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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 22.1905

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Nr. 5 u. 6 (Mai u. Juni 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29783#0088
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Monatsschrift

für heimatliche Literatur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.

Kercrrrsgegeberr von Wrof. Ar. JoH. Kitöerrbrcrrrö irrr Arrftncrg öcs
Litercrrischerr Wereins öer H^fcrLz.

ZrrgkeicH MoncrLsbtcrtL öes KistoriscHerr Wereirrs öer WfcrLz
urrö öes H'fätziscHen Kunstvereirrs.

XXII. Jahrgang. Nr 5 u. 6 KcrisersLcrrrterrr Mai u Juni I90.Ü»

ArrHcrLL: Schiller und die Pfalz. II. Speyer. Mit drei Abbildungen. Von Or. Alberc Becker
(Ludwigshafen a. Rh.) — Aus der Gemäldegalerie im Historischen Museum der Pfalz
zu Speyer. Von Friedrich Ulm (Speyer). —Hofrat Or. Georg von Jäger, K. Lvzew-
und Gomnasialrektor in Speyer 1817—1862. Mit zwei Porträten. Von Or. I. Schmitt
(Edenkoben). — Ein Kollektenpatent des Grafen Friedrich Karl von Wartenberg. Von
Psr. Stock (Sembach). — Die heutige Bewertung des Frankenthaler Porzellans Von
Emil Heuser (Speyer). — Sei(n) Schdand. Gedicht in Pfälzer Mundart von Emil
Weber (Lauterecken). — Zum Museumsbau in Spever. Von Emil Heuser «Spever . —
Drei Anselm Feuerbach-Bilder. Von Friedrich Ulm (Speyer'. — Historisches Museum
der Pfalz. — Pfälzische Drts- und Flurnamen. 2. u. 3. Von Dr. Keiper (Regens-
bürg). — Zeitschriften- und Bücherschau. — Historischer Verein der Pfalz.

Schiller: und die Ufctlz.

Mit drei Abbildungen.

Von Or. Albert Becker (Lndwigshasen a. Rh.)

II.

Speyer.

Wenn der große Dichter wirklich mit der Freiburger Beamten- und Ge-
lehrtenfamilie der Schiller von Herdern in engerer Verwandtschaft steht, wie
der Freiburger Archivar Or. Peter P. Albert jüngst in hohem Grade wahr-
scheinlich gemacht hat/) so betrat Schiller bei seinem ersten Besuch der alten
Reichsstadt Speyer in den Oktobertagen des Jahres 1783 die Wirkungsstätte
eines seiner Ahnen. Gewußt hat es freilich der jugendliche Dichter der Räuber

wohl kaum, daß hier zu Speyer Leo mann Schiller von Herdern zwanzig

Jahre lang (1559—1579) Assessor am Reichskammergericht gewesen um von da
aus durch Erzherzog Ferdinand II. zur hohen Stelle des Negimentskanzlers von
Tirol berufen zu werden- nicht die Vergangenheit, sondern die Gegenwart führte
den Dichter damals von Mannheim herüber.

Es war wohl die berühmteste Speyerer Dame, der des jungen Schiller Besuch
galt, die Frau, die von ihrem stillen Heini an der M a x i m i l i a n st r a ß e aus so
viele alte Beziehungen zu den meisten der damaligen Liternturgrößen unterhielt
und neue knüpfte, die Frau, die in Goethes Leben eine so wichtige Rolle spielte,
Sophie von La Roche, „die gute alte Mama"?)

Sophie Gutermann aus Kausb euren war nach herben Herzens-

erfahrungen, von denen sie der Bruch ihrer Verlobung mit dem geistesverwandten
Wieland am schwersten traf, die Gattin des kurmainzischen Hosrats G. M.

De La Roche geworden. Mit ihm, der anfangs der siebziger Jahre (1771) vom

5 Die Schiller von Herdern. Ein Beitrag zur hundertjährigen Wiederkehr von
Schillers Todestag von Or. Peter P. Albert, Archivar der Stadt Freiburq i. B. Frei-
burg i. B. 1905, S. 30ff.

si Vgl. L. Assing, Sophie von La Roche, die Freundin Wielands. Berlin 1859. Rudolf
Asmus, G. M. De La Roche. Ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung. Karlsruhe 1899
Literaturangaben S. Vllff.
 
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