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und verwandter Gebiete, schritten Ende November v I. in Landau einige Mitglieder de- Vereins
zur Beratung über die beste Art der Verwirklichung dieses Gedankens. Das Ergebnis davon
war die Einrichtung litterarischer Unterhaltungsabende, die mit dem 1. Dezember ins Leben
traten. Diese Abende erfreuen sich seither einer steigenden Beliebtheit und liefern den Beweis, daß
ein Bedürfnis für solche zwanglose Art von gediegener Unterhaltung vorhanden war. Man
kommt wöchentlich einmal um ffs9 Uhr in einem behaglichen Saal zusammen und bleibt bis
gegeu Mitternacht unter anregenden Gesprächen beieinander, nachdem ein Vortrag von einstündiger
Dauer die Hmuptveranstaltung gebildet hat, außerdem Gesang, Klavier- und Violinvorträge,
sowie kleinere Rezitationen geboten worden sind. Gesprochen wurde bisher über Moderne
Lyriker und Dramatiker, Proben mitgeteilt aus Johanna Ambrosius Dichtungen,
längere Auszüge aus Gerhard tzanptmanns Die versunkene Glocke, ganz gelesen Sudermanns
Tcja, die erste Abteilung von Morituri. Die ältere Art und Mache Wildenbruchs, wie sie
in Marold und „Der Menonit" vorliegt, wurde eingehend beleuchtet; von Paul k>eyse kam
das Diama Elisabeth Charlotte, das uns Pfälzer nahe angeht, zum vortrage. Line Ab-
handlung über Gberbayerische Dialektdichtung brachte uns ein frisches Bild von Iran;
von Modell, ein Vortrag über Karl August führte uns in Weimars Glanzzeit, weitere Vor-
träge über Maria Stuart, Heinrich K> eine, auch über Stoffe aus der Antike u s. w.
sind angemeldet, wo thunlich, wurden auf den Vortrag bezügliche Bilder-Werke herumgereicht,
wie Heinemanns Goethe-Biographie, das Prachtwerk „Unter den vier ersten bayerischen
Königen" von Luise von Kobell, polacks „Geschichtsbilder" mit dem Porträt unserer Liselotte.
k>ie und da wurde mit einer Lritz Reuterschen Dichtung dem Hmmor geopfert. Line bleibende
Einrichtung dieser Abende soll die Berücksichtigung von Gedenktagen litterarischer, kunstgeschicht-
licher, vaterländischer Art bilden. So wurde der Dichterin Anette von D roste-kmlshoff gemacht,
so ging der 18. Januar nicht ohne weihe vorüber. Cs ist zu hoffen, daß andere pfälzische
Städte ähnlich vorzugehen gesonnen sind; eine engere Verbindung durch gegenseitiges vertauschen
der Vortragenden wäre dann ermöglicht, ein Zunehmen dec Mitgliederzahl des Vereins pfälzischer
Schriftsteller wohl zu erwarten. Müller-palleske, Landau.
Die Zerren Gulden, k. Gberlandesgerichtsrat in Zweibrücken, und Risch, Assessor bei
der k. Regierung der Pfalz, wurden unterm heutigen als Mitglieder ausgenommen, womit sich
die Zahl der Mitglieder des pfälzischen, Schriftstellervereins auf 62 erhöht
Edenkoben, 10. Januar 1892. Dr Schmitt, 1. Vorstand.
Die verehrten Mitarbeiter des pfälzischen Museums sind gebeten, Korrekiurabzüge, die
ihnen von der Druckerei zugehen, nach Erledigung nicht zurück an die Druckerei, sondern an die
Schriftleitung zu senden. k>.
Krttevatur.
Die dritte und vierte Selagernng Kandans im spanischen Grbfoigekrteg (1704
und 1713). von Gmil Heuser, Bahnhofverwalter, Hauptmann a D., in Speier. Landau,
Ed. Kaußler, 1896. Groß 8^, III und Z18 S, mit einem Kupferstichabdruck, zwei Plänen und
drei Tafeln Münzabbildungen.
Im Vorworte seiner im Jahre 1894 erschienenen kriegsgeschichtlichen Einzeldarstellung
„Die Belagerungen von Landau 1702 und 1702", (vgl. pfälz. Museum 1894 S. 48)
stellte der Verfasser eine Sortsetzung in Aussicht, die die Belagerungen von Landau in den Jahren
1704 und 1712 behandeln sollte. -In der verhältnismäßig kurzen Zeit von zwei Jahren hat er
sein versprechen eingelöst und nun einen zweiten, abschließenden Band seines Werkes der (Öffent-
lichkeit übergeben, der aufs neue Zeugnis ablegt von dem Ernste seiner wissenschaftlichen
Sorschungen und von der Thatkraft, womit er einen einmal gefaßten plan der Verwirklichung
entgegenführt. Der vorliegende stattliche Band versetzt uns zunächst in die Ereignisse des Seld-
zuges von 1704 und leitet dann zu den kriegerischen Vorgängen über, die sich auf pfälzischem
und verwandter Gebiete, schritten Ende November v I. in Landau einige Mitglieder de- Vereins
zur Beratung über die beste Art der Verwirklichung dieses Gedankens. Das Ergebnis davon
war die Einrichtung litterarischer Unterhaltungsabende, die mit dem 1. Dezember ins Leben
traten. Diese Abende erfreuen sich seither einer steigenden Beliebtheit und liefern den Beweis, daß
ein Bedürfnis für solche zwanglose Art von gediegener Unterhaltung vorhanden war. Man
kommt wöchentlich einmal um ffs9 Uhr in einem behaglichen Saal zusammen und bleibt bis
gegeu Mitternacht unter anregenden Gesprächen beieinander, nachdem ein Vortrag von einstündiger
Dauer die Hmuptveranstaltung gebildet hat, außerdem Gesang, Klavier- und Violinvorträge,
sowie kleinere Rezitationen geboten worden sind. Gesprochen wurde bisher über Moderne
Lyriker und Dramatiker, Proben mitgeteilt aus Johanna Ambrosius Dichtungen,
längere Auszüge aus Gerhard tzanptmanns Die versunkene Glocke, ganz gelesen Sudermanns
Tcja, die erste Abteilung von Morituri. Die ältere Art und Mache Wildenbruchs, wie sie
in Marold und „Der Menonit" vorliegt, wurde eingehend beleuchtet; von Paul k>eyse kam
das Diama Elisabeth Charlotte, das uns Pfälzer nahe angeht, zum vortrage. Line Ab-
handlung über Gberbayerische Dialektdichtung brachte uns ein frisches Bild von Iran;
von Modell, ein Vortrag über Karl August führte uns in Weimars Glanzzeit, weitere Vor-
träge über Maria Stuart, Heinrich K> eine, auch über Stoffe aus der Antike u s. w.
sind angemeldet, wo thunlich, wurden auf den Vortrag bezügliche Bilder-Werke herumgereicht,
wie Heinemanns Goethe-Biographie, das Prachtwerk „Unter den vier ersten bayerischen
Königen" von Luise von Kobell, polacks „Geschichtsbilder" mit dem Porträt unserer Liselotte.
k>ie und da wurde mit einer Lritz Reuterschen Dichtung dem Hmmor geopfert. Line bleibende
Einrichtung dieser Abende soll die Berücksichtigung von Gedenktagen litterarischer, kunstgeschicht-
licher, vaterländischer Art bilden. So wurde der Dichterin Anette von D roste-kmlshoff gemacht,
so ging der 18. Januar nicht ohne weihe vorüber. Cs ist zu hoffen, daß andere pfälzische
Städte ähnlich vorzugehen gesonnen sind; eine engere Verbindung durch gegenseitiges vertauschen
der Vortragenden wäre dann ermöglicht, ein Zunehmen dec Mitgliederzahl des Vereins pfälzischer
Schriftsteller wohl zu erwarten. Müller-palleske, Landau.
Die Zerren Gulden, k. Gberlandesgerichtsrat in Zweibrücken, und Risch, Assessor bei
der k. Regierung der Pfalz, wurden unterm heutigen als Mitglieder ausgenommen, womit sich
die Zahl der Mitglieder des pfälzischen, Schriftstellervereins auf 62 erhöht
Edenkoben, 10. Januar 1892. Dr Schmitt, 1. Vorstand.
Die verehrten Mitarbeiter des pfälzischen Museums sind gebeten, Korrekiurabzüge, die
ihnen von der Druckerei zugehen, nach Erledigung nicht zurück an die Druckerei, sondern an die
Schriftleitung zu senden. k>.
Krttevatur.
Die dritte und vierte Selagernng Kandans im spanischen Grbfoigekrteg (1704
und 1713). von Gmil Heuser, Bahnhofverwalter, Hauptmann a D., in Speier. Landau,
Ed. Kaußler, 1896. Groß 8^, III und Z18 S, mit einem Kupferstichabdruck, zwei Plänen und
drei Tafeln Münzabbildungen.
Im Vorworte seiner im Jahre 1894 erschienenen kriegsgeschichtlichen Einzeldarstellung
„Die Belagerungen von Landau 1702 und 1702", (vgl. pfälz. Museum 1894 S. 48)
stellte der Verfasser eine Sortsetzung in Aussicht, die die Belagerungen von Landau in den Jahren
1704 und 1712 behandeln sollte. -In der verhältnismäßig kurzen Zeit von zwei Jahren hat er
sein versprechen eingelöst und nun einen zweiten, abschließenden Band seines Werkes der (Öffent-
lichkeit übergeben, der aufs neue Zeugnis ablegt von dem Ernste seiner wissenschaftlichen
Sorschungen und von der Thatkraft, womit er einen einmal gefaßten plan der Verwirklichung
entgegenführt. Der vorliegende stattliche Band versetzt uns zunächst in die Ereignisse des Seld-
zuges von 1704 und leitet dann zu den kriegerischen Vorgängen über, die sich auf pfälzischem