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Die Polygonmauer.

(Böschungsmauer der Tempelterrasse).
A. Südseite.

Man vergl. den Detail-Plan auf Taf. II und die Maueransichten (1: 50) auf
Tal'. III und IV.

Die Strecke AB1), 7,50 m lang, war von O.Müller im Juli 1840 ausgegraben
worden. Er hatte von B an einen 4 Fuss breiten Graben längs der Mauer ziehen lassen,
' donee ad angulum ventum est, ubi murus septentrionem versus defleotitur'. Die Ecke
selbst war in zerstörtem Zustand; mehrere der herausgebrochenen Polygone fanden sich
vor der Mauer liegend vor. Bald nach seiner Abreise ward der Graben wieder verschüttet;
de Witte (1841) glaubte sogar, die ganze Mauer sei verschwunden. Dass dies ein
Irrthum war, geht hervor aus Bhangabe Ant. Hell. II p. 318; auch dieser war 1841
in Delphi und nahm, ohne von den Abschriften 0. Müller's und Curtius' zu wissen,
Abklatsche von allen Inschriften des oberen Mauertheils, soweit dieser noch zugänglich
war. Nun hören wir zwanzig Jahre nichts über diese Strecke. 1860/61 zur Zeit der
ersten französischen Ausgrabungen lagen wieder, wie bei 0. Müller's Ankunft, zwei
Gärten darüber und ein Haus. 1884 waren auch jene verschwunden und alles bebaut
worden. Soweit bekannt, war Rhangabe der letzte2), der AB gesehen hat.

Die Festlegung des Punktes B und damit die Fixirung der ganzen Mauer AD
war jahrelang unmöglich. Die Länge der Strecke AB war von den französischen For-

Cf. Curtius Anecd. Delph. p. 4 u. G; de Witte in Annali 1842, u. a.; Wescher's Plan der
Tempelterrasse a. a. 0. Betreffs der Inschriften sowohl dieser Strecke, wie der ganzen Mauer, ihrer
Zahl und Stellung etc. wird ein für allemal auf die im Anhang I gegebenen ausführlichen Erläute-
rungen zu Tafel III—V, 7 verwiesen.

2) Aus der Beschaffenheit der Zeios'schen Maiuskeltexte der auf A—B befindlichen In-
schriften geht hervor, dass auch er noch 1844/5 diesen llauertheil gesehen und abgeschrieben, resp.
abgeklatscht haben muss.
 
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