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Königliche Museen zu Berlin [Mitarb.]; Gemäldegalerie (Berlin) [Mitarb.]; Posse, Hans [Bearb.]
Die Gemäldegalerie des Kaiser-Friedrich-Museums: vollständiger beschreibender Katalog mit Abbildungen sämtlicher Gemälde (1. Abteilung): Die Romanischen Länder: Byzanz, Italien, Spanien, Frankreich — Berlin: Julius Bard, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.71140#0116
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Schule von
Ferrara im
XV. Jahr-
hundert
115A


1170b Der hl. Sebastian. Der Körper des Heili-
gen in lichtem bräunlichgrauem Ton, mit weißem
Hüfttuch und zinnoberroten Wunden, mit brau-
nem Haar und gleichfarbiger Gloriole steht vor
dunkelbraunem Stamm und graubraunem Boden.
Goldgrund.
Gegenstück zum folgenden Bild [Nr. 1170 C] und mit ihm zu einem
größeren Altarwerke gehörig, ehemals in S. Luca in Borgo bei Fer-
rara, dessen übrige Teile sich jetzt im Louvre [der hl. Antonius von
Padua], in der Accademia Carrara zu Bergamo [Maria mit dem Kind]
und in den Uffizien zu Florenz [der hl. Dominikus] befinden .’. Samm-
lung Solly, 1821.
Tempera. Pappelholz, h. 0,73, br. 0,30.
1170c Der hl. Christoph. Auch hier bestimmt
die rotbraune Untermalung den Grundton. Das
Fleisch ist rotbraun mit hellbräunlichen Lichtern
und braunem Haar. Das Graublau des Rockes
kehrt gedämpfter wieder unten im Wasser, an
bräunlichgrauem Ufer. Das Christkind in karmin-
rotem, über die bräunliche Untermalung lasiertem
Gewand. Goldgrund.
Gegenstück von 1170B .'. Sammlung Solly, 1821.
Tempera. Pappelholz, h. 0,75, br. 0,32.

PnccQ Francesco [del] Cossa. Geb.
V/Uood in Bologna. Mit Cosme Tura un«

zu

Ferrara um 1435, gest. 1477. Tätig in Ferrara, nach 1470
Mit Cosme Tura und Ercole de’ Roberti Hauptmeister der ersten Generation der

ferraresischen Schule.

113A

115a Allegorie des Herbstes. Lichte silbrige Färbung. Vor hellblauer Luft mit
weißgrauenWolken und vor gelbgrünlicher Landschaft mit violettbräunlichen Felsen und


Bauten steht auf grauer Stufe die Winzerin in
bräunlichrosafarbenem Gewand, das durch gelb-
grünen Gürtel zusammengehalten wird, bräun-
lichen Strümpfen, dunkelolivbraunen Schuhen
und weißem Kopftuch. Die Farbe des Gewandes
kehrt grauer im Fleisch wieder. Die Geräte sind
gelbbraun mit grauen Metallteilen. Die Reben-
zweige mit gelbgrünen Blättern und dunkel-
violettblauen Trauben.
Gehört zu einer Folge von Jahreszeiten oder Monaten und stellt
daher den Herbst oder den Oktober dar. Die Tafel paßt weder
der Auffassung noch den Maßen nach in die Folge, die Crowe und
Cavalcaselle anführen, befand sich aber ursprünglich mit den dort
erwähnten Bildern in einem und demselben Raume, dem Sitzungs-
saale der Inquisition, dem alten Dominikanerkonvent zu Ferrara
Die Winzerin trug in der Galerie Costabili zu Ferrara den Namen
Cosme Turas .'. Erworben 1894 aus dem Florentiner Kunsthandel.
Pappelholz, h. 1,15, br. 0,71.

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