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m'tzendm Glantz des Goldes verblenden lassen- und das allgemeine
Beste ihrem Eigennützen hintansetzen, oder wenn die Damen in Hoff-
nung güldener Berge ihren Marinern, die den Staat regieren helffsn?
die gefährlichen Eingebungen auswärtiger Höfe auf eine Zuckersüsse sa-
nier beybrmgen. Wird nun nicht der König von Sardinien die Erse-
tzung des erlittenen Schadens und der grossen Kriegs-Kosten zum Therl
von den Genueser» wieder fordern, und die vornehmsten derselben nicht
anders als einen satten Schwamm ausdrückrn? Da werden etliche
Millionen springen , und das Finale endlich alles wieder gut machen
müssen. Fast gleiche Bewandmiß hat es mit dem Königreich Neapolis,
welches die Fruchte des Friedens in Ruhe hätte genüßen können, wenn
der König nicht aus Brüderlicher Liebe dem inkgmen von sein
Heer hätte zuksmmen lassen- Wäre es nicht besser gewesen/ man hät-
te dem fchmeichlenden Glück nicht zu sehr getrauet, so hatten die Nea,
pokitanischen Lande jetzo nichts zu fürchten, und der glückliche Fortgang
der Oesterreichischen Waffen würde Ihnen keinen Schrecken ein-
sagen.
Ich muß Ew. Majestät in allem Beyfall geben, und
die Schwäche unserer poU6c in diesem Stücke bekennen. Aber, wel-
cher Staats>Mann ist fähig, alle Unglücks-Falle voraus zu sehen,
und ein geringer Umstand, den man vorhsro nicht geachtet, machet
Lißweilen die grossen Unternehmungen zu nichts. Das zukünffrige ist
uns eben sounbekandt, als die gegen den Süd-Pol zu gelegene Lander.
Wollte man dahero in der Staats-Klugheit, aus Furcht dieser Unwis,
senheit, nicht bißweilen etwas wagen, so würde man die schönsten Ge-
legenheiten , sich zu vergrösseen, aus den Händen gehen lassen. Grosse
Herren und überhaupt alle Staats-Leute sind dahero zu bedauren, daß
die spitzfindige Welt nur nach dem glücklichen Ausgang von der Treff-
lichkeit einer Unternehmung urtheilet, und sellerr unterlasset, von den
unglücklichen übe! zu sprechen. Ohnerachtet ich mich nun feit geraumer
Zeit wenig um die Negierungs-Geschaffte bekümmert, sondern meiner
Gemahlin das Hefft in den Händen gelassen hatte, so gieng mir den-
noch der Zustand meines tn^nce» ziemlich nahe, und weil ich alt und
Lebens satt war , so wünschte ich von den Banden der Sterblichkeit bs-
freyet, und in dieses Land versetzet zu werden, wo die Gemürhs-Ruhe
keinen irdischen Unglücks,Fällen mehr bloß g-stellet iss Dieses erfolgte
such, und zwar sehr plötzlich. Meine Gemchlin, die eben bey mir im
Z im-
m'tzendm Glantz des Goldes verblenden lassen- und das allgemeine
Beste ihrem Eigennützen hintansetzen, oder wenn die Damen in Hoff-
nung güldener Berge ihren Marinern, die den Staat regieren helffsn?
die gefährlichen Eingebungen auswärtiger Höfe auf eine Zuckersüsse sa-
nier beybrmgen. Wird nun nicht der König von Sardinien die Erse-
tzung des erlittenen Schadens und der grossen Kriegs-Kosten zum Therl
von den Genueser» wieder fordern, und die vornehmsten derselben nicht
anders als einen satten Schwamm ausdrückrn? Da werden etliche
Millionen springen , und das Finale endlich alles wieder gut machen
müssen. Fast gleiche Bewandmiß hat es mit dem Königreich Neapolis,
welches die Fruchte des Friedens in Ruhe hätte genüßen können, wenn
der König nicht aus Brüderlicher Liebe dem inkgmen von sein
Heer hätte zuksmmen lassen- Wäre es nicht besser gewesen/ man hät-
te dem fchmeichlenden Glück nicht zu sehr getrauet, so hatten die Nea,
pokitanischen Lande jetzo nichts zu fürchten, und der glückliche Fortgang
der Oesterreichischen Waffen würde Ihnen keinen Schrecken ein-
sagen.
Ich muß Ew. Majestät in allem Beyfall geben, und
die Schwäche unserer poU6c in diesem Stücke bekennen. Aber, wel-
cher Staats>Mann ist fähig, alle Unglücks-Falle voraus zu sehen,
und ein geringer Umstand, den man vorhsro nicht geachtet, machet
Lißweilen die grossen Unternehmungen zu nichts. Das zukünffrige ist
uns eben sounbekandt, als die gegen den Süd-Pol zu gelegene Lander.
Wollte man dahero in der Staats-Klugheit, aus Furcht dieser Unwis,
senheit, nicht bißweilen etwas wagen, so würde man die schönsten Ge-
legenheiten , sich zu vergrösseen, aus den Händen gehen lassen. Grosse
Herren und überhaupt alle Staats-Leute sind dahero zu bedauren, daß
die spitzfindige Welt nur nach dem glücklichen Ausgang von der Treff-
lichkeit einer Unternehmung urtheilet, und sellerr unterlasset, von den
unglücklichen übe! zu sprechen. Ohnerachtet ich mich nun feit geraumer
Zeit wenig um die Negierungs-Geschaffte bekümmert, sondern meiner
Gemahlin das Hefft in den Händen gelassen hatte, so gieng mir den-
noch der Zustand meines tn^nce» ziemlich nahe, und weil ich alt und
Lebens satt war , so wünschte ich von den Banden der Sterblichkeit bs-
freyet, und in dieses Land versetzet zu werden, wo die Gemürhs-Ruhe
keinen irdischen Unglücks,Fällen mehr bloß g-stellet iss Dieses erfolgte
such, und zwar sehr plötzlich. Meine Gemchlin, die eben bey mir im
Z im-