Wie komisch
all diese ungleichen Paare sind! Aber das gibt gerade
den pikanten Reiz, wenn solch scharfe Gegensätze sich be-
rühren, und so lacht und scherzt und flirtet alles, bis end-
lich die täuschende Hülle fällt und mit ihr oft mancher
Scherz verstummt, da die ^Täuschung leider nur zu gut ge-
lungen war.
Und geht es im täglichen Leben nickt oft in gleicher
>man, alle-sammelt sich unter meinem Banner, jedesxas chen Laiin, n
Aor San Stefano.
Novelle von Adolph Burger,
(Nachdruck verboten.)
Dorf, jedes H
Russen sind d ........_
von allen Seiten angesallenZ umzing
Verträge in San Stefano, ihr übermütig
Matar Harkus fuhr nach einer Weile mit seiner Rede fort:
„WaS tut es diesem Weibe, wenn sie dem stolzen Mann,
ter sich niemals beugte als vor ihr, durch ihren Hohn das
*°en vergiftet, ihm sein ganzes Dasein verpestet, indem sie den
faßten Feind an seine Stelle setzt ?
Der Russe mag ein kühner Soldat sein, wenn er auch kein
"Züchtiger war, — er soll seine Keckheit büßen! Was zögerte
F Kriegsgericht, ihn mit einem Worte zu vernichten? —
i>Mz recht, ich besinne mich, — der Offizier gefiel mir, rch wollte
retten. ,
w Ich will ihn nicht mehr retten! ich will ihn verurteilen! -
. Zanow und er — ich hasse den Zweiten viel ingrimmiger als
d» Ersten — Jenen konnte ich verachten, diesen — beneiden?
a Zein! zerschmettern will ich ihn und sie! — Das ist ein ganz
,»verer Zorn, als mein Haß war gegen den einfältigen Men-
Ueri, obschon ich ihn bestimmt für das hielt, was der Zweite
Mich ist! Die Unmöglichkeit, daß er, dieser Zier-Affe, mein
Z"enbuhlcr sein könnte, sie mäßigte meine Leidenschaft. Jetzt
i,. "lese ein Strom geworden, der alles mit sich fortreißt, was
..Zs Wellen erfassen; von der Gewalt seiner Fluten selbst fort-
eben wird!"
„Rache will ich nehmen, eine so ungeheure, große Rache,
„Z Meine Liebe unermeßlich ist. Ich will, indem w das Ideal
sZ," Träume zerstöre, vernichte, töte, aucki zugleich Maddalena
ibZ', iertrümmern I Und ich sehe sie dann in ihrem Jammer,
7Z soll meine Wollust sein! — WM M .
Und flieht sie bis ans Ende der'Welt, ich folge ihr, um
d-Z an ihrem Elende zu weiden! — In dieser Nacht noch werden
(.-.Russen angegriffen, meine Plan ist reif, die Ausführung
ei» "" und wäre er riesenschwer, ich allein will kämpfen wir
m? öanzes HülfSheer, — sie werden geschlagen, gemordet, dre
«ach Westen sind dann frei, — ich gehr vor, vereimge
mus sendet nur E-treiler, — die Rückzugslinien der
ann in unseren Händen, ihre Armeen werden dann
-umzingelt Schließt nur Eure
- —"iigen Russen, ich, ich Matar
Harkus, der Vali der Atanasie, spreche mein Veto!"
Der Zigeuner trat ins Zimmer.
„Du kennst die Schleichwege im Gebirge?" begann Harkus,
„nicht wahr? — Du kennst sie, ich weiß es; auch darfst Du
Dich in Tlchataldscha und Umgegend sehen lassen; Deine Um-
triebe sind noch nicht entdeckt. — Doch rate ich Dir, wenn Du
nicht hängen willst, — versiecke Dich, sobald Du meinen Auftrag
ausgeführt hast.
Ich werde Dir einen Brief geben, an die Prinzessin Mad-
dalena Kolokotront. Morgen Mittag muß er in ihren Händen
sein; Du selbst mußt ihn ihr übergeben."
. Was menschliche Knochen vermögen, das kann ich leisten",
entgegnete der Zigeuner.
„Der Brief ist um die bestimmte Zeit in ihren Händen,
oder die meinigen sollen nie wieder ein Geldstück von Dir
annehmen."
W- „Hüte Dich vor den Russen, die uns gegenüberstehen. Der
Leutnant Baranow, welcher Dir seine kleine Gefangenschaft ver-
dankt, möchte Dich erkennen, und sich veranlaßt sehen. Dich vor
ein Kriegsgericht zu bringen!"
MK».„Sehr wohl, Effendi"
„Mache Dich bereit In zehn Minuten ist der Brief fertig,
in ein paar Minuten mußt Du unter Wege;, sein und Allah
schütze Dich!"
Der Zigeuner ging. Matar schrieb.
Den Brief versiegelte der Häuptling, nachdem er Madda-
lenas Billet hineingelegt; der Zigeuner erschien, nahm das
Schreiben in Empfang, und entfernte sich wieder.
Der Derwisch, den wir im Kriegsrate habe» kennen lernen,
wurde angemeldet.
Nachdem er eingetreten, harrte er bescheiden, mit auf der
Brust gekreuzten Armen, bis es dem Hauptmann gefiel, ihn anzu-
reden
„Ich weiß eS wohl," sprach Harkus, und ging dabei mit
ci ilni n s in n«i -ri ,ii cl, ,!>j Fr nn n n«
Weis;? Was sind die Schmeichler und Liebediener an-
deres als eine lebende Maske? Ein lächelndes Antlitz,
eine glatte Zunge zieht den Menschen an, und kaum wird
er es recht gewahr, so ist er in den vorsichtig gespannten
Netzen schon gefangen.
Ueber den Flitter der Fastnacht legt sich aber bald
eine graue Schicht — Asche! Eitelkeit über Eitelkeit,
alles ist eitel! Das ist die Losung des Aschermittwoches.
Der Tod wirft jede Maske ab, ohne Gnade, ohne Erbar-
men. Handeln wir daher immer fo, daß wir die Demas-
kierung nicht zu fürchten brauchen. Freude und heiterer
Lebensgenuß an sich sind nicht vom Uebel, im Gegenteil.
Aber wer Fastnacht feiert, möge darauf bedacht fein, daß
er nichts tut, was er am Aschermittwoch noch bereuen
müßte!
u ber Lehtlingsmangsl im Handwerk
dringen heute aus den Jahresberichten der Handwerks-
kammern aus der Handwerkerprefse, aus Hcmdwerkerver-
fammlungen usw laute Klagen an die Oeffentlichkeit.
Und zwar macht sich dieser Mangel nicht etwa nur in
solchen Haidwerkszweigen bemerkbar, in denen die Vor-
aussetzungen für eine spätere einigermaßen gesicherte Exi-
stenz fehlen — hier bestän e er dann mit Recht, sondern
auch in solchen, die aller Voraussicht nach bei genügen-
dem Fleiß und Tüchtigkeit des Einzelnen noch eine ge-
sicherte Zukunft haben
Woher diese auch vom allgemeinen volkswirtschaft-
lichen Standpunkte aus, bedauerliche Erscheinung? Wes-
halb wenden sich so viele junge Leute nach der Schul-
entlassung viel mehr einem sog. ungelernten, als einem
gelernten Beruf, speziell aber dem Beruf des Handwerkers
zu? Verschiedene Ursachen können sich da geltend machen.
Einmal dürfte es nicht wegzuleugnen sein, daß in gewis-
sen Fällen, namentlich bei zahlreicher Familie, direkte Not
zur Ergreifung eines ungelernten Berufes zwingt, damit
durch sofortigen Geldverdienst eines Mitgliedes die Fa-
milie den dringenden Zuschuß empfängt. In anderen
Fällen mag dieser Grund nicht vorhanden fein, aber die-
ser Zuschuß kommt doch sehr zu statten und hier wird
dann über das endgiltige Wohl des Schulentlassen n hin-
weggesehen. Letzterem ist das durchaus nicht so unange-
nehm. Bringt doch ein ungelernter Beruf — wenn man
ihn fo nennen darf — eine grö ere Ungebundenheit mit
sich als ein gelernter, und über das augenblicklich Ange-
nehme des ersteren wird der dauernde Vorteil der letzte-
ren vergessen. In anderen Fällen M es wieder eine
gewisse Lässigkeit und Bequemlichkeit, mit welcher Eltern
und Kinder an die Berufswahl herantreten. Weil man
sich nicht entscheiden kann, wird der erste beste Beruf er-
griffen, ohne genügende Erwägungen für die Zukunft.
Noch schlimmer ist es aber, wenn die Wahl eines nicht
handwerksmäßigen Berufes deshalb erfolgt, weil man
diesen nicht mehr für besonders „fein' hält. Da trifft
nicht zuletzt für die Kinder von Handwerkern zu, denen
der vielgestaltige Beruf des „Schreibers", der gegenüber
dem späteren unabhängigen Meisterstand eine fast stete
Abhängigkeit nach sich zieht, vornehmer dünkt, als das
ehrsame Gewerbe des Vaters.
»en Maßregeln nicht zufrieden bist; zumal wohl, seitdem ich
Deinen Freund, den Leutnant Hatum eingesperrt habe. Manche
von Euch haben den Mut verloren; Euch ängstigt die Nähe
der Russen, und ihr zweifelt an einem günstigen Erfolge. Ich
kenne aber den Namen aller Derer, die am meisten gegen mich
murren.
Und ich fordere Gehorsam für den Befehlshaber, den Ihr
Anfangs selbst gewählt habt, — unbedingte Ausführung meiner
Anordnungen. Dann werde ich Euch zu Sieg und Ruhm führen,
und Ihr sollt der Grundpfeiler werden, auf dem sich das
Reich neu erheben wird.
„Wenn Du die Stimmung unser Leute gegen Dich
wenn Du die Namen derer kennst, die Deine Handlungen nicht
immer gutheißen," erwiederte der Derwisch mit einem süßlichen
Lächeln um den Mund, durch das er redliche Offenheit aus-
drücken wollte, „so wirst Du auch von meiner unverbrüchlichen
Treue und meiner unwandelbaren Ergebenheit gegen Deine
Person und die Sache, die Du in Gemeinschaft mit uns förderst,
überzeugt sein. Glaube eher, daß die Felsen wanken, auf denen
nur stehen, als daß meine Anhänglichkeit an Dich erschüttert
wird!"
Bei Harkus hatte die Leidenschaft, wie er sich soeben selbst
gestanden, nach so vielen Aufregungen ihr Flußbett verlassen,
und sie überschwemmte dar User
Deshalb nahm er auch die Versicherungen des Derwisch
nicht ruhig hin: er sagte:
„Die Wahrheit kündet sich durch sich selbst. Aufrichtige
Ergebenheit kleidet sich nicht in Phrasen.
Euer Ehrgeiz ist stärker, als Eure Liebe zur allgemeinen,
zu heiligen Sache."
Der Derwisch neigte sich und antwortete:
„Es ist mir schmerzlich, Dein Mißtrauen zu bemerken;
allein ich überlasse es der Zeit, daß sie mich rechtfertige, und
daß Du Deinen treuesten Freund dann nicht mehr verkennst.
(Fortsetzung folgte)