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Ponickau, Johann Georg von
Des Heiligen Römischen Reichs Churfürsten, Fürsten und Stände zu gegenwärtiger allgemeinen Reichs-Versammlung bevollmächtigte Räthe, Bothschafter und Gesandte ... Ewr. Excellenzien ... belieben ... zu ersehen, wie des Königs von Preußen Majestät sich entschliessen mögen, in Gelegenheit derer zwischen Ihro und der Kayserin Königin zu Ungarn und Böhmen Majestät sich neuerlichst herfürthuenden Irrungen ...: Dictatum Regensburg, den 23. Sept. 1756. per Moguntinum — Wien, 1756 [VD18 14279436]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26107#0002
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Irrungen ganz nicht befangenen, auch mit des Königs von Preußen Ma-
jestät Ruhe und Frieden sorgfältigst culrivirenden Reichs-Standes Lande
mit einer Kriegs-Macht zu überschwemmen gewesen, stellet schon an sich
eines derer willkürlichsten und offenlantesten Betragen gegen Se. Kö-
m'gl. Majestät in Pohlen re. re. zu Tage ; viel befremdlicher aber
müssen nothwendig diejenigen Vergewaltigungen und besondere Thathand-
lungcn einleuchten, welche bey der nachhero angemaßten ?o6'ss8-Neh-
mung der Thur-Sächsischen Lande selbst, zur höchsten Verletzung Sr.
Königl. Majestät in Pohlen rc-rc. Reichs-Ständischen Würde und Landes-
Hoheit , auch Bedruckung Dero Unterthanen so weit gestiegen, daß die
allsämmtlichen Königlichen Einkünfte von Dero Thurfürstenthum gesper-
rt und in Beschlag genommen, die Regierung solcher Lande Jhro entzo-
gen, denen Thur-Sächsischen Unterthanen der Königl. Preußesche Schutz
ertheilet, und dennoch dieselben mit solchen kretluren angesehen und über-
häuffet werden wollen", welche deren gänzlichen U.um in kurzen unumgäng-
lich nach sich ziehen müssen.
Ein Verfahren von solcher Art, und wo annebst hierbey so gar
auch der Ehrfurcht, so man Majestäten vor Ihre geheiligte Person schul-
dig, zu nahe getreten-worden ist, läuffct offenbar wider Natur-und Völ-
ker-Recht, wider die allgemeinen Reichs-Gesetze, den Land-und West-
phällschen Frieden, wie nicht minder insbesondere.die Thur-Verein und
den Dreßdner Friedens-Schluß; und wollen auch noch diese so empfind-
lichste und härteste Begegnisse gegen Se. Königl. Majestät in Pohlen re.rc.
vor GOtt und der Welt um so unjuLücirlicher erscheinen, als Aller-
höchst-Dieselben sogar -Dero Mäßigung gegen des Königs von Preußen
Majestät zu Jhroseitigen Beybehaltung der "Ruhe und Friedens bey be-
vorstehenden Kriegs-Feuer, in gegenwärtiger Gelegenheit so weit fürwal-
ten lassen, daß Selbte nicht nur bald anfänglich zu Gestattung eines un-
schädlichen Durch-Marsches der Königlich-Preußischen Trouppen durch
die Thur-Sächsischen Lande, sondern auch gleich nachhero zu allenfallsi-
ger Schliessung eines förmlichen jVeutiLlitäts-^rklälats Sich willig an-
erkläret haben ; da hingegen Königlich - Preußischer Seite, unter dem
Vorwand nöthiger Vorsorge vor die eigene Sicherheit, gleichwohl des
Besitzes Thur-Sächsischer Lande sich ermächtiget, und über dieß noch solch
Versah-
 
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