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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Hrsg.]
Versteigerung erstklassiger Gemälde aus verschiedenem hochherrschaftlichem Besitz: Japan- und China- Kunstgegenstände, japanische Holzschnitte etc., 1 Tassen- u. Porzellan-Sammlung, 1 Zinnsammlung, 1 Münzen- und 1 Briefmarken-Sammlung, Silbergerät und Schmucksachen, Bronzen- und Marmorfiguren, Fayencen, Gläser und Kristalle; ferner Perser-Teppiche, Stilmöbel, Musikinstrumente, Zimmer-Einrichtungen usw.; Versteigerung am 31. Januar, 1 u. 2. Februar [1922] — Hamburg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.33121#0008
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Die Besucher des Kunsiaiiklionshaiises G. Adolf Pohl, Alierwall 40,
sind es gewohni, dass die jeweiligen Aukiionen ihr ganz besiimmies Gepräge
haben, ihr eigenes Gesichi. Und so hai auch die ersie Aukiion im neuen Jahr
ihr besonderes Charakierisiikum erhalien: sie siehi im Zeichen einer der schönsten
und umfangreichsien

Porzellansammlungen,

die je unier den Hammer gekommen sind. Es handeli sich um ein in jahrelanger
Sammeliäiigkeii zusamrnengeiragenes Objeki, das für den Kenner und Liebhaber
von ausserordenilichem Reiz isi, umfassi es doch die ganze Epoche der Porzel-
lanhersfellung, von ihren Anfängen an bis in die Gegenwari hinein. Wir finden
Siücke von bedeuiendem Werie; um nur einige Namen zu nennen: Alt Meissner
und AixWiener Tassen: der Berliner Manufakiur, Nymphenburger, Eürsienberger,
Goihaer, Capo di Monie, Sevres-Erzeugnisse, Züi icher. Wer eine Ahnung davon
hai, mii welchen Kosien und Schwierigkeiien es verbunden isi, derariige Samrn-
lungen anzulegen und zu kompleiieren wird dem Objeki besondere Aufmerk-
samkeii enigegeniragen. Sein Pendani gewissermassen isi eine aus Hamburger
Privaibesifz siammende geschlossene Zinnsammlung, die Münchner, Lübedker
und Bremer Siücke enihäli und die, von ihrem Maierialwerf abgesehen, kuliur-
und kunsihisiorisch eine Sehenswürdigkeii darsielli.

Die Abieilung

Gemäide,

die auf nichi minderes Inieresse Ansprucli hai, vereini wieder Namen von hohem,
zum Teil sehr hohem Rang. Das gi!i vor allem von den beiden Aguarellen aus
dem Nachiass Hugo Kauffmsnns, „Spaziergang am Meer“ und dem stimmungs-
saiien „In der Pussia“, von dem Keller „Damenporiräi“, A. v. Keller gezeichnei,
dem Irmerschen Oelgemälde „Bewaldeier Hügei“, dem charakierisiischen Juiz
„Wildenien“. Auch sonsi finden sich Werke von Weri und Rang, so ein Müller-
Cornelius, ein Anion Kaulbach. Curi Rodeck, Eedder, Julius Adam, E. v. Müller.
Aus der namhafien Galerie Weber, aus der hier bereiis wieaerholi Siücke zur
Versfeigerung gelangi sind, hängf ein wundervoller Cuido Canlassi aus „Die
Schmerzensmuiier“; daneben sei unier den alien Meisiern auf das von D. Veriangen
siammende „Anbeiung des Chrisiuskindes“, auf den de Leys „Der heilige Joseph
mii Lilie“ und zwei aus der Rubens-Schule siammende kleine Oelbildchen
„Rabbiner“ und „Aüer Mann“ aufmerksam gemachi. Eines der schönsien Siüd<e
der ganzen Abieilung isi der Friiz Paulsen „Bauernfänger“, ein im grossen Siil
gehaüenes und durch alle charakierisiischen Merkmale des Künsilers ausgezeich-
neies Werk.

Einen breiien Raum nehmen in der diesmaligen Aussiellung die Japan-
 
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