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Grvßoheim QuneoP Nielmi 6s ZenvI^eni'MA aus Paris mi Auftrag seiues Freuudes
I. W. von Goethe im Jahre 1782 dem großen Dichter in diesem Zimmer abge-
stattet hat. Oggersheim^ den 10. November 1859." Zu Schiller kann Goethe
diesen Herrn v. L. schon deshalb nicht geschickt haben, weil er von Schiller damals
kaum etwas, sicher aber nichts von seinem Aufenthalt in Oggersheim wußte. Auch
hier ist wiederum Scharffenstein die Quelle, der in jenen „Erinnerungen" auch von
einem Besuch Leuchsenrings^) bei Schiller in Stuttgart am Kleinen Graben berichtet:
,,Jch erinnere mich, daß einige reisende (nicht vagierende) dal 68prit8 in schöner
Equipage vor das Quartier angefahren kanien, zum Beispiel Leuchsen-
ring u. s. w." —
Wenn wir oben von „S ch i l l e r h ci n s e r n" gesprochen haben, so niüssen wir
das damit begründen, daß neben dem erwiesenen Schillerhaus (Viehhof) die l o k a l e
Das Derainsche Haus.
Tradition heute noch ein zweites kennt, das, wie unser Bild zeigt, sich als ein
reizendes säulengetragenes, tempelartiges Gartenhaus darstellt. Es ist teilweise in die
Stadtmauer hineingebaut und liegt im Garten des Herrn Gärtnereibesitzers
Hornung.* *) Hier soll Schiller, vor dem geräuschvollen Verkehr ini Viehhof
fliehend, in stillerer Gegend an Luise,Millerin gedichtet haben. Die früher aus der
Rückseite gelegenen, jetzt vermauerten Fenster boten eine schöne Aussicht nach
deni Haardtgebirge.
O Franz Michael Leuchsenring war 1746 zu Langenkandel geboren, wurde 1769
Unterhofmeister beim Erbprinzen von Hessen-Darmstadt, reiste nach der Sitte seiner Zeit viel bei
allen Berühmtheiten umher und starb 1827 zu Paris. Goethe erwähnt ihn im 13. Buch von
„Dichtung und Wahrheit" und hat ihn im „Pater Brey" verewigt. Vgl M(üller) Zu Schiller
in Oggersheim Mnterhaltungsblatt zum Landauer Anzeiger 1898 Nr. 129.) Vgl. auch.E. Boas-
W. v. Maltzahn, Schillers Jugendjahre, II S. 3.
*) S. unser Bild „Gartenhausssim Hornungschen Garten", nach einer uns freundlichst über-
lassenen photogr. Aufnahme von Herrn Prof. Greiner in Freiburg i. B.
Grvßoheim QuneoP Nielmi 6s ZenvI^eni'MA aus Paris mi Auftrag seiues Freuudes
I. W. von Goethe im Jahre 1782 dem großen Dichter in diesem Zimmer abge-
stattet hat. Oggersheim^ den 10. November 1859." Zu Schiller kann Goethe
diesen Herrn v. L. schon deshalb nicht geschickt haben, weil er von Schiller damals
kaum etwas, sicher aber nichts von seinem Aufenthalt in Oggersheim wußte. Auch
hier ist wiederum Scharffenstein die Quelle, der in jenen „Erinnerungen" auch von
einem Besuch Leuchsenrings^) bei Schiller in Stuttgart am Kleinen Graben berichtet:
,,Jch erinnere mich, daß einige reisende (nicht vagierende) dal 68prit8 in schöner
Equipage vor das Quartier angefahren kanien, zum Beispiel Leuchsen-
ring u. s. w." —
Wenn wir oben von „S ch i l l e r h ci n s e r n" gesprochen haben, so niüssen wir
das damit begründen, daß neben dem erwiesenen Schillerhaus (Viehhof) die l o k a l e
Das Derainsche Haus.
Tradition heute noch ein zweites kennt, das, wie unser Bild zeigt, sich als ein
reizendes säulengetragenes, tempelartiges Gartenhaus darstellt. Es ist teilweise in die
Stadtmauer hineingebaut und liegt im Garten des Herrn Gärtnereibesitzers
Hornung.* *) Hier soll Schiller, vor dem geräuschvollen Verkehr ini Viehhof
fliehend, in stillerer Gegend an Luise,Millerin gedichtet haben. Die früher aus der
Rückseite gelegenen, jetzt vermauerten Fenster boten eine schöne Aussicht nach
deni Haardtgebirge.
O Franz Michael Leuchsenring war 1746 zu Langenkandel geboren, wurde 1769
Unterhofmeister beim Erbprinzen von Hessen-Darmstadt, reiste nach der Sitte seiner Zeit viel bei
allen Berühmtheiten umher und starb 1827 zu Paris. Goethe erwähnt ihn im 13. Buch von
„Dichtung und Wahrheit" und hat ihn im „Pater Brey" verewigt. Vgl M(üller) Zu Schiller
in Oggersheim Mnterhaltungsblatt zum Landauer Anzeiger 1898 Nr. 129.) Vgl. auch.E. Boas-
W. v. Maltzahn, Schillers Jugendjahre, II S. 3.
*) S. unser Bild „Gartenhausssim Hornungschen Garten", nach einer uns freundlichst über-
lassenen photogr. Aufnahme von Herrn Prof. Greiner in Freiburg i. B.