übrigen Masse; rmd neben allem diesem hatte man noch das Mißvergnü-
gen zu bemerken , daß ungeachtet aller Lieser grossen Abgaben man den-
noch mit Miekhsoldaten wenig ausrichkc^. VcyLe Arten verminderten
also den Handel und die Arbeitsamkeit nothwendig , und eine Vcemmde-
derung "der Volksanzahl war eine unmittelbare Folge der Verminderung
von beyden. Gewiß ist noch heut zu Tag kein sichereres Mikkel Staaten
zu ruiniren, deren Wohlfahrt ganz allein auf diesem Grund beruhet/ als
wenn man sie nöthiget, lange Zeit stehende Heere auf den Beinen zu hal-
ten. Das schlaue Rom merkte diß , und kaum hakte es den ersten Pa-
nischen Krieg geendigt/ so sienge es den zweyten an/ und da man auch in die-
scmnoch nicht genug gcthan zuhaben glaubte/ so hielte man noch den drit-
ten für nöthig, und in diesem mußte Carthago endlich erliegen. Diese
Art war aber auch die sicherste/ das stolze Rom von den Trümmern Car-
thagos die übrige Welt übersehen zu machen.
§ 5-
Anwendung des bisherigen.
Aber worzu könnte man mir vielleicht sagen , alle diese Ausschwei-
fungen überden Luzns der Alten? sie scheinen aufdieheurige Staaken un-
anwendbar / also untauglich zu meinem Zwek. Allein war wohl das Wesen
der Staaten nicht zu allen Zeiten das nemliche? können also nicht Umstande,
welche auf die Verfassung und den luxus der Alken einen wichtigen Ein-
fluß hakten/ sich nicht auch heut zu Tag noch ereignen, und wer wird als-
denn wider ihren Einfluß kämpfen / insonderheit, wenn sie sich in Staa-
ten ereignen, die etwas ähnliches in ihrer Verfassung mit den Staaten
des Aüerthums haben. Das alte Carthago in der heutigen Welt zu
entdeken ist so schwer eben nicht, und die Erfahrung hak gezeigt, und wird
es in kurzem noch mehr zeigen, daß nicht gerade ein Rom nöthig ist, um
einen solchen Staat zu stürzen. Und habe ich nicht schon unendlich ge-
wonnen, wenn ich nur mit einigem Glük wider das VorurrhUlgekämpft,
daß