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Philipp <V., Spanien, König> [Oth.]; Christian <VI., Dänemark, König> [Oth.]; Bärenklau zu Schönreith, Johann Leopold ¬von¬ [Oth.]
Neu-angekommenes Staats-Gespräche aus Den Elisäischen Feldern zwischen König Philippum V. von Spanien, König Christianum VI. von Dännemarck und Dem Römisch-Kayserlichen General, Feld-Marschall-Lieutenant Baron von Bärenklau: Worinnen Nicht nur die Lebens-Geschichte beyder Könige mit untermischten Reflexionen kürtzlich entworffen ist, sondern auch über die gegenwärtigen merckwürdigen Weltläuffte, anmuthige Unterredung angestellet werden — Franckfurt und Leipzig, 1747 [VD18 12381780]

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https://doi.org/10.11588/diglit.29527#0035
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bekümmern uns wenig darum, sondern suchen durch den Degen zu er-
langen, was uns jene auf dem Papier absprechen wollen.
Aber die Krone Franckreich ist doch in diesem Stücke
gantz anders zu Werck gangen , und hat ihre wahre Absichten weit ver-
deckter gehalten, um die Eyfersucht der übrigen Europäischen Potentzien
yicht allzusehr zu reitzen. Der Allerchristlichste König har niemahls eini-
ge Ansprüche auf Kayser Carls des vi. Erbschafft aufs Tapet gebracht,
ohnerachtet er vielleicht dazu eben so viel Recht, als Ew. Majestät / ha-
ben möchte. Er wollte nur die Gerechtsamen seiner Allkitten verfechten,
und, wenn es an das theilcn gehen würde, pro Vbore Nuöio eben-
falls feine ?oräon mit davon tragen. So sehr waren die Spanischen
Staats,Karmen von denen Frantzösischen unterschieden^ Und wer
weiß noch , welcher von beyden Höfen,, der Spanische oder Frantzösi-
sche, zuletzt den besten Theil wird erwählet haben ? Es ist mir zwar
bekandt, daß der Cardinal kleory den Stoff zu so gar ausschweiffenden
Ansprüchen Ew. Majestät hergegeben hatte; Allein eben dieses war
Liner von seinen Kunstgriffen, und man hat so gar versichert, daß er
sich durch einen besondern Tractat ausbedungen hatte: Ew. Majestät
sollten dem Allerchristl. Könige die Oesterreichifchen Niederlande abtre-
ten, im Ml dieselben durch Franckreichs-Hülffe die Kayserliche Erb-
schafft erhalten würden. Wenn anders dieser Tractat kein Mährgen
ist, so wundere ich mich sehr, wie Ew. Majestät diesen clümsrischen
?rojeÄen den geringsten Beyfall haben geben können.
Dergleichen Untersuchungen stellte ich meiner Gemahlin
Anheim. Kurtz, der Weg war gebahnet, und gantz Lurops sähe schon
Dem Umsturtz des Hauses Oesterreich entgegen. Wir liessen unfern ge-
liebten von mit einer zahlreichen ^rmee, die sich m vaupbinc
nnt der Frantzösischen vereinigen sollte, unter vielen tausend Glückwün-
schen abmarschiren, um sich in Italien ein neues Königreich zu stifften,
und die alte Lombardische Krone wieder aus der Asche hervor zu suchen.
Unterdessen aber gieng es in Teurschland bunt über. Das Königreich
Böhmen wurde nebst den Vorder-Oesterreichifchen Landen von den
vereinigten Feinden der Königin von Ungarn erobert, und ihre Trsup-
pen streiffren schon biß vor die Thore der Keüäenr Stadt Wien Al-
lein der Engel des HErrn schlug sie mit Blindheit, und seegnete die
Waffen des Oesterreichifchen «äeonr, des tapfern Printzen Carls von
Zethlingen dergestalt, daß Hie Chur-Bayerischen und Frantzösischen
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