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Inschriften.

Anhang III.

Inschriften.

Die Summe der mir bisher bekannten Delphischen Inschriften belauft sich
auf etwa 1075 Nummern, von denen der dritte Theil c. 350 Urkunden noch unedirt
ist. Die grosse Menge der letzteren wird erst in dem Delphischen Bande des nord-
griechischen Corpus veröffentlicht werden, soweit sie nicht vorher ihrem Inhalt nach
in chronologischen oder historischen Einzel-Abhandlungen zu besprechen und im Wort-
laut mitzutheilen sein werden. — Es können deshalb hier nur diejenigen eine Stelle
finden, auf die im vorangehenden Text Bezug genommen worden ist. Die zwölf wich-
tigsten derselben sind auf Taf. XIV in Lichtdruck wiedergegeben, der im Gegensatz
zu der in den Sitzungsber. d. Akad. 1887 p. .703 ff. angewandten Zinkhochätzung die
Details der Vorlage in trefflicher Weise zum Ausdruck bringt. Es sollen diese auf
rein mechanischem Wege durch sorgfältigste Ausfüllung der Abklatsche und pho-
tographische Verkleinerung derselben im Maassstab hergestellten Inschriften-Keproduc-
tionen als Probe dieses Verfahrens dienen'). Es ist bei Inschriften von massiger Buch-
stabengrösse nicht halb so zeitraubend, wie das Abzeichnen in verkleinertem Maassstab

') Die in den Sitzungsber. angegebene Herstellungsart ist jetzt auf die Anfertigung zweier
gewöhnlichen Abklatsche reducirt, von denen der eine zu der erst hier erfolgten Ausfüllung (mit
schwarzer Kreide) verwandt wird, der andere zur Controlle und als Reserve - Exemplar dient. Es
könnte viel Zeit und Arbeitskraft, erspart werden, wenn es bei ganzen Serien von Inschriften -
beispielsweise bei den Pergamenischen — in Anwendung käme oder gekommen wäre, da Anfertigung,
Aufbewahrung und Reproduktion von Hunderten von Abklatschen hier sehr leicht zu bewirken ist,
während z.B. der Transport der etwa 1100 Abklatsche, die ich im vorigen Jahre in Delphi und
Chryso machte, auf dem weiten Wege bis hierher unendliche Schwierigkeiten bereitet hat.

Von ungemeinem Vortheil wäre ferner die Anwendung dieser Reproductionsweise z. Ii.
für Loeu-ys Inschriften griechischer Bildhauer gewesen, dessen Facsimili nach einer 'durch Baase
unter Glas hergestellten Tuschzeichnung in Originalgrösse', auf photozinkographischem Wege ver-
vielfältigt worden sind. Abgesehen davon, dass die Photozinkographie, wie jede Seite des Werkes
zeigt, den Schriftcharakter zu plump und unscharf wiedergiebt, musste auch bei einer Nachzeichnung
in Originalgrösse der Ductus der Buchstaben als ein viel breiterer erscheinen, namentlich dann, wenn
dieselbe nur nach Durchreibungen hergestellt worden war, die das Papier nicht hinreichend in
die Buchstabenfurchen eindringen lassen können. Unter diesen Umständen entspricht leider ein
grösserer Theil seiner Abbildungen, bei aller Genauigkeit in Stellung und Grösse der Zeichen, doch
dem Charakter der Steinschrift in keiner Weise, und man kommt häufig über den Eindruck von mit
breiter Gänsefeder geschriebenen Uncialen nicht hinaus. Eine Vergleichung der Daitondas-Inschrift
bei Loewy nr. 97 mit unserer Taf. XIV nr. 47 wird am kürzesten die Richtigkeit dieser Ausstellun-
gen darthun. Endlich wäre die consequente Anwendung von höchstens zwei, wo möglich von nur
einem Jlaassstab (1 : 5 und 1 : 10 oder dergl.) im Interesse des Stein- und Inschrift-Bildes dringend
geboten gewesen (jetzt Väj y4, '/ä, Ys u- s- f-) unfl würde dieser formalen Seite des grund-
legenden Werkes wesentlichen Nutzen gebracht haben.
 
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