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Prähistorische Blätter — 1.1889

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Nr. 6
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Schiller, H.: Moorfunde aus Schwaben
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Preen, Hugo: Ausgrabung am "Gänsfuss" bei Gilgenberg, O.-Oestr. 11. Juni 89
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https://doi.org/10.11588/diglit.33613#0095

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Ausgraìmng am Gänsfuss.

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ringer Entfernung von dieser einstigen Seenlandschaft, deren
Entstehung sich daraus erklärt, dass die Ilier vor ihrem
Durchbruch bei Kelhnünz weiter östiich, und zwar durch
das heutige Roththai iìoss, hat Einsender vor einigen Jahren
einen bronzezeitiichen Grahhügel mit zahlreichen Metailbei-
gaben geöffnet. In dem betreifenden Bericht (8. Beiträge
zur Anthropologie etc. Bayerns, VIII Bd., Heft 1) sprach
ich die Vermuthung aus, dass die ehetnaligen Besitzer jener
Bronzegräber auf Pfahibauten in dem benachbarten See ge-
wohnt haben möchten. Noch fehlen die eigentlichen Be-
weisstücke ; aber beachtenswertit ist es doch, dass inzwisciten
beim Torfstich zwei Bronzegegettstände gefunden wurden,
welche der Periode der Pfahibauten zugetheiit werden können.
1. Die prächtige Danzenspitze (Taf. VIII, 2),
welcite zwischen Osterberg und Winterrieden D/s wt tief im
Torf gefunden wurde, nhsst 25 cm. Die eleganten Fiügei
sind mit zwei umiaufenden Furchen verziert. Die Dülle
hat lé tMw unterhalb der Fiügelansätze je ein Nietioch, die
Schaftiiöhlung reicht fast bis an die Spitze. Die dicke braune
Patina hat der Finder ieider theiiweise entfernt.
2. Die Bronzenadei (Taf. VIII, 3) mit massivem, ge-
ripptem Kopf wurde auf dem Iiiereichener Moorantheii und
zwar westlich von Oberroth gefunden. Ein sehr ähnliches
Exempiar wird in der „Antiqua" (1886 S. 22 Taf. V, 3)
abgebiidet und besprochen und dabei auf Analoga aus Pfahi-
bauten in Estavayer und Auvernier hingewiesen.
Beide Stücke behnden sicli in der Sammlung des Mem-
minger Aitei'thumsvereines.

Ausgrabung am „Gänsfuss" bei Giigenberg, 0. Oestr. ! ). Juni 89.
von von řrecií in Osternberg, mit Tafel IX.
Von den 8 Grabhügein, die ziemlich nah aneinander
liegen, öffnete ich den am nördiichst gelegenen, welcher
eine Höhe von 1,60 und einen Durchmesser von 12
liat, er dürfte demnach der umfangreichste der Gruppe sein.
Daich Arbeitskraft zur Genüge hatte (die Feuerwehr Giigen-
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