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Prähistorische Blätter — 6.1894

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Nr. 6
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Ausgrabungen und Funde
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Litteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.32977#0138
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90

Litteratur.

Daraus ergibt sieb die wichtige Schlussfölgerung, dass wir die Yölkerstämme
jener Gegenden als ackerbautreibende und viebzüchtende zu betrachten
haben. Yon ganz besonderem Interesse ist es, dass die Thontafeln aus der
alten sumerisch-akkadischen Stadt Sirpurla (Zirgulla) stammen, die der Mittel-
punkt einer uralten Cultur (wohl schon im Y. Jahrtausend v. Chr.) gewesen
ist. Yon den Tafeln gehören mehrere der sehr friihen Zeit des Königs
Eannadu an, ebenso auch Cylinder und 70 cm lange, mit sehr alterthüm-
lichen Schriftzeichen versehene Steine. Beziehen sich diese Urkunden mei-
stens auf das bürgerliche und religiöse Leben der uralten Bewobner des
Tello, so geben doch viele von ihnen durch die Namen der Könige und
Patäsi von Sirpurla, und der Könige von Ur (Dungi, Gamil-Sin) wichtige
Aufschlüsse in historischer und chronologischer Beziehung.

Bereits Anfang dieses Jahres hat de Sarzec bei Tello neben interessanten
Gebäuden mehrere sehr alterthümliche Kunstgegenstände gefunden: zwei
Stierköpfe aus Kupfer mit eingelegten Perlmutter- und Lapislazuli-Augen:
eine höchst merkwürdige Kupfervase und zwei Skulpturenstücke, welche
Hinrichtungen Gefangener darstellen. Jetzt hat der unermüdliche Forscher
die Palastüberreste von Tello ausgegraben, von denen die Mauern des Pa-
täsi Ur-Bau, eines der Vorgänger von Gudea, besonders wichtig sind. Auch
im südlichen Theile des zerstreut liegenden Tello hat de Sarzec den Spaten
ansetzen lassen und hier ebenfalls sehr wichtige Resultate erzielt: so fand
er inmitten zahlreicher Ueberreste von Sculpturen und Yasen mit Inschriften
mehrere Statuetten mit gut erhaltenen Köpfen , die, neben ihrer grossen
Seltenheit, bedeutende Aufschlüsse über den Stand der Kunst bei den Chal-
däern und. über den Typus derselben geben. Sämmtliche Punde befinden
sich in dem Besitze des beaufsichtigenden tiirkischen Commissärs, jedoch
hat sich Frankreich das Recht der Veröffentlichung vorbehalten.

Litteratur.

Anzeiger des germanischen Nationalmuseums. 1894. Nro. 5.
Septbr. und Oktbr. Enth. S, 84 und 85 vorgeschichtliche Fundberiohte.

Argo. Zeitschrift für krainische Landeskunde. 1894. Nro. 8. Enth. u. a. :
„Reiseskizzen aus Italien“. Von A. Müllner. (Fortsetzg.) Mit Taf. XII. —
„Die räthselkaften Fallen vonr Laibacker Moore.“ Von demselben. Mit
Taf. XIII. — „Antike Ackergeräthe von Maunitz.“ Yon demselben. Mit
Fig. 20-29, Taf. XII.

Dieselbe. 1894. Nro. 9. Enth. u. a. : „Reiseskizzen aus Italien.“ Von
A. Müllner. (Fortsetzg.) — „Die räthselkaften Fallen vom Laibacher
Moore.“ Von demselben. (Schluss.) — ,,Di e „Eisenfrage“ bei der anthrop.-
archäol. Versammlung in Sarajevo.“ Yon demselben. — „ „Illyrier“ “ und
„„Veneter““ atn Congresse von Sarajevo.“ Yon demselben.

Bertrand, Alexandre ei Salomon Reinach. Les Celtes dans les vai-
lees du Po ot du Danube. 8°. XVII, 241 S. Mit zahlreicken Ab-
bildungen im Texte. AYir machen auf diese wichtige Arbeit, welche den
II. Band von Bertrand’s „Nos origines. La Gaule avant les Gaulois“

T enthält, besonders aufmerksam.

Casopis vlasten eckeho muzejniho spolku olomuckeho. 1894.
Nro. 44. Enth. u. a.: „Pfedkistorickä sidla na Znojemsku. Neolithickä
osada na Novosadech ve Znojme.“ Von J. Palhardi. Mit Tab. II, III
und IV.

Rarle, Edouard. Restes d’elan et du lion dans une station pre-
historique de transition entre le quaternaire et les temps
 
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