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Prähistorische Blätter — 6.1894

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Nr. 1
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Roth, Richard: Das Reihenbräberfeld bei Dettenheim, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.32977#0019
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Ausgrabungen und Funde.

7

Ausgrabungen und Funde.

Das Reihengräberfeltl bei Dettenheim.

Mitgetheilt von Lehrer Roth in Schambach.

(Fortsetzung.)

1 m südlich von diesem ßegräbnisse und mit demselben
in gleicber Läge wurde in Grab VEH ein starkes, männliches
Skelet von 1,80 m Länge blossgelegt. Es war dies gleich-
falls das Begräbniss eines wehrhaften Mannes. Zwischen den
Beinen, mit der Spitze nach Osten , lag die 87 cm lange
(Klinge 77, Griffzunge 10 cm) und 5 cm br. Spatha. Quer
über dem linken Beckenknochen, so dass sich die Griffe be-
rührten, die Spitze nach Nordosten gewendet, lag neben der
Spatha der 48 cm lange (Klinge 32 und Griffzunge 16 cm)
und 5 cm breite Sax. Ueber diese waren beide Hände in
den Schoss gelegt. Auf dem linken Beckenknochen lag eine
eiserne, rechteckige Gürtels chliesse mit öcmLänge und
3 cm Breite; über dem rechten Beckenknochen an den Wir-
belknochen fand sich eine gleichfalls rechteckige Bronze-
gürtelschliesse mit Bronzedorn. Letztere ist 2,6 cm lang
und 1,9 cm breit. Beide Schliessen sind von den 5,5 cm
und 7,5 cm breiten Gürtelbeschlägen abgerostet. Auch hier
waren Beschläge und Riemen durch Bronzenieten verbun-
den. Sowohl an der Spatha, als auch am Sax waren die
aus Eisenblech bestehenden Scheidenreste deutlich zu er-
kennen.

Wie ebenfalls hier nachweisbar , wurden beide Waffen
gleichzeitig, jedoch an verschiedenen Riemen am Leibe ge-
tragen.

Am linken Wadenbeine fand sich eine eiserne rauten-
förmige Pfeilspitze. Die Spitze derselben war ebenfalls
nach Osten gerichtet. Länge 10,5, Breite 2 und Schaft-
durchmesser 1,5 cm.

Das beigegebene Grabgefäss an der rechten Hand war
auch hier so durchweicht, dass Theile hievon nicht gehoben
werden konnten. In der Nähe desselben kopfaufwärts lagen
wiederum Eberkieferreste als Grabbeigabe. Nach dem tadel-
los erhaltenen , 32 Zähne zählenden Gebiss zu schliessen,
muss der hier Bestattete ein frühes' Ende gefunden haben.

Hierauf wurde auf gleichem Grundstück in östlicher
Richtung über den zuletzt beschriebenen Gräbern eine wei-
tere Fläche von 12 qm ausgehoben, hier zeigten sich zwei
bezw. drei Begräbnisse.
 
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