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Prähistorische Blätter — 6.1894

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Nr. 4
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Haxthausen, Elmar v.: Die vorhistorische Keramik mit fabrikmässigem Betrieb
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https://doi.org/10.11588/diglit.32977#0075
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Prähistorische Blätter.

Uuter Mitwirkung von Forscheru und Freunden der prä-
historischen Wissenschaft herausgegeben

von

Dr. Julius Naue in München.

Abonnementspreis

pro Jahr 6 Nummern (mit Abbildongen) bei portofreier Zusendung 3 Mark.

VI. Jahrg. 1894. München Xi*. 4 mitTaf. IX—X.

Inhalt:

Die vorhistorische Keramik mit fabrikmässigem Betrieb. Von Hauptmann a. D.
von Haxthausen in Sommerau (Spessart). — Die Gräber der liegenden Hocker in
Maehren. Von J. Palliardi in Znaim. Mit Tafel IX, X und drei Abhildungen
im Texte. — Ausgrabungen und Funde. — Litteratur. — Verschiedenes.

Nachdruck der Hauptartikel ohne eingeholte Genehmigung der Redaciion ist untersagt.

Die vorhistorische Keramik mit fabrikmässigem Betrieb.

Von Hauptmann a. I). von Haxthausen in Sommerau (Spessart).

Betrachtet man das nicht zu reichlich zäheu, allein
modellirfähigen Thon , aber viel organische Stoffe führende
Materiäl der schwach gebrannten oder vielmehr in hoher
Temperatur getrockueten Urnen und Gefässe des Spessarts,
die aus prähistorischen Grabstätten uns zufallen, drängt sicli
bei eigener, praktischer diesbezüglicher Erfahrung der unend-
liclien Arbeit, die eine Darstellung von Gefässen aus freier
Hand unter Anwendung eines Glätters erfordert, von selbst
clie Vermuthung auf, dass die uns iiberlieferten Gefässe wohl
nieht allein, wenn auch nicht mit Anwendung der Dreh-
scheibe, aus freier Handfertigkeit hervorgingen. Hierzu tritt
auch die Unmöglichkeit, grössere Kugelgefässe, von denen
wir Exemplare zweier Modelle mit einem Durchmesser von
45 cm überreichen, mit dem ehemals angewendeten Material
in wasserfeuchtem Zustand überhaupt zu construiren. Diese
Substanz kann sich hei dem Aufbau weder auf der Dreh-
scheibe, nocli unter dem Glätter in erstrebter Form halten,
sondern muss zusatnmensinken. —

Anders gestaltet sich die Durchführbarkeit der vorge-
schriebenen Aufgabe hei Verwendung von heissem Thon
mtt möglichst wenig eingeknetetem Pech oder Wachs. Dies
gibt eine Modellirmasse, die beim Erkalten schnell genügende
Festigkeit erreicht, um stückweise die erwünschte F'orm auf-
hauen zu können; aber auch in diesem Fall hat ein Arheiter
rnehrere Tage an einem Gefässe zu hantiren. —

Fahrikmässiger aber und lieferungsmässiger gestaltete

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