Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Politische Gespräche der Todten über die Begebenheiten des ... Jahrs — 3.1788

DOI Heft:
Politische Gespräche der Todten. Des Dritten Jahrgangs. Zweiter Band
DOI Artikel:
Nro. 48. Den 25ten November
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48027#0398

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Z94
Andere erßebk, der alles wissen will, der über alles i«ls
einem empörenden Ton spricht, und der sich die DiEators^
steile in Beuribeilung des gmeu Gschmalls anmass't. Ei,
ri! die I suiten baden so ein Mittelding von Menschen
recht gut beschrieben? — dw Josuicen waren doch geschei-
de Leuw! das glaub ich; - es wmen halt Jesuit n.
Aber meine such' Herrchen! wenn sie doch den fran«
Abstichen Bon Ton nacba'M n wollen, so machen sie es doch
ums Himmelswillen erträglich^ damit der Kontrast nicht so
stark hervorsteche. B i einem Perstmaitre must alles nach
der Mode seyn, die Kleidung, die Etikette, die Sprache,-
die Bildung des Körpers, die Gesundheit,- die Krankheit^
Las Essen, das Trmün, die Leidenschaft«!! , und sogar die
Religion-meinnng-n. — Ich will ihnen hier einen kurzen
Unterricht beifügm-
- Ein Stutzer muß mchr mit Kunst, als mit Naturga-
Len glanzen. Die Kwidung muß nach der neuesten Mode
seyn. Sie baden einen Frach mein Herr! wo ist er gemacht?
in Deutschland? — Pfui Teufel, in England hatten sie
ihn machen sollen lassen. — Die Knöpfe darauf: ach
rvie allerliebst! lauter Portraiten; — ja freilich, es sind
Wildnisse derjenigen, die da- suche .Herrchen in seine Ln'bes-
kerren eingesichmieder hat. — Wer kann ihm widerstehen?
—- Die Uhrkelten sind von Eristall, bangen wie ein Ln«
ster. — Er, das ist schon! die Frisur ist a la Notable,
es ist die letzte Mode aus Paris; die Mode a la Türgue-
ist im Wimerquarlier. '
Die Sprache — ist die Hauptsache bei einem Stutzt
Man muß nicht blos von der Akuice sagen: sie spielt gut,
— nein, das kluigr nicht in den Ohren der groseN Welt.
Man muß sagen: sie spi-lt göttlich, sie wäre auch im
Olymp von Göttern bewundert. Man muß nicht sagens
sch bin müd, — nein, so spricht nm d.r Pöbel. Wie soll
Man dann sig-m? — die Federkraft m.mrr körperliche: Ma-
schine ist schlapp geworden- Mau muß nicht lagen: ich ge-
he nach Haus, sondern i h gehe in m in »otel. Man muß
nicht lagen: ich bad gespeist sondern c d bin restaurier. Man
muß seinen Bed euten nicht b)an» nenn?!, sondern ch-on.
Die Grazien «nüss u auf allen Work- n, die aus einern lassen
Munoe komme», flaciern; das Maul muß nicht zu weit
aufgemacht werden- — Honig muß daraus zu siieffek
scheinen»
 
Annotationen