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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 6.1889

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Nr. 10 (1. Oktober 1889)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29791#0073
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Kaiserslautern, 1. Mtober.

1889.

Inhalt: Pfalz. Gedächtnistage für den Monat Oktober. — pfälzische Lagen, Gedicht v. Joh. küll. — Line Wanderung im Reichslande, v. Dr. PH.
Kp. - Reste alten Glaubens, alter Litten und Sagen in der Pfalz, von Dr. Grünenwald. — Die große jLandgräfin. — wie schreibt man mühelos
einen Roman. — Gleiches Recht für Alle. — Litteratur. — Allerlei. —

Pfalz. Gedächlmslage für den Monat Gkloöer.
2. 1410. Teilung des Erbes Ruprechts IN. unter die 4 Löhne: Ludwig IV. (Kurpfalz), Johann (Oberpfalz), Stefan (Pfalz-Zweibrücken),
Otto (Mosbach). — 5. 1230. Kaiser Friedrich II. soll den ersten Fisch in den Kaiserwoog zu Lautern gesetzt haben. — 10. 1525. Ver-
mählung Herzogs Ludwig II. von Zweibrücken mit Elisabet von Hessen. — 12. 1842. Vermählung des Kronprinzen Maximilian von
Boiern mit Marie von Preußen. Pfälz. Hochzeitsgeschenk das Hambacher Schloß. — 18. 1666. Die Kurpfälzer stürmen das bischöfliche
Schloß in Hambach wegen des Wildsangrechtes. — 24. 1858. Vollendung des Dombaues in Speier. — 28. 1503. Reichsacht und
Kirchenbann über den pfälz. Hofmarschall Hans von Drot auf dem Berwartstein. — 31. 1863. gest. Ludwig Blenker, der pfälz. Frei-
scharenführer. —


säuische


a g e n.

Von Johannes Hüll.

XII. Margarita auf dem (UriselL.


s rüttelt in grausigen Tönen
Am Wetterhahne der Wirbelsturm;
Dazwischen vernimmt ein Stöhnen
Der kalte Kerkerturm.
Das wild verbirgt sich in Klüften,
Die Vöglein suchen die Nestesruh,

Und Culen schnarren in Grüften

Die Klagelieder dazu.

Dm Turme liegt Margarita,
Der Räuber vom sicilianischen Meer,
Und träumt von seiner Roswitha,
Daß wieder sein Ligen sie wär.
Ihn trägt die schwimmende Barke,

Der Liebsten Schoß wiegt sanft sein kaupt;
Linst hat sich der wilde, der Starke,
Die Grafentochter geraubt.
Sie singt zur Mandoline
Und schaut nach ihm mit seligem Blick;
Ls läßt ihre Lngelsmiene
vergessen jed Mißgeschick.
Hohl brausen die Meereswellen, —
Umsonst ihr Grimm! Sankt Markus wacht,
wenn glücklich die Kerzen schwellen.
G heimliche, selige Nacht!
Die Möve umkreist die Masten,
Die Leinde nahen zur grimmen Schlacht;

Lin wüten, Stürmen und Kasten,
Und Donner auf Donner kracht.
Die wilden Gesellen erzittern
Nicht, gält' es zum Sterben den Kampf um die Welt,
Und aus den Schlachtengewittern
Schlägt sich der mutige keld. —
vorbei ist des Kampfes wüten,
Erloschen des Armen wonniger Traum,
voll Trauer, im dumpfen Brüten,
Durchwälzt er den feuchten Raum.
Beraubt seiner Augen Krpstalle,
Muß schmachten er viele Jahre schon;
Umsonst zur fürstlichen Kalle
Ringt sich sein Klageton! —
 
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