Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Hrsg.]
Versteigerung einer Sammlung Gemälde alter und moderner Meister aus Hamburger Privatbesitz und aus dem früheren Bestande der Hamburger Kunsthalle: einer Sammlung Porzellane des 18. und 19. Jahrhunderts, Miniaturen, Münzen, Brief- und Stempelmarken, Silbergerät und Schmucksachen, Marmorfiguren und Bronzen, alte Fayencen, Altertümer aller Art, ferner 4 Gobelins des 16. und 17. Jahrhunderts und viele Stilmöbel, Perserteppiche und Orientwaren; Versteigerung am 25., 26., u. 27. Januar 1921 — Hamburg, 1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33116#0007

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
on dem Gelehrien Neickel, der um die Mitie des achizehnien Jahrhunderis

die damals sehr beschwerliche und umsiändliche Reise durdi Deuischland

T machie, um die in grösseren Siädien vorhandenen Kunsikammern und
Sammlungen zu besichiigen, wissen wir, dass es bei uns in Hamburg schon damals
bedeuiendeSammlervonKunsigegenständen,besondersvonholländischenGemälden,
gab. Schon damals seizte man eine Ehre darein, sich von seinem Korrespon-
denien aus Niederlande „Schildereyen guier Meisier zu verschreiben“, man sam-
melie ferner Münzen und Medaillen und begann seine Aufmerksamkeii dem Por-
zellan zuzuwenden, das bisher als grössie Kosibarkeii von Kapitänen und See-
leuien aus dem fernen China miigebrachi, neuerdings aber auch in Deuischland
hergestellt wurde. Wenn auch nidit viele ausübende Meisier der freien Künsie
sich in unserer Siadt nachweisen lassen, — ein Sebasiian Bach kam nichi als
Kanior der Jakobi-Kirche nach Hamburg, weil er sich mii einem hohen Raie über
seine bescheidene Honorar-Forderung nichi einigen konnie, — unsere Vorfahren
haiien Sinn und Versiändnis für schöne Dinge, die nach ihrer Ansichi ebenso zum
Leben gehörten wie guies Essen und Trinken, wofür Hamburg immer berühmi war.

Wir haben auch heuie in unseren Mauern ausser den bekannien Sammlern
mii bedeuiendem musealem Besiiz eine grosse Anzahl von Ereunden der Kunsi,
die — jeder nach seiner Ari, nach seinem Geschmack und lasi noi leasi nach
seinem Vermögen — im Siillen sammeln, denen man in Kunst-Aukiionen und in
den Läden der Händler immer wieder begegnei, die Freude haben an den Er-
zeugnissen alter und neuer Kunsi, sich mii schönen Dingen in ihrem Heim um-
geben, um sich immer wieder daran zu erfreuen, die gleichsam in einem per-
sönlichen Verhälinis zu ihrem Besiiz siehen.

Wie viele Schäize diese Privaisammlungen enihalien, das wissen nur die
Intimen des Hauses, der Fernersiehende erfähri davon nur dann, wenn die Be-
siizer sich aus irgend welchem Grunde von der Sammlung irennen und die
Kunsiwerie dann vor der Auktion zur allgemeinen Besichiigung ausgesiellt werden.
 
Annotationen