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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 14.1897

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Nr. 1 (1. Januar 1897)
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Udevnahrne dev Schvrftleitrrng.
it dein Beginn des neuen Jahrganges erscheint das Pfälzische Mnsem
in verändertem Format und zwar allmonatlich/ statt sechsmal im Jahru^
jedoch nur im halben Umfang der bisherigen zweimonatlichen Ausgabe^
Gleichzeitig hat sich ein Wechsel in der Schriftleitnng vollzogen. Da-^
Vereinsblatt ist demnach äußerlich uud innerlich umgestaltet worden^
Äußerlich geschah die Änderung mit Vorbedacht/ innerlich ergibt sie siäff^
von selbst- denn wie das Blatt unter Dr. Grünenwald/ meinem Vorgänger ii'^J
Ehrenamt/ die Färbung des eigenen Ich seines Leiters angenommen hat/ indeu^s
es sich zu einer ernsten/ wissenschaftlichen/ nichts' weniger als dilettan^uhattei,^
Zeitschrift heransbildete/ zu einem Blatt/ das sich trotz dieses hohan Standpunktes
durch seine Veröffentlichungen auch volkstümliche Eigenschaften anzneignen wußte^
so wird es fortan kaum ausbleiben/ daß unsere Zeitung von meiner Seite so be^
einflußt wird, lvie es sich aus meiner Anschauung heraus notwendig ergeben muß^.
Wenn ich auch bestrebt sein werde/ auf dem mir von meinem Vorgänger gezeigten Weu^
weiterzuschreiten/ so weiß ich doch nicht, ob es mir gelingen kann/ die bisher mil-
dem Pfälzischen Mnseiun erzielten unö augeiu'.ül anerkannten Erfolge festznhalten^^
Mein Trachten allerdings wird unausgesetzt auf dieses Ziel gerichtet seiu.
Eines/ tuns ich geuau durchzuführen beabsichtige/ mochte ich beim Antrit^
meines Amtes besonders hervvrheben: Meinen Entschluß/ nur Arbeiten zur Verff^
öffentlichung znzulassen/ die neben der Gediegenheit des Inhaltes mich in der Foriyff^
den Anforderungen entsprechen/ die man an das Organ eines Schriftstellervereinh^^
zu stellen berechtigt ist. Der Inhalt allein ist es nicht, der gelehrte Arbeiten druckst
fähig macht, auch die Form worin das Erzeugnis dargeboten wird, muß in sprach,^
licher Hinsicht unanfechtbar sein, sonst wird der gediegenste Inhalt schwer genießbar^
Bei Arbeiten, die zur Veröffentlichung im Museum eingesandt sind, aber diesey^
Forderung nicht entsprechen, werden es sich die Verfasser daher gefallen lassen müssen
daß die Schriftleitnng selbst die Feile anlegt und der deutschen Sprache zu ihren^.
Recht verhilft. Jedem der Mitarbeiter bleibt es dann anheimgestellt, die sprach
lichen Änderungen gnt zu heißen oder den Beitrag zurückzuziehen,' denn der Bürstens
abzug seiner Arbeit wird ihm in der Fassung, wie sie die Schriftleitnng dem Druckes
übergeben hat, zur Durchsicht und Genehmigung zugestellt UwO-m. Ich bin dabe
selbstverständlich bereit, begründeteil Einwänden gegen Änderungen, die ich voruahm.)^
ein williges Ohr zu leihen, nur im Verein mit dem Urheber eines Beitrages dü,^
beste Fassung dafür zu ermitteln. Sollten meine Bestrebungen dahin führen, daßff^
das Blatt auf seiner bisherigen Höhe erhalten bleibt, so wäre die Sorgfalt, dic^
ich auf die Schriftleitnng zu verwenden gesonnen bin, nicht verschwendet. /i.- WUx
Allen Mitarbeitern des Museums biete ich ans vollem Herzen den Willkomms
grüß und bitte sie, dem Schriftstellerverein der Pfalz auch ferner ihre förderliches
Thätigkeit zu widmen, indem sie unserer Zeitschrift, diesen, Lebensnerv des ganzen^
Vereins, die Früchte ihres geistigen Schaffens in reicher Fülle zuwenden. j
Speier, 1. Januar 1897 Grnrl Herrser?» es
ei
Die Keaniche des Idykrrs und dee Uhonin.
§Mm Zusammenhang mit meinen Ausführungen über Sinnbilder von Tieren
und Pflanzen'), besonders aber, soweit ich die mythische Bedeutung der
Wander- und Sumpfvögel als Träger abgeschiedener menschlicher Seelen ff
hervorhob, steht auch die antike Sage von den Kranichen, die als Rächers^
der an Jbykns verübten Blutthat erscheinen. Dieser, ein griechischer Wanderlyriker
') Pfälzisches Museum 1896, Nr. 4 und 5. ,
ll
 
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