Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 6.1889

DOI issue:
Nr. 4 (1. April 1889)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29791#0025
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

Das „Pfälz. Museum" erscheint mvnatlich einmal.
Abonnemcntspreis: Durch dce Post ohne Trägerlohn
Mk. 1 vierteljährlich; unter Kreuzband oder in's
Haus geliefert Mk. l.lO. Briefe n. Gelder franco.
Zahlungen durch Postanweisungen sind außerdem

(Organ des Vereins pfälzischer Schriftsteller.
Monatsschrift

noch 10 Pfg. für Bestellungsgebühr beiznfngen. —
Anzeigen die tnergespaltene Zeile 10 Pfg. — Der
Abdruck aus dem Inhalt des „Museums" ist,
wenn nicht ausdrücklich untersagt,nur unter genauer
Angabe der Quelle und des Autors gestattet.

für heimatliche Mitteratm nnö



Nr. /t.

Kaiserslautern, 1. April.

1889.

Inhalt: Pfalz. Gedächinistage für den Monat April. — Einem Jugendfreund in der Pfalz, Gedicht von Emil Walther. — Der Mondsohn. —
Neustadt an der Hart in den franz. Eroberungskriegen der Jabre 167Z-1697. von Johannes Hüll. — Reste alten Glaubens, alter Sitten und Dagen
in der Pfalz, ein Beitrag von Dr. Giünewald. — Oarl Josef Schuler, Nekrolog von L. Molitor. — Allerlei. — Briefkasten. — Inserate.

Pfalz. Gedächlnislage für den Monal April.

3. 1046. Die Propstei Weißenburg gelangt an das Bistum Speier. — 5. 1775. gest. Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken. —>
11. 1681. gest. Herzog Friedrich Ludivig von Zweibrücken — 17. 1851. Prof. Hengstenberg in Berlin wird durch das Assisengericht
der Pfalz zu 3 Monaten Gefängnis und 50 Gulden Geldbuße verurteilt. — 20. 1631. Eröffnung der von Hornbach nach Zweibrücken
verlegten Lateinschule. — 25. 1494. Nik. Übelhirn von Böhl legiert sein Vermögen zur Errichtung des neuen Spitals zu Deidesheim.
— 29. 1521. Martin Bucer wird durch den Weihbischof von Speier aus dem Orden der Dominikaner entlassen. —



as mar in goldnen Jugendjahren,
Da Kaur ich einst vom blauen Rhein
In's Bcrgland meiner Pfalz gefahren,
Die Seele voll von Sonnenschein.
Droh, als jnngrr'istiger Geselle
Zog ich dahin ohn' Sorg' und Rot,

Bis jauchzend ich auf deiner Schwelle
Den Hellen Gottesgruß dir bot.

Da flog auch dir ein Sonnenschimmer
Sell r'iber's Antlitz; -- Hand in /Land,
So saßen wir im engen Zimmer,
So zogen wir hinaus selband;
Und alles, was in heil'gem Drange
Lin ringend Menschenherz durchglüht,
Das brach in sel'gem Überschwangs
Hervor aus Seele und Gemüt.
Und alles Herrliche und Große,
was nur ein Menschendasein schmückt,

Das quoll uns aus der Zukunft Schoße
Entgegen; — stumm und weltentrückt,
So schritten wir im Dämmerglanze
Des Abends heim und träumten kühn
von manchem goldnen Ruhmeskranze,
Der unserm Schaffen sollt' erblüh'n.
Das war in goldnen Jugendjahren!
Lang, lang ist's her — schon schimmert weiß
Des Herbstes Reif in Bart und Haaren,
Und manch ein grünes Hoffnungsreis,
Das schwellend einst im Lenz getrieben
Und neues Leben blühend barg, —
Ls ist von Srüchten leer geblieben,
Und ach, die Lrnte war nur karg!
Lrloschen sind die stolzen Sterne,
Zu denen kühn sich hob der Blick; —
Lin müder Wandrer, heimatferne,
Schau ich in alte Zeit zurück.
 
Annotationen