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Königliche Museen zu Berlin [Mitarb.]; Gemäldegalerie (Berlin) [Mitarb.]; Posse, Hans [Bearb.]
Die Gemäldegalerie des Kaiser-Friedrich-Museums: vollständiger beschreibender Katalog mit Abbildungen sämtlicher Gemälde (1. Abteilung): Die Romanischen Länder: Byzanz, Italien, Spanien, Frankreich — Berlin: Julius Bard, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.71140#0097
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Die Inschrift lautet: HOC OPVS FECIT FIERI SER BERNARDINVS S. ANGELI, ANNO SALVTIS M. D. .-. Im
Hintergrund und in einzelnen Köpfen veränderte Kopie nach dem Fresko in S. Onofrio zu Florenz .’. Der große Stich
von L. A.de’ Uberti in der Bibliothek zu Gotha, eine etwa um 1490 entstandene Nachbildung des Abendmahls in S. Onofrio,
weicht in Einzelheiten ebenso von dem Fresko wie von der Berliner Tafel ab .’. Erworben 1883 in Frankfurt a. M.
Pappelholz, h. 0,18, br. 1,21.

UMBRISCH-TOSKANISCHE SCHULE
Melozzo da Forli. Nach seiner Familie Melozzo degli Ambrosi. Geb. zu Forli 1438
[wahrscheinlich den 8. Juni], gest. daselbst den 8.November 1494. Schüler Pieros della Francesca,
auch unter Einwirkung der niederländischen Schule durch Justus van Gent zu Urbino gebildet. Tätig zu
Forli, Rom [um 1461—1472, dann wieder von 1476—1481 ], Loreto [1478] und Urbino [uml473—1475/76].
54 Die Dialektik. In rotem Mantel mit dunkelkarminroten Ärmeln kniet Herzog Federigo
von Urbino auf den mit grünem Teppiche belegten Thronstufen. Neben ihm die karmin-
rote Kopfbedeckung. Nach derTiefe wird die Färbung einheitlicher: Die Frau in gold-
gelbem, rotgemustertem Gewand auf gelbbraunem Thron mit grünem Fries. Die bräun-
lichgrauen Wände werden von goldgelbem Gesims abgeschlossen. Rechts oben ein
schwarzer Adler mit dem Wappen der Montefeltre.
Im Friese des Wandgesimses: DVRANTIS COMES SER .*. Mit Nr. 54 A aus einer Folge von Gemälden der 7 freien Künste,
die einst die Bibliothek Federigos da Montefeltre im Palaste zu Urbino schmückte .*. Zwei noch erhaltene Bilder dieser Folge
[Musik und Rethorik] in der National Gallery zu London; die drei übrigen [wohl Grammatik, Geometrie und Arithmetik]
verschollen .’. Neuerdings ist Justus van Gent als Autor genannt worden .’. Sammlung Solly, 1821 .-. Pappelholz, h.1,50, br.1,10.

54a Die Astronomie. Die Färbung ist toniger als im Gegenstück, Braun überwiegt
neben dem Grau der Wände, gelblichem Weiß der von gelbbraunen Profilen durch-
zogenen Thronarchitektur, Grauviolett undHeilgrau der mit roten Mustern und Borten


wenig belebten Ge-
wandung der thro-
nenden Frau. Zu ihren
Füßen kniet ein Mann
in dunkelblauem
Mantel, über den die
karminrote Kopfbe-
deckung herabhängt.
Dargestellt ist wahrscheinlich
Graf Ottaviano Ubaldini, der
Freund des Herzogs Federigo,
der sich mit astronomischen
Studien beschäftigte .’. Unten
und oben ist je ein Stück von
13 cm Breite, an der linken
Seite eines von 11 cm Breite
neuerdings an gesetzt, da dem
Bilde der obere Abschluß mit
Wandgesims und Inschrift
fehlte und die Tafel in der
Breite beschnitten war
Sammlung Solly, 1821.
Pappelholz, h. 1,50, br. 1,10.


Umbrische
Schule des
XV. Jahr-
hunderts
146 A

Umbrisch-
Toskanische
Schule des
XV. Jahr-
hunderts

54
54 A

73
 
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