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https://doi.org/10.11588/diglit.56333#0005
Hiemit lege ich den P. T. Kunstfreunden den Catalog zur Ver-
steigerung des von Herrn Wilhelm Koller hinterlassenen Kunst-Cabinets vor.
In Folge des bei seinen Lebzeiten wiederholt geäusserten Wunsches
des genannten, am 21. Juli 1871 verstorbenen Wiener Kunstfreundes, —
seine reichhaltige und vielseitige Sammlung möge durch mich versteigert
werden, — und von dem Herrn Erben mit der Durchführung der Auction
betraut, suchte ich in der verhältnissmässig kurzen Zeit, seit Anfang October
d. J , der grossen Bedeutung dieser Sammlung dadurch möglichst gerecht
zu werden, dass ich dieselbe nach geschehener Sichtung und systematischer
Ordnung der grossen Masse der darin enthaltenen Kunstgegenstände mit
der, für die Zwecke eines Auctions-Cataloges erforderlichen Genauigkeit
beschrieb, und den 4268 Nummern umfassenden Catalog eben gegenwärtig
für die bereits am 5. Februar 1872 beginnende Auction auszugeben in
der Lage bin.
So wie ich schon früher bei grösseren Kunst-Auctionen (wie beispiels-
weise bei der Versteigerung J. D. Böhm 1865 und Adamb erger 1871)
die Cataloge mit Abbildungen auszustatten pflegte und damit wohl
der Illustrirung von Auctions-Catalogen in Oesterreich Eingang
verschaffte, so habe ich auch diesmal dem Cataloge einige Abbildungen
aus den Abtheilungen der Antiquitäten und Handzeichnungen beigegeben
und kann nur bedauern, dass die Kürze der Zeit so wie andere Umstände
es nicht gestatteten, auch Abbildungen von den Hauptwerken der
Gemälde-Sammlung zu bringen, bezüglich welcher ich mich be-
schränken musste, den Versuch eines Holzschnittes, nach einer Skizze von
Tizian, beizufügen.
Die Illustrationen sind theils im Holzschnitte, theils im photogra-
phischen Lichtdrucke ausgeführt.
W as nun die hiem it zur Versteigerung gelangende Kunstsammlung
selbst betrifft, so legt sie ein beredtes Zeugniss ab von den vortreff-
lichen Sammler - Eigenschaften des verblichenen Kunstfreundes, dem es
wohl wie Wenigen gegönnt war, auf Grund reiflicher Studien, mit geschultem
Kennerblicke, feinem Kunstsinne und geläutertem Geschmacke und nicht
mit Hast — welche, zuletzt in Manie übergehend, nur trachtet, ohne
besonders kritische Wahl binnen wenigen Jahren eine möglichst grosse
steigerung des von Herrn Wilhelm Koller hinterlassenen Kunst-Cabinets vor.
In Folge des bei seinen Lebzeiten wiederholt geäusserten Wunsches
des genannten, am 21. Juli 1871 verstorbenen Wiener Kunstfreundes, —
seine reichhaltige und vielseitige Sammlung möge durch mich versteigert
werden, — und von dem Herrn Erben mit der Durchführung der Auction
betraut, suchte ich in der verhältnissmässig kurzen Zeit, seit Anfang October
d. J , der grossen Bedeutung dieser Sammlung dadurch möglichst gerecht
zu werden, dass ich dieselbe nach geschehener Sichtung und systematischer
Ordnung der grossen Masse der darin enthaltenen Kunstgegenstände mit
der, für die Zwecke eines Auctions-Cataloges erforderlichen Genauigkeit
beschrieb, und den 4268 Nummern umfassenden Catalog eben gegenwärtig
für die bereits am 5. Februar 1872 beginnende Auction auszugeben in
der Lage bin.
So wie ich schon früher bei grösseren Kunst-Auctionen (wie beispiels-
weise bei der Versteigerung J. D. Böhm 1865 und Adamb erger 1871)
die Cataloge mit Abbildungen auszustatten pflegte und damit wohl
der Illustrirung von Auctions-Catalogen in Oesterreich Eingang
verschaffte, so habe ich auch diesmal dem Cataloge einige Abbildungen
aus den Abtheilungen der Antiquitäten und Handzeichnungen beigegeben
und kann nur bedauern, dass die Kürze der Zeit so wie andere Umstände
es nicht gestatteten, auch Abbildungen von den Hauptwerken der
Gemälde-Sammlung zu bringen, bezüglich welcher ich mich be-
schränken musste, den Versuch eines Holzschnittes, nach einer Skizze von
Tizian, beizufügen.
Die Illustrationen sind theils im Holzschnitte, theils im photogra-
phischen Lichtdrucke ausgeführt.
W as nun die hiem it zur Versteigerung gelangende Kunstsammlung
selbst betrifft, so legt sie ein beredtes Zeugniss ab von den vortreff-
lichen Sammler - Eigenschaften des verblichenen Kunstfreundes, dem es
wohl wie Wenigen gegönnt war, auf Grund reiflicher Studien, mit geschultem
Kennerblicke, feinem Kunstsinne und geläutertem Geschmacke und nicht
mit Hast — welche, zuletzt in Manie übergehend, nur trachtet, ohne
besonders kritische Wahl binnen wenigen Jahren eine möglichst grosse