530 Pom Pantheon bis znr\Tiberinsel.
position, die mehr an ältere Vorbilder der Kunst des Alter-
thums erinnert. Es gehörte unstreitig zu einem Sarkophage,
welcher die irdischen Reste eines Ehepaares bewahrte, dessen
Verbindung hier in der Vorstellung einer berühmten Ver-
mählung der Heroen - und Götterwelt verherrlicht wurde.
Die Gesichtsbildungen des Peleus und der Thetis haben den
Charakter von Bildnissen. Jener ist hier bärtig vorgestellt,
und diese zeigt einen falschen Haaraufsatz aus den späteren
Zeiten des zweiten und dem Anfänge des dritten Jahrhun-
derts. Bei dem Ocean vom Beschauer links ist ausser den
gewöhnlichen Attributen der Pistrix und der Muschel ein
Fahrzeug mit einer menschlichen Figur zu bemerken. Die
hinter ihm stehende Frau, deren Haupt ein Tuch bekleidet,
hat kein Attribut, welches sie als Amphitrite bezeichnen
könnte. Ueber derselben erscheint hier der Sonnengott auf
einer Quadriga, und vor ihm Hesperus mit der Fackel. Hinter
dem letzteren ist vermuthlich Proteus in dem bärtigen Manne
vorgestellt, welcher eine Muschel zu halten scheint. Von
den Göttern sind als der Vermählung beiwohnend nur Juno
und Vulcan ausgewählt: die erstere als Vorsteherin der
Ehen, der letztere wegen seines besonders freundschaft-
lichen Verhältnisses mit der Thetis, die ihn in ihrem Schoosse
ausfing, als ihn Juno nach seiner Geburt wegen seiner Miss-
gestalt aus dem Himmel schleuderte — eine Wohlthat, der er
sich dankbar erinnerte, als jene denselben um Waffen für
ihren Sohn Achilles bat. Zwischen den beiden gedachten
Gottheiten erhebt sich ein Tempel. (L. L. T. XXXIL)
Auch sieht man auf dieser Treppe eine Bildsäule des
Jupiter, eine andere der Fortuna, und zwei marmorne Sessel
ohne Lehnen, die auf dem Cölius in den Ruinen des antiken
Gebäudes, welches zur Aufbewahrung der Melden Thiere für
das benachbarte Amphitheater diente, gefunden worden sind.
Auf dem einen derselben sind drei Amoren gebildet, von
denen der eine die Cymbeln schlägt, ein anderer einen
Fruchtkorb hält, und ein dritter einen Silen unterstützt, der
eine Art von Thyrsus hält, an welchem drei Bündel von
Weinlaub und Trauben erscheinen.
position, die mehr an ältere Vorbilder der Kunst des Alter-
thums erinnert. Es gehörte unstreitig zu einem Sarkophage,
welcher die irdischen Reste eines Ehepaares bewahrte, dessen
Verbindung hier in der Vorstellung einer berühmten Ver-
mählung der Heroen - und Götterwelt verherrlicht wurde.
Die Gesichtsbildungen des Peleus und der Thetis haben den
Charakter von Bildnissen. Jener ist hier bärtig vorgestellt,
und diese zeigt einen falschen Haaraufsatz aus den späteren
Zeiten des zweiten und dem Anfänge des dritten Jahrhun-
derts. Bei dem Ocean vom Beschauer links ist ausser den
gewöhnlichen Attributen der Pistrix und der Muschel ein
Fahrzeug mit einer menschlichen Figur zu bemerken. Die
hinter ihm stehende Frau, deren Haupt ein Tuch bekleidet,
hat kein Attribut, welches sie als Amphitrite bezeichnen
könnte. Ueber derselben erscheint hier der Sonnengott auf
einer Quadriga, und vor ihm Hesperus mit der Fackel. Hinter
dem letzteren ist vermuthlich Proteus in dem bärtigen Manne
vorgestellt, welcher eine Muschel zu halten scheint. Von
den Göttern sind als der Vermählung beiwohnend nur Juno
und Vulcan ausgewählt: die erstere als Vorsteherin der
Ehen, der letztere wegen seines besonders freundschaft-
lichen Verhältnisses mit der Thetis, die ihn in ihrem Schoosse
ausfing, als ihn Juno nach seiner Geburt wegen seiner Miss-
gestalt aus dem Himmel schleuderte — eine Wohlthat, der er
sich dankbar erinnerte, als jene denselben um Waffen für
ihren Sohn Achilles bat. Zwischen den beiden gedachten
Gottheiten erhebt sich ein Tempel. (L. L. T. XXXIL)
Auch sieht man auf dieser Treppe eine Bildsäule des
Jupiter, eine andere der Fortuna, und zwei marmorne Sessel
ohne Lehnen, die auf dem Cölius in den Ruinen des antiken
Gebäudes, welches zur Aufbewahrung der Melden Thiere für
das benachbarte Amphitheater diente, gefunden worden sind.
Auf dem einen derselben sind drei Amoren gebildet, von
denen der eine die Cymbeln schlägt, ein anderer einen
Fruchtkorb hält, und ein dritter einen Silen unterstützt, der
eine Art von Thyrsus hält, an welchem drei Bündel von
Weinlaub und Trauben erscheinen.